Manching – Sie kehrt zu ihren Wurzeln zurück: 1991 hatte Barbara Reinhold ihre berufliche Karriere bei der WTD 61 in Manching begonnen – jetzt ist sie Direktorin der Behörde und Chefin von rund 630 Mitarbeitern. Und sie ist nach Wolfgang Kräher, der in den Ruhestand ging, die erste Frau auf diesem Posten. „Für mich ist das nichts Besonderes mehr“, sagt sie völlig entspannt. Die 58-Jährige hat schon immer in einer von Männern dominierten Branche gearbeitet.
Geboren im Schwarzwald, hat sie an der Universität Erlangen Chemieingenieurin studiert. Später absolvierte sie noch eine Ausbildung zur Musterprüferin. Nach ihrem Berufsstart in Manching war neben Landsberg und München Köln eine weitere Station, wo sie am Schluss Abteilungsleiterin für das Zulassungswesen war – „lauter interessante Stationen“, wie sie im Rückblick sagt. Doch die Berufspendlerin wollte irgendwann wieder zurück nach Manching, was schließlich auch in Erfüllung ging. „Ich bin froh, dass man mich hier wieder versteht“, sagt sie.
Die Wehrtechnische Dienststelle 61 ist ja mit der Erprobung, also der Durchführung von Boden- und Flugversuchen des von der Industrie im Auftrag der Bundeswehr entwickelten Gerätes beauftragt. Dies umfasst die Qualifizierung und fachtechnische Bewertung aller neu entwickelten fliegenden Systeme der Bundeswehr und der Änderungen an Luftfahrzeugsystemen, die in der Nutzung sind. Auch für den Flugplatz ist die WTD zuständig. Wie Reinhold sagt, gebe es mittlerweile eine gewisse Verlagerung des Schwerpunkts der Tätigkeit der WTD in Richtung Nutzung des Fluggeräts. Es sei eine ihrer Aufgaben als Direktorin, die Teilstreitkräfte auf diesem Feld zu unterstützen. Auch die Infrastruktur der Dienststelle ist teilweise schon älter und muss daher am Laufen gehalten werden.
Auf die WTD werden auch noch weitere Aufgaben zukommen, nachdem ältere Flugsysteme Zug um Zug durch neue ersetzt werden. Zu nennen wäre hier der A400M: Manching soll ein Test- und Erprobungszentrum für das Transportflugzeug der Luftwaffe werden. Wie bereits berichtet, soll auch die Eurodrohne, deren Entwicklung und Bau ja großteils bei Airbus erfolgen soll, von der WTD fachlich begleitet werden. In den nächsten vier oder fünf Jahren sind weiter anvisiert ein schwerer Transporthubschrauber für den Standort sowie vier oder fünf Eurofighter.
Neu im Amt, wenn auch schon mit Unterbrechungen seit 2005 bei der WTD in Manching, ist Stabsleiter Bernhard Reppelmund. Er muss zusammen mit seiner Chefin für einen reibungslosen Ablauf der täglichen Arbeit sorgen. Wichtige Aufgaben des 46-Jährigen: Kontrolling, Qualitätsmanagement und nicht zuletzt die Infrastruktur.
peh
