Ingolstadt
Neue Konzertreihe „Live im Tilly“: Veranstalter in den Startlöchern

29.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:15 Uhr

Das österreichische Duo Edmund ist am Samstag zu Gast im Reduit Tilly. Foto: Edmund

Mit der Konzertreihe „Live im Tilly“ soll ein neuer, fester Programmpunkt im Ingolstädter Kulturprogramm etabliert werden. Am Mittwoch, 31. August, ist Auftakt der ersten Auflage mit Kabarettistin Martina Schwarzmann.



Bis Dienstag, 6. September, folgen sechs weitere Konzerte. Veranstalter sind Birgit Giesl und David Krebs, die als Betreiber der Eventhalle überregional als Konzertveranstalter bekannt sind. Krebs nahm sich am Montag während der Aufbauarbeiten im Reduit Tilly Zeit für ein Gespräch mit unserer Zeitung.

Was ist die Idee hinter „Live im Tilly“?

David Krebs: Wir wollten schon immer ein Festival oder eine Konzertreihe machen. Am liebsten im Reduit Tilly, weil wir gesagt haben: ,Das ist so eine schöne Location, hier muss einfach mehr los sein.‘

Geplant sind sieben Veranstaltungen aus ganz unterschiedlichen Genres. Ist das das Prinzip?

Krebs: Genau. Unser Programm in der Eventhalle ist ja auch bunt gemischt. Deswegen wussten wir, dass wir auch im Tilly eine große Bandbreite anbieten wollen. Der Hauptaugenmerk liegt allerdings auf Mundart. Gerade der neue Ösi-Pop mit Edmund und so weiter ist derzeit sehr angesagt.

Sind Open-Air-Veranstaltungen im September nicht ein besonderes Risiko?

Krebs: Ein Grund, die Konzertreihe Anfang September zu machen war unter anderem, dass es das Open Flair nicht mehr gibt. Da hat der Zeitraum immer ganz gut funktioniert, auch wenn er in den Ferien ist. Ein anderer Gedanke war, dass zu dieser Zeit auch weniger große Festivals mehr sind – was allerdings wegen Corona in diesem Jahr schon ein bisschen ad absurdum geführt wurde, weil jetzt natürlich doch viel los ist, weil einige Veranstalter vor Oktober noch was anbieten wollen. Da beißt es sich jetzt doch ein bisschen.

Was ist das Besondere an dieser Location? Sie hätten ja auch in die Eventhalle gehen können.

Krebs: Schauen Sie sich um. Es ist einfach toll hier! Das Rund, die Bäume im Hof, die Lage mitten im Klenze, auch das Kriegerdenkmal davor, die Donau daneben. Es geht eigentlich nicht schöner.

Ist „Live im Tilly“ auch ein Festival? Wird es Foodtrucks, Verkaufsstände etc. geben, wie man sie vom Taktraum kennt?

Krebs: Wir haben Foodtrucks, einen normalen Ausschank und werden mit Licht schon ein besonderes Ambiente entwickeln. Da kann man hier ja eine Menge machen. Ein wirkliches Festival wird es aber nicht. Wir fangen um 18 Uhr an, um 23 Uhr ist das Konzert dann zu Ende. Natürlich werden wir die Leute versorgen und ein schönes Umfeld bieten, aber die Musik ist das Wichtigste.


Es sind namhafte Musiker angekündigt. Ist es schwer, Künstler zu bekommen, wenn eine Veranstaltung noch nicht etabliert ist?


Krebs: Mit vielen Leuten haben wir schon länger Kontakt und haben auch schon Konzerte gemacht. Wenn auch vielleicht noch nicht in dieser Größenordnung. Aber es war nicht wirklich schwer, die Künstler zu bekommen.

Wie ist die Resonanz? Das hiesige Publikum gilt ja als nicht besonders begeisterungsfähig. Vor allem, wenn es um Neues geht.

