Ende der Erfolgsserie: Der ERC Ingolstadt hat nach acht Siegen in Serie wieder eine Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kassiert. Die Panther verloren am Donnerstagabend das Spitzenspiel gegen Vizemeister Pinguins Bremerhaven mit 2:3 (1:0, 0:0, 1:2, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen und verpassten damit zum zweiten Mal in dieser Saison einen neuen Vereinsrekord.
Im Oktober war es ein 2:6 in Nürnberg, das die Panther auf den Weg zur Bestmarke stoppte, nun die felsenfeste Abwehr der Pinguins, die sich bei insgesamt 40 Torschüssen des völlig überlegenen ERC nur zweimal geschlagen geben musste und sich am Ende auch von der besten Offensive der Liga nicht übertrumpfen ließ. „Es ist bitter, dass wir jetzt zweimal in Folge die Serie so beenden müssen“, meinte Wojciech Stachowiak, der selbst mehrmals hochkarätige Chancen nicht nutzen konnte. „Wir haben im Großen und Ganzen ein sehr gutes Spiel gemacht, es aber in 40 Sekunden aus der Hand gegeben.“ Immerhin setzte sich die Punkteserie der Panther fort, die nun zwölfmal in Folge mindestens einen Zähler erzielt haben.
Jubel über Vertragsverlängerung
Gefeiert wurde am Donnerstagabend trotzdem – und zwar vor Beginn der Partie: Die ERC-Fans jubelten nicht nur über die Vertragsverlängerung von Topscorer Alex Breton, sondern auch über den „Panther des Monats November“ Austen Keating, der nach Informationen des gut informierten X-Users RinkRat ebenfalls über die Saison hinaus in Ingolstadt bleiben soll.
Die oberste Vorgabe von Trainer Mark French, auf einen guten Start zu achten, wäre um ein Haar schiefgegangen. Doch Philipp Preto und Fabio Wagner verhinderten gemeinsam eine frühe Führung der Pinguins bei einem Angriff über Fabian Herrmann und Alexander Friesen (5.). Als Folge musste Kapitän Wagner auf die Strafbank, doch die beste Möglichkeit im folgenden Powerplay der Gäste hatte Myles Powell mit einem Unterzahl-Konter, den Christian Wejse nur mit einem Foul unterbinden konnte (6.). Kurz nach Ablauf der Strafe für die Norddeutschen verpasste Nicholas Jensen knapp einen Querpass vor ERC-Torhüter Michael Garteig (8.).
Myles Powell trifft zur Führung des ERC
Die Panther mussten erwartungsgemäß schwer arbeiten, um sich gegen die mit Abstand beste Defensive der Liga einen Weg vor das Tor von Kristers Gudlevskis zu erarbeiten. Doch es gelang – und zwar immer öfter: Johannes Krauß (15.), Stachowiak im Solo (18.) und Kenny Agostino (19.) blieben noch glücklos, doch Powell traf knapp eineinhalb Minuten vor dem Drittelende im Nachschuss zum verdienten 1:0 (19.).
Die Angriffsversuche der Panther ließen auch nach der Führung nicht nach: Daniel Schmölz hatte noch kurz vor der Pause den zweiten Treffer auf dem Schläger (20.). Nach Wiederbeginn ließ Gudlevskis einen Versuch von Abbott Girduckis abprallen, doch den Nachschuss Bretons sicherte der beste Goalie der Liga (24.). Der Großteil der Partie spielte sich im Drittel der Gäste ab, aber auch Wayne Simpson (25.), Stachowiak (32.), Powell (33.) und Mat Bodie (35.) konnten die Betonabwehr der Pinguins nicht überwinden. Selbst als Riley Sheen alleine vor Gudlevskis auftauchte und den Goalie auch bereits verladen hatte, blieb der Torjubel aus (37.).
Zwei Gegentore in 40 Sekunden
Die Panther konnten noch von ihrer Führung zehren, doch die Gefahr, dass die Pinguins einen ihrer brandgefährlichen Konter nutzten, blieb bestehen. ERC-Goalie Garteig musste daher stets hellwach sein – und rettete so auch stark gegen Justin Büsing (27.).
Im Schlussabschnitt schlugen die Gäste dann aber tatsächlich gnadenlos zu – und das gleich zweimal in Folge: Vladimir Eminger (46.) und Ross Mauermann (47.) dämpften mit ihrem Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden die Stimmung in der Saturn-Arena erheblich. Zuvor hatten Schmölz (41.) mit einem Pfostentreffer und Stachowiak (45.) weitere Riesenchancen ausgelassen.
Stachowiak erweckte die ERC-Fans zwar wieder zum Leben – mit einem Schuss aus der Drehung, der von einem Schlittschuh zum 2:2 ins Tor der Pinguins prallte (50.). Doch Gudlevskis zeigte sich auch in der Verlängerung hochkonzentriert und lieferte im Chancenfeuerwerk des ERC eine Riesenparade nach der anderen – ob gegen Powell (63.), Simpson (64.) oder Sheen (65.). Und weil die Ingolstädter auch im Penaltyschießen allesamt glücklos blieben, nahm Topscorer und Meisterpanther Ziga Jeglic den Zusatzpunkt schließlich mit nach Bremerhaven.
ERC Ingolstadt: Garteig – Ellis, Breton; Hüttl, Bodie; Wagner, Preto; Hübner – Simpson, Powell, Agostino; Dunham, Girduckis, J. Krauß; P. Krauß, Pietta, Keating; Schmölz, Stachowiak, Sheen.
Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis – Eminger, Grönlund; Bruggisser, Abt; Jensen, Appendino; Rausch – Verlic, Jeglic, Urbas; Görtz, Vikingstad, Mauermann; Herrmann, Friesen, Uher; Kinder, Wejse, Büsing.
Schiedsrichter: Schrader/MacFarlane. – Zuschauer: 3842. – Tore: 1:0 Powell (19.), 1:1 Abt (46.), 1:2 Mauermann (47.), 2:2 Stachowiak (50.), 2:3 Jeglic (PS). – Strafminuten: 4/4.
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