Vohburg
Eine neue Dimension erleben

Vermarktungskonzept und Buchungssystem stehen – Museum Vohburg wird am 11. September eröffnet

29.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:44 Uhr

Eindeutig zu erkennen: Das mächtige Modell zeigt den Burgberg und steht im Museum Vohburg sicher an exponierter Stelle. Fotos: Konze

Es wird aber auch Zeit. Drei Jahre wird in Vohburg nun schon sinniert, gearbeitet, geplant, verworfen, neu gedacht, verglichen, diskutiert, überlegt. Die ersten Überlegungen im Stadtrat fanden 2015 statt. Doch nun ist es fast soweit: Das Museum im Pflegerschloss wird am 11. September eröffnet. Dann soll das einzigartige Konzept auf dem Burgberg der Alten Herzogsstadt nicht nur in der Region, sondern auch weit darüber hinaus zusätzliches Renommee garantieren. Der Stadtrat goutierte am Dienstagabend das Vermarktungskonzept und das Online-Buchungssystem. Einstimmig.

Web, App-Store und Sozial Media

Das Gremium war angetan von der Präsentation von Lucian Binder-Catana (Hyperscreen): Es kamen nicht einmal Fragen zur Strategie der Vermarktung auf. Das passiert bei solch großen Projekten in Vohburg eher selten. Die Vermarktung soll online (im Web und in App-Stores) laufen, mit Printmedien (Flyer, Prospekte), selbstverständlich via Sozial Media, verquickt mit im Vohburg bereits aktiven Kultur-Modellen und natürlich mit städtischen Tourismus-Portalen und Veranstaltungen. Zum Internet-Auftritt sagte Binder-Catana, dieser sei übersichtlich und einfach, trotz aller Infos sei er „reduziert auf das Wesentliche“.

Binder-Catana, in Vohburg zuhause und studierter Kommunikations-Designer, präsentierte auch die Farben, die dem Museum fortan zugeordnet sein sollen: ein Grau und ein Rot. „Diese Farben werden im Museum zu finden sein“, erklärte Binder-Catana. Schließlich ging es noch um die Marke. „Wir haben wochenlang entwickelt, diskutiert, verschiedene Namen und Slogans überlegt.“ Das Ergebnis ist überraschend einfach: „Museum Vohburg“ wird der neue geschichtlich-kulturelle Anziehungspunkt heißen. Zusatz im Namen: „Erlebe Dimension“.

Bürgermeister Martin Schmid (SPD), bekennender Fan des Museums-Projekts, startete mit einem „Super gemacht“, schob ein „herzliches Dankeschön“ nach und betonte dann, eine solche Vermarktung koste Geld, aber ohne diese Investition werde es nicht funktionieren. Dann war Schmid wieder Fan: „Ich freue mich auf die Eröffnung.“ Zwischendurch verriet der Rathauschef, dass auf dem Burgberg, in dem Raum, wo einst Agnes Bernauer eingesperrt war, Holzbalken aus dem 13. Jahrhundert gefunden worden sind. Klar, das passt gut zu einem Museum wie dem in Vohburg.

Museumsleiterin Regina Straub stellte die wichtigsten Kriterien für das Online-Buchungssystem vor. Damit lassen sich Tickets online kaufen und bezahlen, es lassen sich iPads oder auch Plätze für bestimmte Führungen reservieren. Ist in vergleichbaren Häusern Standard, klingt trotzdem gut und soll helfen, die Besucherzahl zu steigern. Straub: „Das System steigert die Qualität der Buchung und bietet eine Zeitersparnis.“ Ganz nebenbei: Es ist auch bequem. Der Eintrittspreis fällt mit drei Euro/ Erwachsener günstig aus.

Binder-Catana betonte zum Schluss, man sei zwar fast fertig, wie es der Bürgermeister gesagt hatte. Aber es gebe noch jede Menge Arbeit. Das Museumskonzept war an diesem Abend kein Thema, es ist auch schon lange auf den Weg gebracht – unter anderem mit der Möglichkeit, mit den iPads die Vohburger Geschichte zum Leben zu erwecken, das Mittelalter oder auch die Bronzezeit. Napoleon bekommt einen besonderen Platz, nämlich ein eigenes, interaktives Fenster.

Analoge Exponate, digitale Geschichtsvermittlung

Das Museum Vohburg soll die Verbindung von analogen Exponaten und digitaler Geschichtsvermittlung auszeichnen. Kunsthistorikerin Evi Steinberg, Archäologe Karl Heinz Rieder und eben Binder-Catana haben sich mächtig reingehängt. Zum Schluss stieß auch Straub dazu.

Die Vitrinen im Pflegerschloss haben sich zum Teil schon gefüllt, restaurierte oder originale Fundstücke warten auf die ersten Besucher – und ein mächtiges Modell des Burgbergs.