Krebs: Wir hören schon, dass das Programm gut angenommen wird, dass wir eine gute Mischung gefunden haben. Es trifft den aktuellen Geist. Aber es stimmt, die Ingolstädter starten meist mit angezogener Handbremse. Es müssen erst die Kinder und Kindeskinder hingehen, damit manche sagen: ,Okay, da können wir vielleicht auch mal hinschauen.‘ Aber wie gesagt, ist die Resonanz eigentlich gut. Aber Krieg und Corona beeinflussen uns.

Weil die Stimmung nicht nach Konzerten ist?

Krebs: Viele merken die Situation im eigenen Geldbeutel. Die hohen Energiekosten sind für viele ein halber Genickbruch. Das wirkt sich natürlich aus.

Die Auftaktveranstaltung mit Martina Schwarzmann ist bereits ausverkauft. Wie sieht es bei den anderen Konzerten aus? Wen legen Sie dem Publikum besonders ans Herz?

Krebs: Martina Schwarzmann ist ausverkauft, für Haindling gibt es noch ein paar Karten...

Wird es eine Abendkasse geben?

Krebs: ...ja, eine Abendkasse gibt es – außer bei Martina Schwarzmann. Edmund am Freitagabend liegt mir besonders am Herzen. Die sind wirklich stark. Wer auf Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros steht – das ist die 2020er-Ausgabe der alten Ösi-Rocker. Sie haben tolle Melodien, echte Ohrwürmer. Meute sollte man sich auch anhören. Ich denke, die wird man in einem solch eher kleinen Rahmen nicht mehr lange sehen.

Wie soll es mit „Live im Tilly“ weitergehen?

Krebs: Wir wollen die Reihe – nach Rücksprache mit der Stadt – im zweijährigen Rhythmus machen. Auch, weil wir überlegen, nach Corona die Picknicknächte im Freibad wieder aufleben zu lassen. Dann vielleicht endlich ohne Abstandsregelungen. Noch ist das eigentlich nicht spruchreif, aber wir wollen sehr gern.

Das komplette Programm

Mittwoch, 31. August, Martina Schwarzmann
Die Kabarettistin präsentiert ihr siebtes Bühnenprogramm „Ganz Einfach“. (ausverkauft)

Donnerstag, 1. September, Meute mit guest: Ätna
Meute ist eine elfköpfige Techno-Marching-Band aus Hamburg. „Sie ist die wohl einzige Techno-Marching-Band, die Clubsound mit der Blaskapelle spielt“, schreiben die Veranstalter. „Die spektakulären Live-Shows von Meute bringen das Publikum auf der ganzen Welt zum Ausrasten.“

Freitag, 2. September, Dicht & Ergreifend
Die niederbayerische Mundart-Hip-Hop-Combo Dicht & Ergreifend gilt vor allem als fulminanter Live-Act.

Samstag, 3. September, Edmund & folkshilfe
„Sie sind aktuell die bekanntesten Vertreter in Sachen Austropop“, sind die Veranstalter überzeugt. Edmund waren bereits dreimal für den Amadeus Austrian Music Award nominiert. Gewonnen haben sie 2021 in der Kategorie „Album“ mit „Leiwand“.

Sonntag 4. September, Haindling und Roland Hefter
Die Band Haindling mit ihrem Frontmann Hans Jürgen Buchner bedarf kaum einer Vorstellung mehr. Mit ihrem unverwechselbaren Sound ist sie längst weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt.

Montag, 5. September, Herbert Pixner Projekt
Die Formation um Herbert Pixner mischt Hard-Rock-Klänge und Jazz mit einer Steirischen Harmonika und Laute. Das Ergebnis ist unbedingt hörenswert.

Dienstag, 6. September, Hubert von Goisern
„Seine Mischung von Rockmusik mit Elementen traditioneller Volksmusik, mit den über 2000 gespielten Konzerten und 2,5 Millionen verkaufter Alben, zählt Hubert von Goisern sicher zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Volksmusik, genauer des Alpenrock“, heißt es auf der Homepage der Veranstalter.

Weitere Informationen und Tickets gibt es im Internet auf der Seite www.live-im-tilly.de.