Der Barocksaal im Ingolstädter Stadtmuseum war gerade groß genug, um die vielen Gäste aufzunehmen, die zur Feier des 25. Geburtstags des Vereins der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (ApK) in der Region 10 kamen.
Im Jahr 1999 gründeten Angehörige psychisch Erkrankter den Verein, der ihre Rechte und Interessen vertritt, sie berät, informiert und miteinander vernetzt, sich ihren Sorgen und Fragen annimmt. Für viele dieser Angehörigen ist es das erste Mal, dass sie sich ohne Scheu und ohne Angst vor Diskriminierung über ihre Sorgen und Ängste, ihre Hoffnungen und Zweifel als Angehörige austauschen können, ohne befürchten zu müssen, dass ihr Schicksal in der Öffentlichkeit breitgetreten wird.
Arbeit des Vereins von vielen Seiten gewürdigt
Die Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Vereins in der Region 10 war der Beweis für seine Notwendigkeit: Aus Ingolstadt und den angrenzenden Landkreisen waren kommunale Vertreter gekommen, Vertreter aus der ambulanten, teilstationären und stationären psychiatrischen Versorgung. Die Ingolstädter Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll zeigte großes Verständnis für Menschen, die es gesellschaftlich schwer haben, weil sie an einer kaum verständlichen Erkrankung leiden. Bezirksrat Joachim Siebler sicherte Unterstützung bei Anliegen, die die psychiatrische Versorgung betreffen, zu. Professor Andreas Schuld überbrachte Grüße vom Ingolstädter Zentrum für psychische Gesundheit und gab einen Ausblick auf die weitere Zusammenarbeit. Der Vorsitzende des Landesverbands Bayern der ApK, Karl-Heinz Möhrmann, schilderte eindrucksvoll die Entwicklung der psychiatrischen stationären Versorgungsformen vor der Psychiatriereform 1975 bis hin zur heutigen psychiatrischen Versorgung.
Viele Verbesserungen in den vergangenen Jahren
Zum Abschluss warf Eva Straub, Zweite Vorsitzende des ApK-Vereins, einen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen und die großen Verbesserungen der psychiatrischen Versorgungslandschaft in Ingolstadt. Sie beschrieb in ihrem Vortrag unter anderem, dass die heutige Vernetzung aller ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen in einem überschaubaren Raum für psychisch kranke Menschen und ihre Nahestehenden und auch für die allgemeine psychiatrische Versorgung unverzichtbar sei. „Ich bin ein Vernetzungsfan“, bekannte sie abschließend.
DK
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