Vorfreude und Personalsorgen
Herbstvolksfest beginnt am Freitagabend: Bis zuletzt ganze Arbeit geleistet

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:24 Uhr

Vorfreude trotz Aufbaustress: Mit Preisen zum Knuddeln wurden die Regale an der Losbude Nolis Glückspyramide gefüllt. Fotos: Brandl

Am Freitag um 18 Uhr gehen auf dem Ingolstädter Herbstvolksfest die Lichter an. Dann heißt es bis zum 3. Oktober „O’zapft is!“. Bis Donnerstag hieß es auf dem Festplatz an der Dreizehnerstraße dagegen noch kräftig in die Hände spucken und buchstäblich ganze Aufbauarbeit leisten.



Die Aufbauzeit sei diesmal knapp bemessen gewesen, und die Personalsituation auch im Schaustellergewerbe angespannt, informierte die städtische Marktmeisterin Kathrin Koch beim Rundgang mit den Medien. Wie sehr, das sollte sich später beim Halt am Biergarten von Oliver Krems herausstellen, der, wie er berichtete, quasi von heute auf morgen plötzlich ohne Servicepersonal dastand. „Meine Bedienungen haben vor drei Tagen aus verschiedenen Gründen alle abgesagt“, sagte er. Davor schenkte Krems mit seinem Team auf einem anderen Volksfest in Nordbayern aus. Jetzt steht er quasi alleine auf der Ingolstädter Wiesn und führt zwischen Aufbau und Pressetermin das eine oder andere Vorstellungsgespräch. Einen Plan B hat er dennoch in der Tasche: „Wir machen jetzt wieder Selbstbedienung, das hat auch schon auf dem Pfingstvolksfest funktioniert“, sagt er.

Klassiker und Neuheiten unter den Fahrgeschäften

Absagen von Schaustellern kämen aktuell auch in anderen Städten vor, hieß es. In Ingolstadt habe etwa die Wasserachterbahn einen Rückzieher machen müssen, so Koch. „Wir haben aber glücklicherweise zu über 90 Prozent Stammbeschicker“, erklärte sie. Dazu kommen heuer neben Klassikern wie dem Super Hupferl mit der XXL-Schaukel Mexican Flight und dem Spiegelkabinett Atlantis zwei Neuheiten auf das Herbstvolksfest. Ob das Atlantis an der östlichen Stirnseite des Geländes optimal platziert sei, darüber gab es während des Rundgangs unterschiedliche Ansichten. Man sehe von Weitem gar nicht, was das sei, fand CSU-Stadträtin Brigitte Fuchs. Der Eindruck könne sich ändern, sobald die Lichter an dem Geschäft angingen, hieß es daraufhin. Gut gerüstet für den Besucherandrang sei man im Herrnbräu-Festzelt der Familie Lanzl, wie Festwirtin Michaela Kemper sagte. „Falls es zu Engpässen kommen sollte, bieten wir zusätzlich Selbstbedienung an“, erklärte sie auf Nachfrage unserer Zeitung. Neben 3000 Plätzen im Zelt und in den Boxen verfügt der Biertempel über weitere Sitzplätze im Freien unter dem Vordach am Haupteingang sowie an der linken Flanke. Der Biergarten sei hier jedoch komplett mit Schirmen geschützt, so Kemper. Vorbildlich agiert die Festwirtin mit Blick auf die Umwelt und die aktuell herrschende Energieknappheit: „Wir verzichten für das Klima auf die Heizung“, erklärte sie. Besuchern riet sie deshalb, sich bei kühlem Wetter warm anzuziehen.

Festumzug am Samstag

Am Festumzug, der sich am Samstag, 24. September, um 14 Uhr vom Brückenkopf aus durch die Stadt Richtung Festzelt in Bewegung setzt, sind 60 Gruppen – darunter 50 Vereine und Kulturvereine – beteiligt, informierte Albert Schneider von der Stadtverwaltung. Musikalisch begleitet wird der Tross von 14 Blaskapellen und einer Musikgruppe aus der schottischen Partnerstadt Kirkcaldy. Mit dabei sind auch die amtierende Herrnbräu-Weißbierkönigin sowie weitere 27 ehrenamtliche Würdenträgerinnen. Zudem nehme erstmals ein eigener Festwagen des Schaustellerverbandes am Umzug teil.

DK