Das Stadion am Aachener Tivoli hat einen klangvollen Namen. Auch wenn die glanzvollen Zeiten des Ex-Bundesligisten und dreifachen DFB-Pokalfinalisten lange her sind und die alte Arena 2009 durch einen Neubau ersetzt wurde – die Spieler des FC Ingolstadt fiebern dem Duell beim Traditionsklub und Aufsteiger der 3. Liga an diesem Samstag (16.30 Uhr/Magenta TV) entgegen.
„Für solche Begegnungen sind wir Fußballer geworden. Es wird eine tolle Atmosphäre im Stadion herrschen, und ich hoffe, dass trotz der weiten Reise viele Auswärtsfans mitkommen. Uns erwartet auf jeden Fall ein sehr intensives Spiel“, meint FCI-Mittelfeldspieler Yannick Deichmann, der erstmals am Tivoli vor erwarteten 23.000 Zuschauern auflaufen wird.
Trainerin Wittmann: Momentum wieder auf unsere Seite ziehen
Nach dem 2:1-Erfolg gegen Hansa Rostock zum Abschluss der Englischen Woche streben die Schanzer den zweiten Sieg in Folge an – das wäre nicht nur ein Novum in dieser Saison, sondern würde in der dann folgenden Länderspielpause für mehr Ruhe und eine bessere Arbeitsatmosphäre bei den Ingolstädtern sorgen. „Wir wollen gewinnen“, sagt FCI-Trainerin Sabrina Wittmann, die gerne den Rückstand (sechs Punkte) auf die anvisierten Aufstiegsränge verkürzen möchte, sich aber vor allem stabilere Auftritte ihres Teams wünscht. „Für uns ist es am wichtigsten, dass wir das Momentum wieder auf unsere Seite ziehen, dass wir mit unserem Prozess weitermachen können und unaufgeregt dabei bleiben“, sagt die 33-Jährige.
Auch Deichmann sieht das so. „Niemand bei uns denkt jetzt an den Mai. Es geht vielmehr um den Prozess selbst, die Dinge immer besser umzusetzen, die uns Sabrina mitgibt, sowie positive Energie und Punkte mitzunehmen“, sagt der 30-Jährige und fordert nach dem „extrem wichtigen Dreier“ gegen Rostock eine Bestätigung in Aachen. „Der nächste Schritt ist es, Intensität in unser Spiel und die Basis auf den Platz zu bringen, was unabdingbar ist. Wenn wir es schaffen, aus der Struktur heraus wenig zuzulassen, sind wir vorne immer für ein Tor gut“, meint Deichmann.
Deichmann: Wollen unseren Plan im Spiel immer besser umsetzen
Dass er nach einem Patzer beim 1:2 in Unterhaching seinen Stammplatz eingebüßt hatte und vier Spiele von der Ersatzbank aus verfolgen musste, nahm Deichmann klaglos hin. „Ich bin Mannschaftsspieler, es geht um Punkte und darum, unsere Ziele zu erreichen. Die Entscheidungen des Trainers akzeptiere ich immer“, sagt der gebürtige Hamburger und betont die Leistungsbereitschaft im Team: „Wir sind sehr selbstkritisch mit uns, haben gute Charaktere in der Mannschaft und arbeiten jeden Tag sehr akribisch daran, besser zu werden.“ Zuletzt kassierten die Schanzer – auch dank der Glanzparaden von Keeper Marius Funk – zum erst zweiten Mal in dieser Saison nur ein Gegentor – und verbesserten dadurch ihre Siegchancen, doch bleibt das Thema defensive Stabilität präsent.
Dennoch will die Trainerin nicht ständig darauf herumreiten. „Wir haben in unserer Struktur keine Probleme und haben viel mit den Jungs darüber gesprochen. Wir wollen daran nichts ändern. Es liegt uns fern, alles über den Haufen zu werfen, nur weil etwas nicht funktioniert, sondern wir schauen auch darauf, was wir gut machen“, sagt Wittmann und verweist auf die 16 erzielten Tore (die zweitmeisten in der 3. Liga nach Cottbus) und die gute Quote bei Standardsituationen. Wittmann versichert: „Wir wollen unseren Fokus auch wieder auf das Offensivspiel legen, nicht nur auf Baustellen, die offensichtlich sind.“
Dabei setzte Wittmann zuletzt mit Deichmann und den nach langer Leidenszeit zurückgekehrten Maximilian Dittgen auf den Außenpositionen mehr auf Routine als die davor favorisierten David Kopacz und Benjamin Kanuric. Wittmann meint: „Max ist sehr fit und hat eine gute Athletik. Er versteht unser Spiel sehr gut.“ Ein mehr an Erfahrung sei aber kein Vorteil hinsichtlich der Aufstellung. „Wir entscheiden uns für die, mit denen wir uns die höchste Siegchance ausrechnen“, erklärt Wittmann.
Deichmann sieht die Herangehensweise professionell und pragmatisch. „Wir haben in jedem Spiel einen ausgeklügelten Plan, den wir uns zurechtlegen. Mal klappt er gut, mal weniger gut. Nun wollen wir dahin kommen, dass wir ihn immer besser im Spiel umsetzen können“, meint der kampfstarke Mittelfeldspieler.
DK
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