Köaching
Gedenken an alle Gefallenen

Jahrtag des Soldaten-, Krieger- und Veteranenvereins Kösching

01.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:05 Uhr

Die Ehrungen von Mitgliedern nahmen Vorsitzender Sepp Schmid (hinten r.) und Stellvertreter Adelbert Münch (vorne, 2.v.r.) vor. Foto: Schöberl

Es war ein musikalisches Klangerlebnis, als die Bläser der Trachtenkapelle Lenting auf der Empore der Köschinger Pfarrkirche die Schubertmesse aufführten. Anlass war der alljährlich vom Köschinger Soldaten-, Krieger- und Veteranenverein begangene Jahrtag, an dem diesmal auch das 150-jährige Bestehen gefeiert wurde. Dekan Wojciech Wysocki zelebrierte den Festgottesdienst mit Totenehrung. Am Kriegerdenkmal schlossen die Musikanten die Zeremonie mit der Bayernhymne und dem Deutschlandlied ab. Danach marschierten die Mitglieder zusammen mit den Ehrengästen und den Bürgermeistern Ralf Sitzmann und Dieter Betz zum Gasthaus „Amberger“ zur Feier.

Heimkehrer des Deutsch-Französischen Krieges gründen Verein

Vorsitzender Sepp Schmid erinnerte an die Ursprünge des Vereins: Im September 1872 gründeten Heimkehrer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 den Veteranenverein, später schlossen sie sich mit dem Kriegerverein zusammen, bei dem alle, die den Wehrdienst abgeleistet hatten, Mitglied werden konnten. Während und nach dem zweiten Weltkrieg ruhte das Vereinsleben, im Jahr 1959 folgte die Wiedergründung. Der Vorsitzende rief einige Meilensteine in der Geschichte des Vereins ins Gedächtnis, wie etwa die im Jahre 1926 erfolgte Errichtung des großen Kriegerdenkmals im Kirchhof, an dessen Spitze ein fast 2,70 Meter großer und aus Muschelkalk gehauener Soldat mit gesenktem Kopf steht, dahinter die vier Erinnerungstafeln mit den Namen der in beiden Weltkriegen gefallenen Köschingern. Der Verein hat sich die Pflege und Erhaltung des Denkmals zur Aufgabe gemacht. Der Vorsitzende stellte klar: „Mit dem heutigen Jahrtag gedenken wir nicht nur der Schlacht bei Sedan am 1. September 1870, sondern der vielen gefallenen und vermissten Soldaten der Vergangenheit und der Gegenwart.“

Engagement bei der Kriegsgräberfürsorge

Der Vorsitzende des Gebietsverbandes der Krieger- und Soldatenvereine „Region Ingolstadt“, Josef Vogelsang, bedankte sich für das jahrzehntelange Engagement des Köschinger Soldaten-, Krieger- und Veteranenvereins bei der Kriegsgräberfürsorge: „Ihr habt nicht nur sehr viel Geld für diesen Zweck gesammelt, sondern dieses Thema auch im Bewusstsein der Bevölkerung gehalten.“ Unter den Ehrengästen waren auch Oberstleutnant d.R. Marin Strobel (Verband der Reservisten der Bundeswehr – Kreisgruppe Oberbayern-Nord) und Oberstleutnant d.R. Werner Bauer (Vorsitzender des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr – Kreisgruppe Oberbayern-Nord). Neben Heimatpfleger Friedrich Lenhardt waren Vorsitzender Martin Pauleser mit seinen Mitgliedern vom Kasinger Soldaten- und Kriegerverein sowie Simon Ferstl-Kitzer vom VDK Kösching der Einladung gefolgt.

Zahlreiche Ehrungen

Es hat Tradition, dass beim Jahrtag auch langjährige und verdiente Mitglieder geehrt werden. Heuer war die Ehrungsliste wegen der in den vergangenen zwei Jahren ausgefallenen Zusammenkünfte länger: Für 10 Jahre wurden ausgezeichnet: Franz Frieberger, Alexander Perlitz und Christian Prosch. 15 Jahre: Simon Diepold, Ernst Hafner, Franz Mayer, Hans-Peter Mulinski, Willi Pfäffel und Bernd Zabka. 20 Jahre: Otto Frühmorgen, Georg Hörmann und Friedrich Lenhardt. 25 Jahre: Jürgen Beyer. 30 Jahre: Norbert Holzer und Werner Krompholz. 35 Jahre: Dieter Amann. 45 Jahre: Franz Frey. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Franz Bernhofer, Siegfried Betz, Isidor Harrer, Gustav Lenz, Egid Nunner und Volker Schirmböck. Dankurkunden für ihre langjährige Tätigkeit erhielten Adelbert Münch, Johann Rottenkolber, Alois Lechner und Erwin Wittmann. Eine besondere Auszeichnung wurde dem langjährigen Vorsitzenden Sepp Schmid zuteil. Er bekommt bald in München das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten „Für Verdienste im Ehrenamt“ verliehen.