Zur perfekten Englischen Woche hat nicht viel gefehlt: Die Heimspiele gegen die Aufsteiger SpVgg SV Weiden (1:0) und TSV Karlburg (4:1) gewann der FC Ingolstadt II souverän, dazu stehen die Jungschanzer nach nunmehr vier Spieltagen auf Platz drei der Bayernliga Nord – punktgleich mit Tabellenführer VfB Eichstätt und dem Zweiten ASV Neumarkt. Doch zwischen den beiden Heimspielen gab es eben auch die erste Niederlage – und die Derby-Pleite in Eichstätt (2:4) war dann doch mehr als ein Schönheitsfehler.
„Die Niederlage war vermeidbar, weil sie selbstverschuldet war“, erklärt Trainer Patrick Schönfeld. Schon zur Halbzeit war seine Mannschaft mit 1:3 zurückgelegen, gegen Spielende gab es dazu noch zwei Platzverweise. Letztlich fehlte der jungen Mannschaft gegen erfahrene Eichstätter die Abgezocktheit. „Im Nachhinein bin ich aber auch nicht unglücklich, weil solche Niederlagen oft neue Lernprozesse bei den Jungs anstoßen, was vor allem in diesem Alter wichtig ist“, sagt der FCI-Coach.
Und die richtige Reaktion kam ja auch, als die Ingolstädter am Samstag Karlburg mit einer teilweise glanzvollen Leistung in die Schranken wiesen. Besonders von den ersten 30 Minuten seiner Mannschaft war Schönfeld angetan: „Ab der ersten Sekunde haben wir sie hinten eingeschnürt. Wir waren voll da und können nach einer halben Stunde schon viel höher führen als nur 3:0. Das war eine sehr, sehr ordentliche Vorstellung.“ Der unnötige 1:3-Anschlusstreffer kurz vor der Pause war ärgerlich, doch am Ende genauso wie der „müde Sommerkick“, den Schönfeld seiner Elf in den letzten 20 Minuten attestierte, verzeihbar. „Das habe ich ihnen auch zugestanden“, meint er.
An diesem Samstag (16 Uhr) wartet nun eine relativ ähnliche Aufgabe wie bereits vor einer Woche, als es gegen den Tabellenvorletzten ging. Der kommende Gegner Fortuna Regensburg ist nach vier Spieltagen noch ohne Punkt, zuletzt musste sich der Fast-Absteiger aus dem Vorjahr Eichstätt mit 2:3 geschlagen geben. Als Vorteil sieht Schönfeld den missratenen Saisonstart der Regensburger aber beileibe nicht an: „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und haben nichts zu verlieren, wenn sie zu uns kommen. Das ist psychologisch gesehen immer ein Vorteil, deswegen wäre es mir lieber gewesen, wenn sie besser in die Saison gestartet wären.“
Warum die Regensburger im neuen Jahr genauso weitermachen wie in großen Teilen der vergangenen Spielzeit, ist vielen ein Rätsel. Schließlich hatte sich der Tabellen-15. der Vorsaison in der Sommerpause kräftig verstärkt. „Ich finde die Qualität der Mannschaft nicht so schlecht, wie es der Punktestand gerade aussagt. Das macht es gefährlich, weil die Jungs natürlich auf die Tabelle schauen. Da müssen wir schon gegensteuern und klarstellen, dass da ein sehr gefährlicher Bayernligist zu uns kommt“, warnt Schönfeld vor einem Schlendrian.
Gegen Regensburg will er ähnlich wie gegen Karlburg wieder die richtige Balance in der Abwehrarbeit sehen, zwischen spielerischen Lösungen und langen Bällen, um so das Pressing des Gegners zu überspielen. Aber auch für ein Szenario, wie es sich gegen Karlburg in Durchgang zwei dargestellt hat, will Schönfeld sein Team gewappnet sehen: „Als Karlburg in der zweiten Halbzeit ein wenig tiefer gestanden ist, haben wir uns schwergetan, Lücken zu reißen. Ähnliches kann uns auch gegen Regensburg erwarten.“
In personeller Hinsicht werden die beiden Langzeitverletzten Din Alajbegovic und Johannes Birkl weiter fehlen, auch für Berkay Öztürk und Luka Klanac kommt ein Einsatz noch zu früh – selbst wenn Schönfeld ihnen „gute Fortschritte“ attestiert. Bei Aurel Kuqanaj, der am vergangenen Wochenende erstmals nach seiner Drei-Spiele-Sperre aus der Vorsaison wieder mit von der Partie war, ist noch offen, ob er seine Knieprobleme rechtzeitig auskuriert. Tom Ackermann steht nach seiner Roten Karte gegen Weiden wieder zur Verfügung, der zweite Rotsünder, Davide Sekulovic, muss dagegen noch einmal zuschauen.
jme
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