Versuch beendet
In Ingolstadt fallen Parkplätze weg − zugunsten des Radverkehrs

09.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:31 Uhr

Den Versuch war es offensichtlich wert. Denn künftig gibt es weniger Parkplätze. Zugunsten des Radverkehrs. Foto: DK (Archiv)

Seit 2020 hat das städtische Verkehrsmanagement in Ingolstadt einen Verkehrsversuch in der Parkstraße durchgeführt: Auf der nördlichen Fahrbahnseite wurde die Kurzparkzone probeweise aufgehoben.



Im Dezember 2022 wurde der Verkehrsversuch mit einem positiven Ergebnis beendet: Die Parkplätze werden zugunsten des Radverkehrs dauerhaft entfallen. Ein Grund für diese Entscheidung war nach Angaben der Stadt, dass die Parkstraße als Fahrradstraße Teil der Vorrangroute 07/08 ist. „Die Belange des Radverkehrs stehen hier also im Vordergrund“, heißt es. Auch aus der radelnden Bevölkerung seien positive Rückmeldungen während des Verkehrsversuchs gekommen.

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Keine Angst mehr vor plötzlich geöffneten Autotüren



Die Radler könnten hier nun sicherer fahren, ohne Angst vor dem sogenannten „Dooring“ – Radverkehrsunfälle durch plötzlich sich öffnende Autotüren. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt an der Friedhofstraße wurde ebenfalls im vergangenen Dezember entschieden, dass die Kurzparkzone auf der südlichen Fahrbahnseite dauerhaft aufgelöst wird.

Dies war schon seit längerem der Wunsch des BZA Mitte. Auch hier hat die Stadtverwaltung positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Sowohl Radler als auch Autofahrer haben sich über den gewonnenen Platz auf der Fahrbahn gefreut. Indem Parkflächen wegfallen wird mehr Bewegungsraum für Radler auf der Fahrbahn geschaffen und so die Sicherheit erhöht. Auch für Menschen, die zu Fuß an der Friedhofsstraße gehen, ist nun mehr Platz.

Fahrradbeauftragte: In Zukunft mehr Verkehrsfläche für Radfahrer



„Im Sinne der Mobilitätswende ist es notwendig Verkehrsräume zu Gunsten nachhaltiger Mobilitätsformen neu aufzuteilen. Das bedeutet wir werden auch in Zukunft dem Radverkehr mehr Verkehrsfläche zusprechen müssen, um einerseits die Klimakrise zu bekämpfen und andererseits Ingolstadt zu einer lebenswerteren Stadt zu machen“, sagt die städtische Fahrradbeauftragte Theresa Schneider.

In beiden Fällen haben der BZA Mitte und die Fahrradbeauftragte zugestimmt. Im nächsten Schritt wird die Radverkehrsführung in der Friedhofsstraße nochmals überprüft. Durch den gewonnenen Platz ergeben sich eventuell neue Möglichkeiten für eine sicherere Radverkehrsführung.

DK