Besser als erhofft
Einrad-Quartett der Hockey Tigers Schwaig bei der WM in Frankreich erfolgreich

23.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:32 Uhr

Einrad-Quartett aus Münchsmünster. Von links Johanna Dumann, Katharina und Annalena Gröber und Sebastian Attenberger. Foto: Lamprecht

Schon im Vorfeld war die Aufregung groß bei Katharina und Annalena Gröger, Johanna Dumann und Sebastian Attenberger: Es ging zur WM nach Grenoble. Es galt, den Verein – die Hockey Tigers aus Schwaig – zu vertreten, Eindrücke zu sammeln, Neues zu sehen und kennenzulernen, den eigenen Sport – das Einradfahren – einmal von einer ganz anderen, einer internationalen Seite zu erleben. Und vielleicht, nur ganz vielleicht, sogar ganz vorne mitzufahren und an die Medaillenränge heranzuschnuppern.

Was als Traum begann, wurde am Ende sogar noch übertroffen: Annalena Gröger und Johanna Dumann wurden mit dem Freestyle-Team Bayern Vizeweltmeister, Sebastian Attenberger brachte eine weltmeisterliche Bronzemedaille mit nach Hause und Katharina Gröger schaffte es in mehreren Wettbewerben unter die ersten zehn.

Rückblick: Mitte Juli sitzen die vier jungen Sportlerinnen und Sportler auf dem von der Hitze mehr gelben als grünen Gras am Rand des Schulsportplatzes Münchsmünster. Ein Training steht an. Zunächst aber wird noch mal diskutiert, wie denn nun all das Equipment, das mit nach Frankreich muss, auf die Fahrzeuge verteilt werden soll. „Das hat was von Tetris“, erzählen sie schmunzelnd.

Als Kinder angefangen

Neu ist das freilich nicht, denn alle vier fahren bereits seit Jahren Einrad. „Wir haben als Kinder angefangen“, erzählen die beiden Gröger-Schwestern und fügen an, man sei halt in den Sport hineingewachsen. „Man hat es bei anderen im Ort gesehen. Auf der Straße, an der Schule. Dann hat man es ausprobiert und ist dabei geblieben“, sagen sie und ernten zustimmendes Nicken ihrer beiden Mitstreiter.

Irgendwann, so wissen alle vier zu berichten, gab es zu Weihnachten oder zum Geburtstag das erste Einrad, das inzwischen längst nicht mehr allein in der Garage hängt: Für die zahlreichen unterschiedlichen Disziplinen, die der Sport bietet, gibt es auch unterschiedliche Räder. Große, kleine, mit dicken oder dünnen Reifen. Das erkennt schon der Laie. Das geschulte Auge erkennt mehr Varianten, denn Einradfahren ist ein unglaublich vielfältiger Sport. „Im Grunde“, sagt Johanna Dumann, „kann sich da jeder wiederfinden. Es gibt Mannschaftssportarten wie Hockey, aber auch Einzelwettbewerbe, in denen es um Schnelligkeit, Geschicklichkeit oder eben auch um Grazie und Gefühl für die Musik geht.“

Beachtliche Erfolge einfahren

All das findet sich auch bei der WM wieder, die nun zum ersten Mal, seit die vier aktiv und alt genug sind, in erreichbarer Nähe stattfand. „Vor Corona waren wir bei der Europameisterschaft“, sagt Sebastian Attenberger, „die WM war aber immer viel zu weit weg und wurde dann wegen der Pandemie ja auch noch verschoben.“ Nun aber hat es geklappt: Das sportliche Quartett konnte nicht nur an der Meisterschaft teilnehmen, sondern sogar beachtliche Erfolge einfahren. Entsprechend stolz ist man in Münchsmünster und Schwaig auf die Gruppe, die nach erfolgreicher Meisterschaft und anschließendem kleinen Urlaub wieder wohlbehalten zu Hause angekommen ist.

Was jetzt kommt, ist klar: Mit dem Rückenwind des Erfolges weitermachen. Schließlich lassen die nächsten Wettbewerbe nicht lange auf sich warten.

DK