Angler feiern im Grünen
Fischerfest am Auwaldsee am Eröffnungstag gut besucht

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:54 Uhr

Blendende Stimmung und sonniges Wetter am Auwaldsee: Das Fischerfest lockte bereits am Vatertag, dem Eröffnungstag, um die Mittagszeit etliche Gäste an. Foto: Brandl

Wenn es im Freien plötzlich nach Fisch riecht, der Hamburger Hafen aber in weiter Ferne liegt, dann kann das daran liegen, dass der Anglerklub Ingolstadt sein Fischerfest am Auwaldsee feiert.

An diesem auch für viele Ingolstädter verlängerten Wochenende ist es wieder soweit, und da gehört der Duft nach frisch gebratenem Steckerlfisch freilich dazu wie der Friesennerz zum Seemann.

Bei einer anständigen Schanzer Sause darf dazu der Gerstensaft vom Fass nicht fehlen, und so steht bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstagmittag bei bestem Wetter zunächst der Bieranstich auf dem Programm. Das klappt zwar nicht auf Anhieb so reibungslos, wie die Petrijünger es sich wahrscheinlich wünschten, doch nach einigen beherzten Versuchen, den Hahn mit dem Holzhammer ins Fass zu treiben, fließt das Bier schließlich in die Gläser, und es erklingt ein stimmungsvolles „Prosit der Gemütlichkeit“. Zuvor begrüßt Vereinsvorsitzender Martin Hladky die ersten Gäste im Biergarten und wünscht einen geselligen Aufenthalt bei den frisch zubereiteten Fischschmankerl. Wem mehr nach einer reschen Schwarte statt gegrillten Forelle gelüstet, der kann zum Spanferkelrollbraten greifen. Für die Leute scheint beides gleich verlockend. Um die Mittagszeit füllt sich der Platz zusehends mit immer mehr gut gelaunten und (sonnen-)hungrigen Gästen.

Mit rund 400 Mitgliedern zweitgrößter Anglerverein

Das Fest in dieser Form gibt es seit gut zehn Jahren, berichten Hladky und der Zweite Vorsitzende Karlheinz Scharrer. „Die Mitglieder stemmen alles alleine. Wir haben keinen professionellen Wirt“, sagen sie. Mit rund 400 Mitgliedern sei der Anglerklub der zweitgrößte Anglerverein in Ingolstadt. Dem Angelsport gehe man an neun stehenden und einem fließendem Gewässer – der Sandrach – nach. Den Auwaldsee verbänden die Angler seit jeher besonders mit dem Verein. Deshalb richten sie hier ihr Fest aus. Auch eine Jugendgruppe gibt es. Sie sei allerdings schon einmal größer gewesen, so die Männer. Die Freizeitangebote für junge Leute seien einfach umfangreicher geworden, sagen sie. Deshalb legt der Anglerklub auch Wert auf die Jugendarbeit und bietet etwa jedes Jahr einen Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung an. Den Anglern geht es aber nicht ausschließlich darum dicke Fische an Land zu ziehen. „Angeln ist für mich entspannen vom Alltagsstress“, sagt Scharrer, der seit seinem zehnten Lebensjahr dem Sport nachgeht. Dazu komme ein besonderer Genuss, wenn das Anglerglück einem hold gewesen sei. „Ein Fisch aus eigenen Gewässern schmeckt einfach anders als aus dem Supermarkt“, schwärmt er. Das liege auch daran, dass die Fische natürliche Nahrung aufnehmen würden.

Tino Freund gehört dem Verein seit einem Jahr an. Heute helfen sein Sohn Mike und er mit und geben Brotzeiten an die Gäste aus. Auch Freund hat schon als Kind geangelt. „Meine Eltern waren Camper, und wir haben oft Urlaub am Wasser gemacht“, erzählt er. Nach dem Umzug nach Ingolstadt legt er zunächst eine Pause vom Angeln ein, bis die Familie vor einiger Zeit zu einem Urlaub an die Mecklenburgische Seenplatte aufbricht. Das Angelfieber ist wieder entfacht. Was ihm am Angeln gefällt? „Die Ruhe, die Natur und natürlich der leckere Fisch“, sagt er und lacht. „Ich kann auch den ganzen Tag am Wasser sitzen und nichts fangen. Das macht mir nichts aus. Was man in jedem Fall fängt ist frische Luft“, ergänzt er.

Fischerkönig wird proklamiert

An Samstag und Sonntag geht das Fest jeweils ab 11 Uhr weiter. Ab 15 Uhr unterhält am Samstag Mr. Cover mit Live-Musik. Am Sonntag findet um 10 Uhr eine Feldmesse mit Chormusik statt. Anschließend spielen De Blechdratzer auf. Ab 15 Uhr greift dann Mr. Cover wieder in die Tasten. Um 18 Uhr erfolgt die Proklamation des Fischerkönigs. An beiden Tagen gibt es wieder Steckerlfisch und andere Fischbrotzeiten.