Ingolstadt
Piuspark: Bürgergärten werfen erste Ernte ab

Freundeskreis informiert über weitere Entwicklung

20.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:31 Uhr

Zwischen Rosenkohl und Sonnenblumen: Mit viel Hingabe kümmern sich Patrice Raies und Stefan Rupp seit Mai um ihre Beete in den Bürgergärten. Vorgestellt hat den Fortgang des Projekts jetzt Vereinsvorsitzende Jutta Materna (unten, 3.v.l.) den Gästen bei einer Begehung. Fotos: Brandl

Kommenden Freitag ist Herbstanfang, daran kommt man auch in Ingolstadt nicht vorbei. Für Gärtner landauf und landab erscheint das gleichwohl die passende Zeit zu sein, um ein erstes Fazit der Gartenarbeit zu ziehen. Das dachte sich auch der Verein Freundeskreis Piuspark und bat am Donnerstag (der Dauerregen hatte sich da erfreulicherweise verzogen) zu einem Rundgang durch die Bürgergärten auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau. Dort wächst und gedeiht es derzeit zu einem Teil erstaunlich prächtig.



Die Bürgergärtner haben ihre Beete erst Ende Mai, Anfang Juni bepflanzt und mussten wegen der Trockenheit gemeinsam mit Stecklingen und Saaten bangen: Gelingt die Premiere im Gemeinschaftsgarten? Der hochgeschossene Mais, die gelb leuchtenden Kürbisse, die prallen Zucchini und die kräftigen Strünke des Rosenkohls sprechen hier für sich. So auch in der Parzelle von Patrice Raies und Stefan Rupp, die sich den Gärtnern angeschlossen haben und jetzt die ersten Erträge einfahren. „Bohnen, Tomaten, Salat“, zählt Raies auf und ergänzt: „Gemüse kaufen wir im Moment wenig.“

Gartensaison hat einiges an Mühe abverlangt

Auch ein Exot wie die Physalis, auf Deutsch als Andenbeere bekannt, fühlt sich in den Beeten offenbar wohl, worüber Raies sich besonders freut. Dabei habe ihr die Gartensaison einiges an Mühe abverlangt, wie sie im Gespräch mit dem unserer Zeitung und anschließend in einer Gesprächsrunde mit der Vereinsvorsitzenden Jutta Materna, Gärtnerinnen und Gärtnern, Umweltbürgermeisterin Petra Kleine, Gartenamtsleiter Bernward Wilhelmi sowie Vertretern des Stadtrates und der Bezirksausschüsse erzählt. So sei etwa das tägliche Gießen eine Aufgabe, an die man sich erst gewöhnen müsse. Auch die stark verdichtete Erde bedeutete zunächst ein Problem, hieß es in der Runde. Der Boden habe sich kaum harken lassen, bis Kompost eingearbeitet worden sei.

Die Gartler im Süden des früheren LGS-Geländes erwecken das Interesse der Spazierenden, wie Raies bestätigt. „Es kommen Nachfragen, was hier passiert“, sagt sie. Anfragen gibt es derzeit mehr, als Parzellen vorhanden sind. Die Bürgergärten sollen deshalb erweitert werden, berichtet Materna. Unklar ist noch, in welche Richtungen expandiert wird. Der Verein befürwortet, am Konzept der konzentrischen Kreise festzuhalten. Die bisherige Planung sieht allerdings eine Erweiterung nur nach Osten vor. „Dann würde es eine schlauchartige Form annehmen“, so die Vorsitzende, die die Bürgergärten auch nach Norden erweitert sehen möchte.

Den Plan von einem Brunnen auf dem Areal habe man inzwischen gestrichen. Stattdessen setzt der Verein darauf, dauerhaft Regenwasser zur Bewässerung einsetzen zu können. „Wir wollen kein Trinkwasser verschwenden“, sagt Materna. Die Gäste aus Politik und Verwaltung haben den Ausführungen aufmerksam zugehört. Man darf also gespannt sein, wie sich das Projekt – auch hinsichtlich der angestrebten ökologischen Selbstversorgung – weiterentwickelt.

Das Thema nachhaltige Wasserversorgung dürfte die Gartenfreunde bei einer erneuten ausgiebigen Trockenperiode indes rasch weiterbeschäftigen. Demnach stand diesen Sommer zwar ein Kanister mit 1000 Litern Wasser zur Verfügung. „Bei der Trockenheit hat das aber kaum ausgereicht“, sagt Raies.

Programm für Herbst und Winter

Aktiv ist der Freundeskreis auch im Herbst und Winter. Auf dem Programm stehen im September Kurse für Kinder und Erwachsene zum Thema Überwinterung von Igeln, Vögeln und Insekten, im Oktober ein Benefizlauf sowie Basteln und Malen mit Kindern und im November Futterhäuschen bauen.

DK