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Internationales Festival zur mongolischen Musik in Ingolstadt

Pferdekopfgeigen und Widderharfen am Wochenende in Ingolstadt

25.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:53 Uhr

Mongolisches Kulturgut: Auch Zolzaya Boldbaatar wird am Wochenende am internationalen Pferdekopfgeigenfestival in Ingolstadt teilnehmen. Foto: Betz, Stadt Ingolstadt

Unter einer Pferdekopfgeige mag man sich hierzulande nicht sofort etwas vorstellen können. Das gleiche gilt wohl für die Schlangenhautlaute und die Widderharfe.



In Ingolstadt allerdings sind diese exotisch anmutenden Instrumente immer wieder zu hören, gilt die Schanz doch als ein Zentrum mongolischen Brauchtums in Deutschland und Europa, wie Rudi Wagner in seiner Funktion als Kulturbotschafter der Mongolei betont. Die Musikgruppe Khukh Mongol ist seit über 25 Jahren in Ingolstadt beheimatet.

Das jahrelange Engagement der hiesigen mongolischen Gemeinde – in Ingolstadt leben sechs Familien aus diesem Kulturkreis – hat auch überregionale Resonanz gefunden. So wird am kommenden Wochenende, 28. und 29. Mai, das erste europäische Pferdekopfgeigenfestival stattfinden. Zum Programm gehört ein Umzug, der Besuch des mongolischen Botschafters in Ingolstadt und ein großes Konzert im Kollersaal des VHS-Gebäudes. Dabei werden neben den Instrumenten auch die Gesangstechniken der mongolischen Musik zu erleben sein: der Kehlkopfgesang und der so genannte Langtongesang. „Unser Ziel ist es unsere Kultur und Tradition mit anderen Menschen zu teilen. Wir wollen die Vielfalt der Mongolei zeigen und gerade Musikern eine Möglichkeit bieten, ihre Talente zu präsentieren. Bei dem Event kann sich jeder mit Künstlern und Mongolen austauschen und mehr über unsere Kultur erfahren“, heißt es in der Ankündigung. Ein Kamerateam aus der Mongolei ist bereits in der Stadt, um über die Veranstaltung zu berichten. Es war auch dabei, als der Ingolstädter Pferdekopfgeigenspieler und Kehlkopfsänger Zolzaya Boldbaatar bei der Vorstellung des Programms seine Kunst präsentierte. Auf www.donaukurier.de gibt es ein kurzes Video von seinem Auftritt.

Im VHS-Gebäude werden Besucher die Gelegenheit bekommen, nach einer kurzen Einführung die Instrumente selbst auszuprobieren. Dazu gibt es mongolische Speisen, ein Instrumentenbauer wird seine Kunst präsentieren. Die in Ingolstadt lebenden, aus der Mongolei stammenden Kinder haben außerdem ein Theaterstück einstudiert. Es erzählt die Legende, wie die Mongolen zur Pferdekopfgeige gekommen sind. Das Stück wird zweisprachig gespielt, damit das Publikum auch einen Eindruck der mongolischen Sprache gewinnt.

Programmauszug

Das Festival beginnt am Samstag, 28. Mai, um 10 Uhr mit einem Umzug der beteiligten Künstler vom Paradeplatz zum Alten Rathaus. Nach einem kurzen Standkonzert wird sich der mongolische Botschafter Birvaa Mandakhbileg in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Um 11 Uhr beginnen die Pferdekopfgeigen-Wettbewerbe, Vorträge, Workshops und Präsentationen in der VHS. Um 19 Uhr startet das große Gala-Konzert im Rudolf-Koller-Saal mit internationaler Besetzung. Den ganzen Tag gibt es ein Programm für junge und ältere Besucher auf dem Carrara-Platz. Der Wettbewerb wird am Sonntag, 29. Mai, weitergeführt, die Preisverleihung ist ab 13 Uhr geplant. Am Nachmittag sind weitere Konzerte vorgesehen.

DK