Mit einer feierlichen Abschlusszeremonie entließ die Fachakademie für Sozialpädagogik BFZ Ingolstadt kürzlich 40 frischgebackene Erzieherinnen und zwei Erzieher in die Praxis der Arbeitswelt. Nach einer intensiven Ausbildung, die theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen kombiniert, sind die Absolventen nun bestens auf die Herausforderungen ihres künftigen Einsatzgebiets in Schulen, Kindertagesstätten oder sozialen Einrichtungen vorbereitet.
Dort werden sie dringend benötigt, denn der Fachkräftemangel im Bereich der Erziehung stellt nach wie vor ein gravierendes Problem dar, wie Magdalena Fuchs, Schulleiterin der Fachakademie, erklärt: „Trotz intensiver Bemühungen, mehr Fachkräfte auszubilden und einzustellen, bleibt die Nachfrage nach qualifizierten Erziehern in der Region 10 hoch und der Bedarf liegt weiterhin über dem Angebot“, so die Lehrkraft für Pädagogik, Psychologie und Heilpädagogik. Diesem Ungleichgewicht wird daher seit einigen Jahren kontinuierlich mit verschiedenen Maßnahmen entgegengearbeitet. So wurden Ausbildungskapazitäten erweitert, auch außerhalb der Fachakademien für Sozialpädagogik gebe es inzwischen mehr Ausbildungsplätze und Programme, um qualifiziertes Fachpersonal bereitstellen zu können.
Nachfrage nach Erziehern bleibt sehr hoch
„Viele Bildungseinrichtungen haben ihre Kurse angepasst und bieten mittlerweile spezialisierte Ausbildungswege an, um dem Mangel in der Branche gerecht zu werden“, beschreibt Fuchs. Dennoch bleibe die Nachfrage nach Erziehern sehr hoch, besonders in städtischen Gebieten und spezialisierten Einrichtungen, wie integrativen Kindergärten oder Horten für ältere Kinder, sei der Bedarf enorm. „Viele Einrichtungen sind ständig auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften, um die Qualität der Betreuung sicherzustellen“, weiß die Schulleiterin.
Doch obwohl ein Arbeitsplatz nach einem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung nahezu garantiert ist, zögern viele junge Menschen wegen der mutmaßlich wenig attraktiven Arbeitsbedingungen und Gehälter, sich für den Beruf des Erziehers oder der Erzieherin zu entscheiden.
Bessere Bezahlung, zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten
Sind in dieser Hinsicht Verbesserungen in Sicht – auch in der Region? „Grundsätzlich variieren die Arbeitsbedingungen für Erzieher je nach Einrichtung und Region sehr stark. Aber die Bedingungen haben sich insgesamt in vielen Bereichen zum Positiven verändert, etwa durch bessere Bezahlung, festere Arbeitsverträge oder zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten“, findet die Lehrkraft und betont: „Der Beruf des Erziehers hat an Attraktivität gewonnen – nicht zuletzt durch die aktuell erhöhte gesellschaftliche Anerkennung. Und die Ausbildung an unserer Fachakademie ist zudem mit einer staatlichen Anerkennung und dem Bachelor Professional für Sozialwesen verbunden, was den Absolventen viele weitere Bildungswege an Hochschulen und Universitäten eröffnet.“
Alle Absolventen haben bereits einen Arbeitsplatz gefunden
Dennoch bleiben – gerade durch den Fachkräftemangel – in diesem wichtigen sozialen Berufsfeld nicht unerhebliche Herausforderungen bestehen, etwa die zu geringe personelle Ausstattung und die damit verbundene hohe Arbeitsbelastung in vielen Einrichtungen. „Daher hoffen wir, dass unsere Absolventen zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können, und freuen uns, dass sie gut vorbereitet in ihre berufliche Zukunft starten. Denn viele Erzieher, auch unsere Absolventen, schätzen die Arbeit mit Kindern und die Möglichkeit, deren Entwicklung positiv zu beeinflussen“, so Fuchs, deren 42 Absolventen bereits alle einen Arbeitsplatz gefunden haben.
Zu den Kommentaren