Gemeinderat Manching
Gasvertrag vor 42 Jahren beschlossen – jetzt wird er zum Problem

23.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:30 Uhr

Umrandet von Bank und Rosenbeet: die Gasdruckregelstation an der Ecke Lindenkreuz-/Ingolstädter Straße. Foto: Schmidtner

Keiner im Gemeinderat von Manching konnte vor 42 Jahren ahnen, dass der Vertrag zur Erdgasversorgung in Manching eines Tages zum Problem werden kann. Nun ist es so – wegen des Ukraine-Kriegs.

Am 18. Juli 1980 war der „Vertrag Erdgas“, also von den Städtischen Werken aus Ingolstadt Gas zu beziehen, unter Dach und Fach. Einstimmig gaben die Gemeindeväter nach einem nochmaligen Gespräch mit Stadtwerke-Chef Hans Meck ihr Plazet zu dem vorgelegten Entwurf. Zuvor hatte sich der damalige Gemeinderat ein Gutachten vom Bayerischen Prüfungsverband und vom Landratsamt Pfaffenhofen eingeholt. „Wenn alles glattgeht“, so der damalige Bürgermeister Hans Stutz, „kann in Manching bereits im Winter 1980/81 mit Gas geheizt werden.“ Damals sagte Meck, nur 15 Prozent des Gases komme aus der UdSSR, 40 Prozent stammten aus holländischen Beständen.

Hauptleitung an der Sandrach anzapfen

Im ersten Bauabschnitt sollte die Hauptleitung an der Sandrach angezapft und über die Lindenstraße zur Ingolstädter Straße geführt werden. Wo der Abwasserkanal die Bundesautobahn unterquerte, war nach Meinung der Räte auch Platz für die Gasleitung zur Donaufeldsiedlung, nach Niederstimm und zum Gewerbegebiet. Im nächsten Bauabschnitt sollte der Ortsteil östlich der Paar angeschlossen werden. Der Ausbau und die damit verbundene Versorgung hänge – laut Auskunft der Städtischen Werke – vom Interesse und der Wirtschaftlichkeit ab.

Keine Anschlusspflicht für Anwohner

Wenn 50 Prozent der Anlieger einer Straße es wünschen, wird die Gasleitung verlegt, hieß es damals. Wobei keine Anschlusspflicht für die Anwohner bestand. Anschlusswillige mussten laut Vertrag keinen Beitrag entrichten, man musste lediglich die Kosten des Hausanschlusses tragen. Die Dauer des Vertrages mit den Stadtwerken wurde damals auf 50 Jahre festgeschrieben.

Im ersten Tarif kostete der Kubikmeter Gas 48 Pfennige bei einer Grundgebühr von zehn Mark. Bei einem Kubikmeter-Preis von 41 Pfennigen erhöhte sich die Grundgebühr aber auf 23 Mark.

DK