Start in die Adventszeit
Ingolstädter Christkindlmarkt ist eröffnet

Marktkaufleute bieten Glühwein, Leckereien, Praktisches und Schönes an

23.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:40 Uhr

Am Mittwochabend wurde der Ingolstädter Christkindlmarkt eröffnet. Fotos: Eberl

Großer Andrang herrschte am Mittwoch bei der Eröffnung des Christkindlmarkts auf dem Theaterplatz. Nikolaus und Christkindl sowie OB Christian Scharpf begrüßten die großen und kleinen Besucher. Die Schanzer Musikanten spielten auf ihren Blasinstrumenten stimmungsvolle Weihnachtslieder.



Nach einem ersten Bummel durch die festlich geschmückte Budenstadt ließen sich auch diese Gäste erst einmal einen Glühwein schmecken. So manches Kleinkind erlebte das Ereignis zum ersten Mal, denn 2020 und 2021 wurde der Christkindlmarkt wegen Corona abgesagt. Auch die Marktkaufleute freuen sich darüber, dass es endlich wieder einen Christkindlmarkt gibt.

50 Jahre Glühwein beim Kreis

Fritz Kreis kann heuer ein rundes Jubiläum feiern, und es heißt: „Hoch die Tassen!“ Denn zum 50. Mal steht die Schanzer Glühweinhütte auf dem Christkindlmarkt Ingolstadt. „Schon 1972 wollte mein Vater Glühwein anbieten, aber damals wurde sein Antrag abgelehnt. Es hatte geheißen, Glühwein passt nicht zum Christkindlmarkt.“ Doch Fritz Kreis senior ließ nicht locker und führte als Beispiele andere bayerische Städte an, wo Glühwein schon angeboten wurde. So erteilte der Stadtrat am Ende die Genehmigung. Damals gab es nur Glühwein und Kinderpunsch – kein Vergleich zum heutigen breiten Sortiment alkoholischer Heißgetränke wie Rum-Kirsch-Punsch oder Chardonnay-Glühwein.

Handarbeit aus Olivenholz

Sylvia Schön schätzt am Ingolstädter Christkindlmarkt die familiäre Atmosphäre. Seit 30 Jahren betreibt sie einen Stand für Holzbrandmalerei: „Man kennt sich. Es ist schön, wenn die Omas kommen und etwas für ihre Enkelkinder suchen. Zu uns sind schon ganze Generationen gekommen.“ Außerdem freut sich Sylvia Schön darauf, nach so langer Pause wieder ihre Kollegen wie den Teemann vom Stand gegenüber zu treffen. „Die Ware, die ich heuer auf dem Christkindlmarkt anbiete, habe ich schon vor zwei Jahren gekauft, darum sind die Preise nicht gestiegen“, sagt die Marktkauffrau. Besonders preist sie die Artikel aus Olivenholz an – handgefertigt in kleinen Betrieben in Tunesien.

Erdmännchen & Co.

Helmut Aprill bietet alles an, was man für die Weihnachtsbäckerei und sonst im Haushalt braucht. „Unsere Familie macht das seit 45 Jahren. Das Geschäft ist gut eingeführt, und die Leute warten immer auf uns“, sagt der gebürtige Ingolstädter. Zum Sortiment gehören fast tausend verschiedene Ausstechförmchen für Plätzchen. „Besonders beliebt sind Zootiere – vom Erdmännchen bis zur Giraffe“, sagt Helmut Aprill. „Ich glaube, das liegt an den vielen Zoo-Sendungen im Fernsehen.“ Aprill und seine Frau brauchen rund 14 Tage, bis ihr Geschäft steht: Es gibt alle möglichen Messer oder Siebe, aber auch spezielle Gerätschaften wie die Lebkuchen-Glocke aus Holz, mit der sich bequem ausstechen lässt.

Formenvielfalt aus Bienenwachs

Harald Aumeier steht in seinem Bienenhäusel und ist gespannt, ob die Besucher des Ingolstädter Christkindlmarkts kauffreudig wie in Zeiten vor Corona sind. „Ich habe gemischte Gefühle. Es lässt sich schwer einschätzen, ob die Leute noch das Geld haben“, meint der Markthändler aus Zandt. Aumeier bietet 170 verschiedene Kerzenformen an – besonders beliebt sind lustige Tierchen oder die Lokomotive. Natürlich alles aus Bienenwachs. Außerdem gibt es bei ihm Honig, Naturkosmetik oder heißen Met für sechs Euro den Becher. Seit zehn Jahren hat der Zandter einen Stand auf dem Christkindlmarkt, den er besonders schätzt: „Der Zusammenhalt ist extrem gut, und wir helfen alle z’amm.“