Ihr erster Vlog auf Englisch
Instagram-Star Alica Schmidt quält sich im Höhentrainingslager für 800-Meter-Premiere in Dortmund

11.12.2024 | Stand 11.12.2024, 15:58 Uhr |

Startet ab der nun anstehenden Hallensaison fest über die 800 statt wie bisher die 400 Meter: Olympiateilenehmerin Alica Schmidt, die in Ingolstadt aufgewachsen ist. Foto: Imago Images

Alica Schmidt wagt den Neuanfang: Die Instagram-Ikone und Olympionikin, die in Ingolstadt aufgewachsen ist, tauscht die 400 Meter gegen die anspruchsvolle 800-Meter-Distanz.

  

Mit intensiven Trainingseinheiten in Südafrika und ihrem ersten englischen Vlog zeigt die 26-Jährige, wie sie sich aus ihrer „Komfortzone“ herauskämpft. Am 18. Januar steht der nächste Meilenstein bevor: ihr Wettkampfdebüt über die doppelte Stadionrunde beim Indoor-Meeting in Dortmund.

Auf 2100 Metern Höhe in Südafrika



Also eines ist mal gewiss: Den einfachen Weg sucht sich Alica Schmidt in diesen Wochen nicht aus. Sowohl in der Versorgung ihrer fast sechs Millionen Follower auf Instagram als auch in ihrer sportlichen Karriere mit dem Wechsel von den 400 Metern auf die 800-Meter-Distanz. Wie sich die ersten bedeutenden Schritte auf dem neuen Karrierepfad anfühlen, das beschrieb die 26-Jährige, die in Ingolstadt aufgewachsen ist, jetzt in einem Videotagebuch aus Südafrika – und zwar erstmals auf Englisch.

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Sie sei dabei „komplett außerhalb der Komfortzone“, sagte die zweifache Olympiateilnehmerin in die Kamera – und bat um (sprachliche) Nachsicht – , was in Bezug auf den Komfortfaktor gleich in doppelter Hinsicht gelten kann: für den ersten fremdsprachlichen Vlog von den Tagen im Höhentrainingslager und auch in Bezug auf die Übungseinheiten für die doppelte Stadionrunde – eine Distanz, die ein ganz anderes Herangeben als bisher erfordert. „Let’s give it a shot“, findet die Insta-Königin der Leichtathletik. Einen Versuch („Shot“) waren ihr Englisch-Vlog – in tadelloser Ausführung übrigens – wie auch der Streckenwechsel auf alle Fälle wert.

Bei Olympia in den 4x400-Meter-Staffeln am Start



Raus aus dem bisherigen Trott, ist das Ziel. Neue Reize setzen. Deshalb hat sich Schmidt nach ihrer zweiten Olympia-Teilnahme und den Einsätzen in der Mixed- beziehungsweise Frauen-Staffel über 4x400 Meter an diesen großen Wandel herangewagt, eine „ziemliche Veränderung zum nächsten Jahr“ vor Augen. Auf 2100 Metern absolvierte die Wahl-Berlinerin im südafrikanischen Sommer ein rund dreiwöchiges Trainingslager einer internationalen Gruppe, ihr erstes überhaupt in der Höhe. Unter Anleitung des slowenischen Mitteldistanzlers Jan Petrac ging es in dem Nest Dullstroom, rund drei Autostunden von Johannesburg entfernt, um die Grundlagenausdauer, die Schmidt zunächst durch die Hallensaison und dann die Freiluftzeit tragen soll.

Majtie Kolberg ist Trainingspartnerin



Zwischen Zirkeltraining, Steigerungsläufen und Laktatmessung blieb vor allem eine Erkenntnis: Die Laufumfänge haben sich stark erhöht. Früher mit „Sprintertraining“ auf den 400 Metern kam sie auf „10 bis 15 km in der Woche“, rechnete Schmidt vor, jetzt sind es viel, viel mehr. Die Anpassung verlaufe aber gut, weil „schmerzfrei“ – und mit großer Motivation. Das liegt sicher auch daran, dass ihr in Majtie Kolberg die aktuell beste deutsche 800-Meter-Läuferin als Trainingskollegin zur Seite steht, immerhin die einzige DLV-Athletin, die 2023 und 2024 unter 2:00,00 Minuten geblieben ist.

Beim Indoor-Meeting in Dortmund am Start



Die Uhr tickt auch für Schmidt schon: Sie fiebert ihrem Wettkampfdebüt in der Halle entgegen. Am 18. Januar wird sie beim Indoor-Meeting in Dortmund die 800 Meter in Angriff nehmen – und einen ersten Hinweis bekommen, wie es sich außerhalb der Komfortzone sportlich lebt.

DK



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