Der ERC Ingolstadt hat am Sonntag auch sein siebtes und letztes Testspiel der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewonnen und damit seine Weiße Weste gewahrt. Die Panther besiegten die effizienten Nürnberg Ice Tigers vor 2250 Zuschauern in der Saturn-Arena nach 0:2-Rückstand mit etwas Mühe noch mit 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0) nach Penaltyschießen.
Schon im Finale des Gäuboden-Cups hatten sich beide Teams erst nach dem Shoot-out voneinander getrennt – auch da mit dem besseren Ende für die Ingolstädter. Am Sonntag war es Abbott Girduckis, dem der Siegtreffer gelang, nachdem Daniel Schmölz 14 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 3:3 ausgeglichen hatte.
Panther haben noch Luft nach oben
Vier Tage vor dem Eröffnungsspiel der 31. DEL-Spielzeit bei den Augsburger Panthern (Donnerstag, 19.30 Uhr/Magenta Sport) dominierten die Ingolstädter die Ice Tigers phasenweise, haben aber in Sachen Chancenverwertung und Powerplay noch Luft nach oben. Zudem leisteten sie sich einige Fehler und Unkonzentriertheiten zu viel.
Mat Bodie angeschlagen nicht dabei
Der ERC – ohne den angeschlagenen Mat Bodie sowie das U 23-Trio Johannes Krauß, Luca Hauf und Noah Dunham – war im Auftaktdrittel die spielbestimmende Mannschaft, brachte jedoch keine seiner zahlreichen Chancen ins Ziel. Austen Keating (1.) und Wayne Simpson (2.) probierten es früh, Riley Sheen fand nach Steilpass von Daniel Pietta seinen Meister im Nürnberger Goalie Leon Hungerecker (8.). Auch Myles Powell (9.), Schmölz (10.), zweimal Simpson (13./16.) und Wojciech Stachowiak (20.) brachen den Bann nicht.
Anders die Ice Tigers, die immer wieder Nadelstiche setzten und Fehler der Panther ausnutzen: Im Powerplay bediente Ryan Stoa per Rückhand Jeremy McKenna – 0:1 (15.).
ERC spielt, Ice Tigers treffen
Im Mittelabschnitt änderte sich am grundsätzlichen Bild wenig: Das Geschehen spielte sich überwiegend im Nürnberger Drittel ab – doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Nach einem schlimmen Fehlpass Leon Hüttls sagte Cole Maier Danke und erhöhte auf 0:2 (25.). Den dritten Treffer verpasste Evan Barratt, der zu hoch zielte (27.). Auch Michael Garteig im Panther-Tor musste hin und wieder zupacken.
Krauß trifft kurz vor zweiter Pause
Dessen Vorderleute fanden nach wie vor keinen Weg an Hungerecker vorbei. Girduckis lief mit Pietta auf und davon, setzte den Puck jedoch neben das Tor (28.). Philipp Krauß traf den Abpraller eines Hüttl-Schusses nicht richtig (32.), erneut Girduckis (36.) und Simpson (38.) vergaben ebenfalls. Erst kurz vor der zweiten Pause kam der ERC auf den Videowürfel: Keating stocherte die Scheibe vors Tor, wo Krauß am schnellsten reagierte und das 1:2 erzielte (39.).
Zu Beginn des Schlussdrittels verhinderte Garteig gegen den allein vor ihm aufgetauchten Barratt das 1:3 (42.) – und wenige Sekunden später fiel der Ausgleich. Schmölz legte klug ab auf Charles Bertrand, der Hungerecker zum 2:2 überwand (43.).
3:3 fällt 14 Sekunden vor Schluss
Als es so aussah, als würde der ERC die Partie nun komplett drehen, schlugen die Nürnberger wieder zu. Nach schönem Spielzug traf Samuel Dove-McFalls zum 3:2 für die Ice Tigers (47.). Als Will Graber wegen eines Beinstellens gegen Pietta auf die Strafbank musste, bot sich die Gelegenheit zum neuerlichen Ausgleich, doch Schmölz und Stachowiak scheiterten am glänzenden Hungerecker (56.).
Trainer Mark French gab in einer Auszeit letzte Instruktionen und nahm Garteig zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch erst 14 Sekunden vor der Schlusssirene erlöste Schmölz auf Zuspiel Powells die Panther mit dem 3:3 (60.).
Auf eine Verlängerung wurde verzichtet, es ging direkt ins Penaltyschießen. Für den ERC verwandelten Sheen und Girduckis cool, Pietta und Simpson vergaben. Für die Ice Tigers traf nur Graber.
ERC Ingolstadt: Garteig – Ellis, Breton; Wagner, Preto; Hüttl, Ruopp; Hübner – Keating, Henriquez, P. Krauß; Girduckis, Pietta, Sheen; Simpson, Powell, Agostino; Bertrand, Stachowiak, Schmölz; Nijenhuis.
Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker – Headrick, Weber; Haiskanen, Braun; Shaw, Karrer; Böttner, Merkl – Alanov, Maier, Dove-McFalls; Barratt, Graber, Kechter; Gerard, Stoa, McKenna; Heigl, Ribarik. – Tore: 0:1 McKenna (15./PP1), 0:2 Maier (25.), 1:2 Krauß (39.), 2:2 Bertrand (43.), 2:3 Dove-McFalls (47.), 3:3 Schmölz (60.), 4:3 Girduckis (Penalty). – Strafminuten: 4/10. – Zuschauer: 2250.
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