Die Schanzer kommen nicht voran
FCI-Trainerin trotz 1:1 in Aachen zufrieden: „Sehr gutes Auswärtsspiel“

07.10.2024 | Stand 07.10.2024, 15:07 Uhr |

Sonntagsschuss am Samstagnachmittag: FCI-Kapitän Lukas Fröde (Mitte) nimmt Maß und trifft volley aus 22 Metern zum 1:1. Foto: Meyer

Der FC Ingolstadt geht nach dem 1:1 (0:1) bei Alemannia Aachen mit einem Punkt in die Länderspielpause und tritt in der 3. Liga auf der Stelle.

  

Zwar hatten die Schanzer nach Lukas Frödes Traumtor zum Ausgleich in der Schlussphase sogar noch die Chance zum Siegtreffer, doch der Auftritt davor war keineswegs dazu angetan, darauf hoffen zu können, dass die Schanzer im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden können. Auch die nackten Zahlen sprechen nach dem ersten Saisonviertel dagegen: Mit elf Punkten bleiben die Ingolstädter in der unteren Tabellenhälfte, nur zwei Zähler von der Abstiegszone entfernt. Zu den Spitzenplätzen fehlen weiterhin sechs Punkte.

FCI-Trainerin Sabrina Wittmann war dennoch zufrieden. „Mit dem Ball war das richtig gut. Vor ein paar Wochen hätten wir das Spiel vielleicht verloren, jetzt haben wir einen Punkt mitgenommen. Meiner Meinung nach haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht“, sagte die 33-Jährige, die erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge mit ihrem Team punktete.

Kapitän Fröde trifft mit Kunstschuss

Zu verdanken hatten die Schanzer das ihrem Kapitän. Nach einer abgewehrten Flanke von Pascal Testroet fiel der Ball Fröde vor die Füße, der 29-Jährige zog mit rechts volley aus 22 Metern ab, und der Ball schlug unhaltbar für Alemannia-Keeper Elias Bördner zum 1:1 im Netz ein (76. Minute). „Der Ball fliegt als Kerze vom Himmel, dann gibt es nur zwei Sachen: entweder Traumtor oder übers Dach“, beschrieb Fröde sein drittes Saisontor – das erste mit dem Fuß.

Praktisch mit dem zweiten Torschuss – den ersten hatte Testroet in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit abgegeben – hatten die Schanzer damit einen Punkt ergattert. Und es hätten sogar noch zwei mehr sein können. Auf Vorlage Testroets köpfte Joker Sebastian Grönning aus kurzer Distanz aufs Tor, doch Aachens Verteidiger Lamar Yarbrough verhinderte mit einem Reflex auf der Linie den Siegtreffer der Ingolstädter (81.). „Wir sind in der zweiten Halbzeit viel mehr ins letzte Drittel gekommen. Aufgrund der letzten 20 Minuten hätte ich gerne drei Punkte mitgenommen“, meinte Wittmann. Das wäre gemessen an den gesamten 90 Minuten aber zu viel des Guten gewesen.

Torwart Simoni verhindert bei erstem Einsatz höheren Rückstand

Nach dem unglücklichen frühen Rückstand – Aachens Bentley Baxter Bahn hatte Testroet beim ersten Torschuss der Partie den Ball an die Hand geschossen und anschließend den Elfmeter souverän zum 1:0 verwandelt (3. Minute) – tat sich die Wittmann-Elf nämlich enorm schwer, ins Spiel zu finden. Die Schanzer fanden kein Mittel, Lücken in die kompakte Defensive der Gastgeber zu reißen und machten sich mit einigen leichten Ballverlusten selbst das Leben schwer.

Glück für die Schanzer, dass Simon Simoni, der erstmals anstelle des erkrankten Marius Funk (Infekt) zwischen den Pfosten stand, einen höheren Rückstand verhinderte. Bei Schüssen von Sasa Strujic (30.) und des ehemaligen Ingolstädters Charlison Benschop (57.) zeigte sich der 21-Jährige auf dem Posten, bei Lukas Scepaniks Eckstoß verhinderte Felix Keidel auf der Linie das 0:2 (71.).

„Simon hat das in seinem ersten Spiel gut gemacht, wir haben als Mannschaft funktioniert“, meinte Rechtsverteidiger Marcel Costly. „Das frühe Tor hat Aachen mega in die Karten gespielt. Es war nicht leicht, gegen eine Zehn-Mann-Mauer anzuspielen. Es war wichtig, dass wir gepunktet haben“, sagte Fröde und erklärte seine Erfolgsformel: „Das Spiel in den ersten zwei Dritteln war gut, das letzte Drittel ist die Königsdisziplin. In der 3. Liga ist es schwierig, Mannschaften auseinanderzusezieren. Da hilft es, viele Bälle in den Sechzehner zu bringen, irgendwann rutscht einer durch, man muss beharrlich bleiben und dann wird man oft auch belohnt.“

Wie schwer ist Malone verletzt?

Wie viel der Punkt wert ist, werden die Schanzer erst nach der Länderspielpause sehen. Dann wartet mit dem SC Verl ein Team, gegen das ein Heimsieg am 19. Oktober Pflicht ist. Ob Verteidiger Ryan Malone dann wieder einsatzbereit ist, ist allerdings fraglich. In der Schlussphase der Partie in Aachen musste der Einwurfspezialist verletzt ausgewechselt werden – eine Diagnose steht noch aus, doch ist eine schwerere Knieverletzung nicht ausgeschlossen. Das Toto-Pokal-Viertelfinale am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) gegen das sieglose Regionalliga-Schlusslicht Türkgücü München im Grünwalderstadion wird wohl ohne den US-Amerikaner stattfinden.

DK



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