Besuschkow mit Premierentor
Hinten luftig, vorne ein Lüftchen: Reaktionen und Analyse zum 2:2 des FCI gegen Essen

22.09.2024 | Stand 22.09.2024, 21:34 Uhr |

Schon wieder drin: Gegen Rot-Weiss Essen kassierte der FC Ingolstadt seine Gegentore elf und zwölf in der noch jungen Saison. Foto: Strisch

Stadionsprecher Italo Mele verabschiedete die Fans des FC Ingolstadt mit den Worten „Den Punkt nehmen wir gerne mit“. Der Schanzer Kapitän Lukas Fröde sprach davon, dass das Beste am 2:2 (1:1) gegen Rot-Weiss Essen noch das Ergebnis sei.

  

Recht hatten beide: Denn die Ingolstädter lieferten am Samstag eine weitere enttäuschende und die spielerisch bislang schwächste Leistung in dieser Saison ab, trösteten sich aber damit, zum ersten Mal nach einem Rückstand noch gepunktet zu haben. „Es gibt Phasen in einem Prozess, da läuft alles gut, und man kommt in einen Flow. Das haben wir im Moment nicht“, bilanzierte FCI-Trainerin Sabrina Wittmann.

Schanzer gehen wieder früh in Rückstand

Ihre erstmals im Vergleich zur Vorwoche unveränderte Viererkette um Marcel Costly, Ryan Malone, Simon Lorenz und Niclas Dühring machte eine Viertelstunde lang einen verbesserten Eindruck – musste dann aber dennoch das 0:1 schlucken. Essens stärkster Akteur Ahmet Arslan bediente Torben Müsel, der für Manuel Wintzheimer auflegte. Den Schuss des Ex-Club-Profis konnte FCI-Keeper Marius Funk noch abwehren, doch Müsel schaltete am schnellsten und staubte ab (15.). „Wir gehen wieder früh in Rückstand und haben einfach noch nicht so die Stabilität. Ich glaube, das ist bei uns so ein bisschen in den Köpfen“, bekannte Lorenz.

Die FCI-Offensive kam gegen RWE zu keinem Zeitpunkt in die Gänge, ließ jegliches Tempo und Passgenauigkeit vermissen. „Essen hatte zu Beginn der Partie die Oberhand. Wir hatten im weiteren Verlauf zwar mehr Ballbesitz, können aber glücklich sein, mit dem Pfostenschuss nicht das 0:2 zu bekommen“, meinte Wittmann zu Lucas Brummes Kracher aus 22 Metern (28.).

FC Ingolstadt kassiert vierten Elfmeter im sechsten Spiel

Nach gut einer halben Stunde machten sich im Audi-Sportpark erstmals in dieser Saison lautere Unmutsbekundungen von Teilen der Fans bemerkbar – zu behäbig und einfallslos war das, was die Schanzer ihren Anhängern lieferten. Die Pfiffe verstummten jedoch wieder, als wie schon beim 2:3 gegen den VfB Stuttgart II die Kombination Flanke Malone und Kopfball Lorenz zum Tor führte (39.).

Wittmann sah im Ausgleich einen „extrem guten Moment, um in die zweite Halbzeit zu starten. Dann ist es natürlich extrem bitter, in Rückstand zu geraten.“ Der vierte (!) Elfmeter, den der FCI im sechsten Saisonspiel gegen sich bekam, resultierte aus einem Foul Dührings, der den sich aus dem Strafraum bewegenden Wintzheimer zu Fall brachte – Arslan verwandelte sicher zum 1:2 (60.). „Erst einmal ist das ein klarer individueller Fehler, wir müssen da nicht so aktiv zur Balleroberung gehen. Trotzdem wurden wir zuerst gehalten. Das sind so 50:50-Entscheidungen, die im Moment nicht zu unseren Gunsten ausfallen“, monierte Wittmann, deren Team nun bei indiskutablen zwölf Gegentreffern steht (ligaweiter Negativwert mit Stuttgart II).

Erst hält Funk, dann trifft Besuschkow

Die dritte FCI-Niederlage in Folge verhinderte zunächst Funk im Eins-gegen-Eins gegen Leonardo Vonic (76.). Wenig später schlug Max Besuschkow 20 Meter vor dem Essener Tor einen Haken und schlenzte den Ball mit rechts zum 2:2 fein in den rechten Winkel (78.). „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte. Zufrieden sein können wir mit dem Punkt nicht. Aber es ist so, dass wir die Negativserie durchbrochen haben“, sagte der 27-Jährige nach seiner Startelf- und Torpremiere im Trikot der Schanzer. „Wenn man hinten liegt und das 2:2 macht, ist es auf jeden Fall ein gewonnener Punkt“, so Besuschkow weiter.

Die von den seit drei Spielen sieglosen Ingolstädtern anvisierten Top-Plätze der Liga rücken allmählich in die Ferne. Mit den nun sieben Punkten nach sechs Partien ist das Tabellenende für den FCI derzeit näher als die Spitze, an der als eines von drei Teams mit 13 Punkten der SV Sandhausen rangiert. Dort sind die Schanzer bereits an diesem Dienstag (19 Uhr/Magenta Sport) gefordert – und Außenseiter.

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