Vier Jahrzehnte lang war die Jugendfreizeitstätte Pius an der Waldeysenstraße beliebte Anlaufstelle für junge Leute im Quartier Nordwest. Dem Gebäude sah man die lange Zeit zuletzt arg an. Vor fünf Jahren beschloss der Stadtrat deshalb, einen modernen Neubau errichten zu lassen. Am Dienstag wurde dieser im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Verwaltung, Bildung und der Konfessionen feierlich eingeweiht und gesegnet.
Der Standort der neuen Freizeitstätte, deren Träger der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist, befindet sich am Grasser Platz beim Schulzentrum Nordwest. Auch dieser Platz, der der Städtepartnerschaft von Ingolstadt mit der französischen Küstenstadt nördlich von Cannes gewidmet ist, erfuhr zuletzt eine Neugestaltung und habe sich bereits als beliebter Treffpunkt für Sportarten wie Soccer, Basketball, Tischtennis und Skaten bei den Jugendlichen etabliert, wie OB Christian Scharpf in seiner Festrede ausführte. Die Entscheidung sei bewusst so getroffen worden, da in der Umgebung auch die Schulen im Viertel angesiedelt seien, was eine Symbiose bewirke, so Scharpf. Der OB hob weiter den gemeinsamen Prozess bei der Entwicklung der Jugendfreizeitstätte hervor, an dem Stadt, SkF und Schulen gleichermaßen beteiligt gewesen seien. Entstanden sei so auf rund 700 Quadratmetern ein „tolles Quartierszentrum als Herzstück“, in dem sich im Erdgeschoss der offene Jugendtreff sowie ein Saal für Veranstaltungen und im Obergeschoss Räume für Gruppenaktivitäten, Musik, Werkstatt und die Medienbildung befänden. Die Medienpädagogik setze zudem den Schwerpunkt beim Bildungsangebot im Haus, erläuterte der OB.
Gefördert wurde das Projekt vom Bund und vom Freistaat mit insgesamt fast drei Millionen Euro, wie Christian Schiebel vom Fördergeber, der Regierung von Oberbayern, in seinem Grußwort sagte. Er bezeichnete den Neubau als „optisch ansprechende und städtebaulich tolle Dominante“. Hausherr Michael Vielwerth von der Jugendfreizeitstätte bedankte sich für die angenehme Zusammenarbeit mit allen Beteiligten während der fünfjährigen Planungs- und Ausführungszeit. Er freue sich nun auf den baldigen Bezug der neuen Räume. Diese erhielten im Anschluss den kirchlichen Segen durch Pfarrer Martin Geistbeck von der katholischen Pfarrei St. Pius. Ihm zur Seite standen die evangelische Pfarrerin Maren Michaelis und Imam Fatih Cerko. Michaelis hatte zur Segnung ein kleines, buntes Windrad mitgebracht, das sie durch Pusten in Bewegung setzte. Es sei als Sinnbild für die Buntheit und Fröhlichkeit am Platz zu verstehen. „Der Wind ist ein Zeichen für Gottes Geist“, sagte sie und wünschte den Nutzern, dass der gute Geist überall hier einziehe.
DK
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