Als Tabellenzweiter in die Pause
ERC Ingolstadt schafft 4:1-Derbysieg gegen Augsburg – Pietta stellt DEL-Rekord ein

03.11.2024 | Stand 04.11.2024, 15:39 Uhr |

Eine Traumkombination über Wojciech Stachowiak (nicht im Bild) und Morgan Ellis (rechts) nutzte Wayne Simpson zum zwischenzeitlichen 2:0 für die Panther. Augsburgs Goalie Strauss Mann war machtlos. Foto: Traub

Als Derbysieger in die Deutschland-Cup-Pause: Der ERC Ingolstadt hat die erste Saisonphase in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit einem 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) gegen die ersatzgeschwächten Augsburger Panther abgeschlossen.

  

Drei toll herausgespielte Treffer von Philipp Krauß, Wayne Simpson und Daniel Pietta sowie ein Empty-Net-Tor Austen Keatings genügten den disziplinierten Panthern, um sich für die knappe Niederlage im Eröffnungsspiel zu revanchieren und als Tabellenzweiter nun ein paar freie Tage genießen zu können.

Pietta zieht mit Hock gleich

Pietta stellte sogar einen DEL-Rekord ein: Mit zwei Assists erhöhte der Routinier sein Vorlagen-Konto auf 537 und zog mit Rekordhalter Robert Hock gleich. „Ich wusste, dass es bald soweit ist“, sagte der 37-Jährige. „Kurz vor solchen Meilensteinen dauert es bei mir manchmal etwas länger, und dann werde ich ungeduldig. Schön, dass es jetzt geklappt hat, aber ohne meine Mitspieler würde das alles nicht funktionieren“, ergänzte Pietta, der schon kurz nach der Partie Glückwunschnachrichten auf seinem Handy empfing.

Augsburg überrumpelt beim 1:0

Das Geschehen auf dem Eis konnte nicht ganz mit der prächtigen Derby-Atmosphäre auf den Rängen mithalten, die 4815 Fans in der ausverkauften Saturn-Arena erzeugten. Doch nach elf Minuten zeigte Pietta, warum er der DEL-Vorlagenkönig ist: Hinter dem Augsburger Tor wackelte er mit Blick zur Tribüne seinen Bewacher aus und passte den Puck per Rückhand klug zu Philipp Krauß, der zum 1:0 verwandelte. AEV-Goalie Strauss Mann hatte die Gefahr von der anderen Seite erwartet und wurde überrumpelt. „Kraußi weiß, wo ich zuerst hingucke, und dann steht er auch richtig“, sagte Pietta , der solche Pässe einst schon im Krefelder Nachwuchs übte.

Insgesamt jedoch gingen die besseren Torchancen des ersten Durchgangs auf das Augsburger Konto: Chris Collins auf Zuspiel von Anrei Hakulinen (6.), Thomas Schemitsch (14.) und T.J. Trevelyan (16.) fanden sich völlig allein vor Michael Garteig wieder – der jedoch stets sicher parierte. Auch bei Cody Kunyks Abfälscher war der ERC-Torhüter auf dem Posten (17.). „Die Augsburger sind kein Kanonenfutter und stehen sehr stabil in dieser Saison. In der eigenen Zone müssen wir aufpassen, dass wir da nicht zu viel rumlaufen“, kommentierte Pietta.

Es blieb auch im Mittelabschnitt eine ausgeglichene Partie auf überschaubarem Niveau: Augsburg agierte durchaus gefährlich, etwa durch Moritz Elias, der völlig frei vor Garteig danebenschoss (26.). Aber effektiver war der ERC, der das nächste Glanzlicht setzte: Einen traumhaften Konter über Wojciech Stachowiak und Morgan Ellis musste Simpson nur noch zum 2:0 über die Linie drücken (30.). Riley Sheen (35.) und Myles Powell (38.) verpassten es für nun klar überlegene Donau-Panther, die Führung auszubauen.

Piettas 3:1 als Schlüsselmoment

Im Schlussdrittel mussten hintereinander Daniel Schmölz und Kenny Agostino auf die Strafbank – doch die beste Chance vergab Stachowiak bei einem Unterzahl-Konter (42.). Wieder in Gleichzahl passierte es dann aber doch: Mark Zengerle verkürzte, nachdem der ERC den Puck nicht hatte klären können (48.). Lange hoffen durften die Schwaben allerdings nicht: Pietta stellte am langen Pfosten den alten Abstand wieder her, indem er einen Pass von Austen Keating zum 3:1 ins Netz donnerte (49.). „Das war der entscheidende Moment“, meinte ERC-Trainer Mark French. „Das erstickt deren Hoffnungen im Keim“, meinte Pietta, der den Treffer lautstark anstatt wie üblich reserviert bejubelte: „Das mache ich nur bei wichtigen Toren“, sagte er grinsend.

Allein Powell hätte in der Folge das Ergebnis mit zwei oder drei Treffern in die Höhe schrauben können, jedoch standen ihm entweder Mann oder die Latte (50.) im Weg. Machte aber nichts, denn von den Augsburgern kam nicht mehr allzu viel. Im Gegenteil: Als Mann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gefahren war, stellte Keating nach dem Rekord-Zuspiel Piettas den 4:1-Endstand her (60.).

Weiter geht es für den ERC am Freitag, 15. November, mit der Partie in Nürnberg. Zwei Tage später sind dann um 16.30 Uhr die Adler Mannheim in Ingolstadt zu Gast.

ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Ruopp; Ellis, Breton; Wagner, Preto; Hübner – P. Krauß, Pietta, Keating; Schmölz, Powell, Agostino; Simpson, Stachowiak, Sheen; Dunham Henriquez, J. Krauß.
Augsburger Panther: Mann – Schemitsch, McCourt; Reul, Köhler; Renner, Zajac; van der Linde – Busdeker, Bast, Trevelyan; Hakulinen, Kunyk, Collins; Zengerle, Oblinger, M. Elias; Hanke, Volek, Tosto.
Schiedsrichter: Huber/Rohatsch. – Tore: 1:0 P. Krauß (11.), 2:0 Simpson (30.), 2:1 Zengerle (48.), 3:1 Pietta (49.), 4:1 Keating (60./EN). – Strafminuten: 4/4. – Zuschauer: 4815 (ausverkauft).

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