Der FC Ingolstadt hat sich in dieser Saison in der 3. Liga einiges vorgenommen. Kaum hatten die Schanzer am Samstag das fünfte und letzte Testspiel mit einem 1:1 (1:1) gegen Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm ungeschlagen überstanden, gab FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer auf dem anschließenden Fanfest ein klares Saisonziel aus.
„Wir wollen unter die ersten Drei, das ist unser Ziel, und das kommt auch aus der Mannschaft heraus“, sagte Beiersdorfer und bettete seine Ankündigung nach der gemeinsamen Präsentation der Frauen-Zweitliga-Mannschaft und des Männer-Profi-Teams vor den noch verbliebenen 200 Anhängern in einen flammenden Appell ein. „Ganz wichtig ist der Spirit. Zusammen Schanzer, das heißt, in jeder Situation zusammenzuhalten. Dann haben wir gute Chancen, es den Frauen gleichzutun und in die 2. Bundesliga zu kommen“, meinte der 60-Jährige.
Wittmann: „Wir sind bereit für die 3. Liga“
Auch Trainerin Sabrina Wittmann ging verbal in die Offensive und meinte selbstbewusst: „Wir sind bereit für die 3. Liga. Wir sind ungeschlagen durch die Vorbereitung gegangen, haben keine verletzten Spieler und haben viel und intensiv trainiert. Das war ein guter Abschluss.“ Die 33-Jährige gab ihren Spielern danach zwei Tage frei, um sie ab Dienstag auf den Ernstfall vorzubereiten. Am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) treffen die Schanzer im Audi-Sportpark zum Punktrundenauftakt in der 3. Liga auf Waldhof Mannheim.
Bereits vor dem aufmunternden Applaus am Ende des Testspiels bei heißen 30 Grad ließen die rund 400 Zuschauer einen Spieler besonders hochleben: Maximilian Dittgen. Als sich der 29-Jährige kurz vor Spielende bei einer Verletzungsunterbrechung den Ball zum Einwurf schnappte und ein wenig Zeit zum Verschnaufen war, verriet er den fragenden Fans, dass er am Freitagmittag zum dritten Mal Vater geworden war. Wie Dittgen kamen weitere zehn Spieler in der zweiten Halbzeit der Generalprobe über 2 x 50 Minuten zum Einsatz. Und alle signalisierten mit ihrem Einsatz, dass sie in die Startelf für kommenden Sonntag drängen wollten.
Wer steht im Tor?
„Die Jungs sorgen schon für Kopfzerbrechen. Man hat in der Schlussphase gesehen, dass der eine oder andere noch ein Wörtchen mitreden will“, sagte Wittmann im Hinblick auf das erste Punktspiel. Zu 75 Prozent sei die Mannschaft aber schon in ihrem Kopf, meinte die Trainerin. Die Torwartposition zählt nicht dazu. „Da ist noch keine Entscheidung gefallen. Ob wir eine klassische Nummer eins haben, weiß ich noch nicht. Wir werden uns nächste Woche zusammensetzen“, sagte die 33-Jährige.
Im vorangegangenen Test konnte sich Platzhirsch Marius Funk bei einem Flachschuss von Felix Higl auszeichnen (9. Minute). Beim 0:1, das Higl einleitete und Dennis Chessa nach einem schnellen Zuspiel des agilen Max Brandt per Distanzschuss erzielte, war Funk machtlos (31.).
Bereits im Gegenzug leitete Linksverteidiger Niclas Dühring einen Konter über David Kopacz ein, dessen Schuss der Ex-Ingolstädter Christian Ortag im Ulmer Tor noch parieren konnte, doch den Abpraller verwertete Neuzugang Dennis Borkowski zum Ausgleich (33.).
Insgesamt präsentierte sich der Drittliga-Meister, der bis auf den neu hinzugekommenen Leihspieler Aaron Keller von der SpVgg Unterhaching, mit seiner vorjährigen Erfolgself angetreten war, ballsicherer, ohne aber große Chancen zu kreieren. Die Ingolstädter hielten diszipliniert dagegen, hatten aber im zentralen Mittelfeld ihre Probleme. Umschaltmomente gab es wenige.
Mehr Abstimmung und eine gemeinsame Chemie nötig
Nach der Pause kamen die Ingolstädter ab der 65. Minute besser zurecht. Über die rechte Seite kam mit Mattis Hoppe und Deniz Zeitler Tempo ins Spiel. Zwar verpasste Higl mit einem Kopfball an den Pfosten zunächst nur knapp das 1:2 (53.), doch dann verbuchten auch Kopacz und Borkowski gute Gelegenheiten. Mit der besten Aktion scheiterte Zeitler jedoch an Ortag (74.).
„Ulm hatte sehr viel den Ball, daher war es wichtig, dagegenhalten zu können. Die Balance zwischen Offensive und Defensive hat am Anfang gefehlt, aber in der zweiten Halbzeit ist es besser geworden. Für die Umschaltmomente brauchen wir noch mehr Abstimmung und eine gemeinsame Chemie, aber das wird durch Training kommen“, analysierte Wittmann, die auf Marcel Costly (Aufbautraining) und den angeschlagenen Sebastian Grönning, der am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, verzichten musste.
DK
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