Hinter dem ERC Ingolstadt liegt ein „Umbruchsommer“: Mit diesem Begriff beschrieb Sportdirektor Tim Regan die notwendigen Veränderungen, um die Panther zurück unter die Top-Klubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu führen.
Zu enttäuschend war die vergangene Saison verlaufen: Nach mühsamem Start liefen die Ingolstädter von Trainer Mark French und Assistent Brad Tapper der Musik hinterher, kamen nie dauerhaft ins Rollen und beendeten die Hauptrunde nur auf Platz neun. Zwar warfen sie in den Pre-Play-offs die Kölner Haie aus dem Wettbewerb, doch im Viertelfinale war der ERC gegen den späteren Überraschungsfinalisten Pinguins Bremerhaven chancenlos.
Zehn Imports schon zum Saisonstart
Damit die 23. Saison der Panther in Deutschlands Eliteklasse erfolgreicher verläuft, baute Regan den Kader mächtig um und holte zwölf neue Spieler. „Wir wollten frischen Wind reinbringen und uns auf der einen oder anderen Position verjüngen. Mit Spielern, die sich beweisen wollen. Die ihre Chance in der DEL nutzen wollen und vielleicht noch einen Tick mehr Motivation haben“, sagt der 50-Jährige. Zehn Importspieler schon zum DEL-Start schüren den Konkurrenzkampf, denn nur neun dürfen pro Spiel auflaufen.
Der neue Torwarttrainer Ilpo Kauhanen, einst selbst zwischen den Pfosten der Ingolstädter, betreut das Vorjahres-Gespann: Michael Garteig, in Top-Form einer der besten Goalies der Liga, und Devin Williams, der mehr Einsätze bekommen soll. Die Abwehr hat mit Rückkehrer Morgan Ellis, Talent Philipp Preto, Offensiv-Verteidiger Alex Breton und Abräumer Sam Ruopp vier neue Mitglieder. Geblieben sind Fabio Wagner, Mat Bodie, Leon Hüttl und Niklas Hübner. In dieser Besetzung erhoffen sich Regan und das Trainerteam mehr Laufstärke und Impulse für den Spielaufbau.
Mehr Durchschlagskraft im Angriff
Der Angriff war in der vergangenen Saison die wohl größte Baustelle: Trotz viel Puckbesitz und guter Passquoten ließen die Panther sowohl bei Gleichzahl als auch im Powerplay Durchschlagskraft vermissen, das Umschaltspiel war häufig zu behäbig. Nur knapp neun Prozent der ERC-Schüsse fanden den Weg ins Tor – ligaweit die schwächste Quote. „Wir sind nicht häufig genug in die gefährlichen Zonen gekommen“, kritisierte French.
Damit sich das ändert, holte Regan mit Riley Sheen einen ausgewiesenen Torjäger, der den Puck vor drei Jahren für Bietigheim satte 40-mal im Netz versenkt hatte. Auch von Kenny Agostino, im Vorjahr mit 48 Punkten in 48 Partien Vierter der DEL-Topscorerliste, und Daniel Schmölz, bewährter Spezialist für die „dreckigen“ Tore aus dem Gewühl heraus, dürfen die Fans einiges erwarten.
Wagner: Schon gut harmoniert
Mit Spielmacher Myles Powell aus Schwedens zweiter Liga, Zweitliga-Meister Abbott Girduckis und dem hochtalentierten Austen Keating aus Kanadas Universitätsliga kamen weitere spannende Profis nach Ingolstadt. Die Fraktion der „jungen Wilden“ vergrößern Philipp Krauß’ Bruder Johannes und Luca Hauf. Weiter an Bord sind Wojciech Stachowiak, Daniel Pietta, Wayne Simpson, Charles Bertrand, Enrico Henriquez, Noah Dunham und Jan Nijenhuis. „Wir haben schon ganz gut harmoniert, und dafür, dass wir zwölf Neue haben, relativ schnell zusammengefunden“, sagt Kapitän Wagner.
Die Vorbereitung verlief erfolgreich: Alle sieben Testspiele – gegen allerdings meist schwächer einzuschätzende Gegner – gewannen die Panther. An diesem Donnerstag (19.30 Uhr/ Magenta Sport) wird es nun ernst: Im DEL-Eröffnungsspiel gastiert der ERC beim Rivalen Augsburger Panther, das erste Heimspiel findet am Sonntag (19.15 Uhr) in der Saturn-Arena gegen Champions-League-Teilnehmer Straubing Tigers statt. „Wir schauen jetzt nicht, was am Ende der Saison ist, sondern wir schauen, dass wir einen guten Start haben. Darauf liegt jetzt der Fokus“, sagt Wagner.
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