Stefan König (49) ist am Donnerstagabend von den Freien Wählern als Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl nominiert worden. Die FW stehen geschlossen hinter ihm. König erhielt alle Stimmen der 26 anwesenden, wahlberechtigten Mitglieder – und viel Applaus, nachdem das Ergebnis verkündet wurde.
Der FW-Vorstand hatte König vorgeschlagen, er war der einzige Kandidat. Der 49-Jährige skizzierte bei seiner Bewerbungsrede zunächst seinen Werdegang in Kürze. Seine Jugend in Ingolstadt. Bereits damals hat er den heutigen FW-Fraktionssprecher Hans Stachel als Ministrant kennengelernt.
König sprach auch über seine berufliche Laufbahn. Beinahe 20 Jahre war er in unterschiedlichen Funktionen beim DONAUKURIER, zuletzt als Chefredakteur. In dieser Zeit habe er viele Menschen kennengelernt und ein großes Netzwerk aufgebaut, sagte er.
Im Jahr 2020 wollte er „seine Komfortzone verlassen“, erklärte er. Es sei Zeit gewesen, Neues zu wagen. Also wechselte er zu der Ingolstädter Agentur Achtzig20, bei der er verschiedene Projekte begleitete. Die Insolvenz der Firma vor wenigen Monaten sei eine bittere Erfahrung für ihn gewesen, aber auch verbunden mit der Gewissheit: Es geht weiter. König ist nach wie vor dort angestellt.
„Warum will ich Oberbürgermeister werden?“, fragte er in die Runde und antwortete gleich darauf. „Weil ich Verantwortung übernehmen will und Ingolstadt mit Herz und Verstand zu einem zukunftsfähigen Ort machen möchte.“ König plädierte dafür, wieder mutiger zu sein, um die Probleme der Gegenwart zu lösen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Seine Schwerpunkte sieht er in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Sicherheit. Die Stadt müsse sich von alten Kategorien lösen und die Aufgaben mit Pragmatismus und Kreativität anpacken, sagte er ohne Details zu nennen.
Er vertrete einen modernen Führungsstil, bei dem die Mitarbeiter Verantwortung tragen sollen. „Da gehört es auch dazu, einmal Fehler zu riskieren“, sagte er. Ihm gehe es darum, Ingolstadt zu einer Stadt zu machen, in der nicht gezaudert wird, sondern Projekte umgesetzt werden.
Um das zu erreichen, will er neue Wege gehen. „Warum nicht einmal ein Crowdfunding starten, um Bürgerprojekte zu finanzieren“, schlug er vor. Seine Kandidatur sei ein Angebot an die Ingolstädterinnen und Ingolstädter. Er wolle helfen, die Stadt weiterzubringen.
Den Mitgliedern gefiel die Rede offensichtlich, denn es gab nicht nur langen Applaus, sondern auch ein einstimmiges Ergebnis. Fraktionssprecher Hans Stachel bezeichnete König als Bereicherung für die FW und damit auch für die politische Landschaft Ingolstadts.
„Als unvoreingenommener und politisch unbelasteter Kandidat wird er die aktuellen Herausforderungen mutig angehen.“ Auch FW-Vorsitzender Franz Appel lobt ihn sehr. „Seine Vita und seine authentische Haltung machen ihn zum idealen Kandidaten für den dringend benötigten Neuanfang in Ingolstadt.“
Der FW-Chef schiebt gleich noch eine Spitze an die Konkurrenz hinterher: Stefan König ist „eine echte Alternative – im Gegensatz zu taktischen Notlösungen, die lediglich als Kompromisskandidaten ins Rennen gehen“. Der Wahlkampf hat nicht nur in Berlin längst begonnen, sondern auch in Ingolstadt.
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