Rupp-Akte wird endgültig geschlossen

02.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:39 Uhr


Ingolstadt (hri) Eines der Aufsehen erregendsten Verfahren in der regionalen Kriminalgeschichte soll nun endgültig seinen Abschluss finden. Im Mittelpunkt steht der Landwirt Rudolf Rupp aus Neuburg-Heinrichsheim, der im Oktober 2001 auf mysteriöse Weise verschwunden war.

Die Anklage hatte mit dem Rupp-Fall allerdings gar nichts zu tun. Oberstaatsanwalt Christian Veh warf der Neuburgerin Urkundenfälschung vor. Die 44-Jährige hatte 2003 an ihrem Audi die Nummernschilder ihres nicht mehr fahrbereiten BMW angebracht und war in Ingolstadt erwischt worden. Das räumte die Frau auch ein. Richter Peter Hufnagl konnte kurzen Prozess machen. Er verhängte eine Geldstrafe von 1800 Euro gegen die derzeit arbeitslose Angeklagte.
 
 Das war aber nur ein Aspekt der gestrigen Verhandlung, nebenbei lotete Veh die Lage in anderer Sache aus. "Was ist eigentlich mit der Neuburger Geschichte?", fragte er. "Das muss doch mal zu Ende kommen." Das Verfahren gegen die 44-Jährige wegen angeblicher Strafvereitelung hatte sich immer wieder verschleppt, seitdem die Familie Rupp im Mai 2005 wegen Totschlags beziehungsweise Beihilfe zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden war.
 
 Ihr Verteidiger machte klar, dass sich "die Einstellung meiner Mandantin nicht geändert" hat. Sie sehe sich nicht als Mittäterin und sei unschuldig. "Sie wäre froh, wenn das alles einmal bereinigt würde."
 
Die Staatsanwaltschaft war davon ausgegangen, dass die Neuburgerin sich der Strafvereitelung schuldig gemacht hatte, weil sie den Rupps mit Fahrdiensten bei der Leichenbeseitigung behilflich gewesen sein soll. Das zu beweisen, dürfte aber schwierig sein. Nach dem gestrigen Prozess zeichnet sich nun ein Schlussstrich ab: "Wir werden die übrigen Vorwürfe einstellen", sagte Leitender Oberstaatsanwalt Helmut Walter.