An diesem Sonntag vor exakt 13 Wochen nahm Sabrina Wittmann beim FC Ingolstadt erstmals auf der Trainerbank der Profi-Mannschaft Platz. Seither ist viel geschehen.
Nach drei Spielen in der 3. Liga und dem erstmaligen Gewinn des Toto-Pokals ist die 33-jährige bisherige U19-Trainerin nun keine Interimslösung mehr, sondern die neue Cheftrainerin, die nach fünf Wochen Vorbereitungszeit ihr Team in die neue Drittliga-Punktrunde führt. Gleich geblieben ist nur der Gegner: Am Sonntag um 19.30 Uhr (Magenta Sport) gastiert wie beim Debüt erneut Waldhof Mannheim im Audi-Sportpark.
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Die emotionalen Erlebnisse vom 5. Mai sind bei Wittmann natürlich noch präsent. „Das Spiel hat einen romantischen Reiz, weil es der gleiche Gegner und die gleiche Uhrzeit ist. Aber ich hoffe, dass wir dieses Mal nicht nur mit einem Punkt rausgehen, sondern mit drei“, sagte die FCI-Trainerin vor der Auftaktpartie in Anlehnung an das damalige 1:1. In einer turbulenten Schlussphase hatte Sebastian Grönning mit einem Jokertor in der Nachspielzeit nach einem 0:1-Rückstand noch den Ausgleich erzielt. Seither ist Wittmann mit ihrer Mannschaft in den drei Pflicht- und fünf Testspielen noch unbesiegt.
Mit den Profis in neun Spielen unbesiegt
Personell gibt es für sie fast die Idealkonstellation. Denn bis auf Marcel Costly, der sich noch im Aufbautraining befindet, hat sie den kompletten Kader zur Verfügung. „Es sind alle fit und gut durch die Vorbereitung gekommen. Ich will dafür noch einmal ein Lob an die Athletik- und Reha-Trainer und an die medizinische Abteilung aussprechen“, meinte Wittmann. In welcher Formation sie die erste Aufgabe angeht, wollte sie nicht verraten, auch nicht, wer nun als Nummer eins beginnt. „Das besprechen wir am Samstag“, sagte Wittmann, die die Wahl hat zwischen dem bisherigen Stammkeeper Marius Funk und der 20-jährigen Leihgabe von Eintracht Frankfurt, Simon Simoni. Insgesamt sprach Wittmann von einem guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern in ihrem Kader.
Spieler entwickeln ist in Wittmanns DNA
Mit Maurice Dehler, Donald Nduka, Felix Keidel, Ognjen Drakulic und Deniz Zeitler sind gleich fünf Jungprofis im Kader, die sie noch aus den Nachwuchsmannschaften kennt. Zudem trainierten in der Vorbereitung weitere Talente regelmäßig bei den Profis mit. „Die jungen Spieler bringen etwas Frisches und Freches rein. Das Trainingslager hat ihnen gutgetan. Sie sind eine Option und füllen nicht nur den Kader auf“, sagte Wittmann bereits nach dem letzten Testspiel gegen Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm (1:1). „Mein Anspruch ist es, den einen oder anderen weiterzuentwickeln, nicht nur die jüngern, auch die älteren Spieler. Das ist in meiner DNA. Ich habe zehn Jahre lang nichts anderes gemacht und werde damit jetzt auch nicht aufhören“, ergänzte Wittmann.
Kopacz will sich in seiner dritten FCI-Saison weiter steigern
David Kopacz, der in seiner dritten FCI-Saison schon zu den Etablierten im Team zählt, bestätigt dies. „Die Jungs kommen hoch und haben Lust, mit der ersten Mannschaft zu trainieren. Sie geben alles und wollen sich weiterentwickeln“, sagte der 25-Jährige, der in der Vorsaison sieben Tore und neun Vorlagen verbuchte. „Individuell war das ganz gut von mir. Daran will ich anknüpfen, noch mehr Tore und Vorlagen erzielen und meine Stärken einbringen“, meinte Kopacz.
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Allerdings hat sich auch Waldhof Mannheim einiges vorgenommen. Nach dem dramatischen Abstiegskampf in der Vorsaison, in dem sich die „Buwe“ auf Platz 16 gerade so ins Ziel retteten, will SVW-Kapitän Marcel Seegert nicht noch einmal so eine Spielzeit erleben. „Wir sind jedes Wochenende mit der Pistole auf der Brust auf den Platz gegangen“, blickte der 30-jährige Kapitän im Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ zurück. „Wenn du durch so eine schwere Zeit gehst, vereint das auch. Wir sind ambitioniert und haben Lust auf die neue Saison“, meinte der Innenverteidiger.
Wittmann ist darauf vorbereitet und erwartet den Gegner stärker als in der Vorsaison. „Sie haben gute Neuzugänge und werden eine viel bessere Saison spielen“, meinte sie. Doch das soll auch auf ihr eigenes Team zutreffen. „Wir haben in der Vorbereitung alles angesprochen, die Spieler kennen die Idee jetzt besser, wissen, was wir wollen, und wir haben die Kommunikation extrem ausgebaut. Ich freue mich, dass es jetzt losgeht“, sagte Wittmann.
DK
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