Der FC Ingolstadt hat in der 3. Liga früh in der Saison den ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Im Oberbayernduell bei der SpVgg Unterhaching unterlagen die Schanzer am zweiten Spieltag mit 1:2 (1:1).
Die Mannschaft von Trainerin Sabrina Wittmann agierte ohne die letzte Durchschlagskraft und kassierte die beiden Gegentore zu einfach.
Wittmanns Plan, die siegreiche Elf vom Auftaktspiel gegen Waldhof Mannheim (2:1) ins Rennen zu schicken, wurde durch die muskulären Probleme bei Linksverteidiger Moritz Seiffert durchkreuzt. Für ihn kam Neuzugang Niclas Dühring in die Startelf, die ansonsten unverändert blieb.
Bei Unterhaching feierte die Sandhausener Leihgabe Tim Knipping in der Innenverteidigung sein Debüt, außerdem rückten Alexander Leuthard für den gesperrten Sebastian Maier und Maximilian Hennig in die Anfangsformation.
Die Ingolstädter ließen sich bei schwülheißen Temperaturen auf dem stumpfen Rasen im Hachinger Sportpark mit ihren Aktionen viel Zeit. Immer wieder lief der Ball über lange Stafetten in der Abwehrkette, und als sich keine Lücke im 4-4-2-Verbund der Gastgeber auftat, landete der lange Pass meistens im Aus oder beim Gegner. Gefahr entstand so nur zufällig. Zum Beispiel, als Yannick Deichmann eine mal gelungene Seitenverlagerung von Benjamin Kanuric direkt in den Strafraum weiterleitete, SpVgg-Keeper Konstantin Heide danebengriff und Pascal Testroet die Kugel knapp am rechten Pfosten vorbeibugsierte (22.). Danach brauchte Dennis Borkowski nach einem Vorstoß über David Kopacz und Testroet zu lange mit dem Abschluss und wurde von Rechtsverteidiger Markus Schwabl noch geblockt (28.).
SpVgg-Neuzugang Knipping überrascht FCI-Keeper Funk
Die Gastgeber taten sich im Offensivspiel ebenfalls schwer, ein erster 22-Meter-Schuss von Simon Skarlatidis bereitete FCI-Keeper Marius Funk keine Probleme. Der folgende Einwurf hätte aber zum 1:0 führen können, denn Lenn Jastremski köpfte eine Schwabl-Flanke nur knapp daneben (35.). Und kurz darauf zappelte der Ball tatsächlich im Netz: Skarlatidis schlug einen Freistoß in den Strafraum, Knipping rauschte heran und verlängerte die Kugel mit dem Fuß zum 1:0 ins Tor – Funk war überrascht.
Testroet gelingt noch vor der Pause der Auslgeich
Die Schanzer, die über die Ausgangssituation des Gegentors, als ein robuster Zweikampf von Youngster Max Plath als Foul gewertet wurde, verärgert waren, schlugen aber noch vor der Pause zurück. In der Nachspielzeit schlug Plath einen präzisen Steilpass in den Lauf von Testroet, der aus spitzem Winkel zum 1:1 traf.
Nach dem Seitenwechsel blieb der Gelb-Rot-gefährdete Plath in der Kabine, Bryang Kayo nahm seine Position ein. Die Ingolstädter ergriffen nun mehr die Initiative. Kanuric gab mit einem Freistoß einen ersten Warnschuss ab, Heide konnte gerade noch klären (53.). Wenig später war für Testroet, der kurz davor noch eine Chance eingeleitet hatte, und Kopacz Schluss – für das Duo kam Sebastian Grönning und Maximilian Dittgen in die Partie (58.). Die Schanzer blieben am Drücker, aber auch fehlerhaft in ihren Offensivbemühungen. Und das rächte sich: Während Borkowski und Deichmann nach einem Missverständnis am gegnerischen Strafraum den Ball verloren, führte ein schneller Gegenzug zum 2:1. Der mitgelaufene Manuel Stiefler, der nach einem Wechsel aus der Innenverteidigung ins Mittelfeld vorgerückt war, wurde von Kügel eingesetzt und jagte die Kugel unbedrängt aus 22 Metern unter die Latte zur erneuten SpVgg-Führung in die Maschen (65.).
Ex-Schanzer Kügel leitet Niederlage ein
Danach hatte der Ex-Ingolstädter Kügel selbst die Chance zum 3:1, scheiterte aber noch an Funk (76.). Dem FCI drohte die Zeit davonzulaufen, der eingewechselte Tim Heike fackelte daher bei seiner ersten Ballberührung nicht lange, traf die Kugel aber nicht voll (78.). Grönning stubste ein Zuspiel von Dittgen links am Pfosten vorbei (81.), und Wittmann zog ihren letzten Joker: Der eingewechselte Innenverteidiger Ryan Malone rückte für Kanuric in den Angriff, doch eine wirklich gefährliche Chance zum Ausgleich ergab sich nicht mehr.
Die Ingolstädter müssen nun den Rückschlag wegstecken und haben vor der nächsten Auswärtsaufgabe beim 1. FC Saarbrücken (24. August, 14 Uhr) erst einmal im DFB-Pokal die Chance, sich zu rehabilitieren. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gastiert der vorjährige Pokalfinalist 1. FC Kaiserslautern im Audi-Sportpark.
DK
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