Vohburg
Ein Haus, in dem man Gott begegnen kann

Öffentliche Weihe der evangelischen Jesuskirche in Vohburg – Abschluss mit Orgelkonzert

07.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:30 Uhr
Johann Bauer

Der evangelische Pfarrer Christoph Schürmann und die Vertrauensperson des Kirchenvorstands, Dieter Stelzer, erzählen vom Bau der Jesuskirche. Foto: Bauer

„Endlich!“ So beginnt der evangelische Pfarrer Christoph Schürmann den Gottesdienst zur öffentlichen Einweihung der Jesuskirche in Vohburg. Die Kirche ist voll besetzt, ein paar Leute müssen stehen. Ehrengäste aus Politik und Kirche haben Platz genommen, darunter sieben Bürgermeister, zahlreiche Stadt- und Gemeinderäte, mehrere Pfarrer und evangelische wie katholische Diakone.

Zwar gab es im Mai 2020 eine Weihe – aber nur im kleinen Kreis, ohne Öffentlichkeit. „Das holen wir jetzt, nach zwei Jahren Corona, endlich nach.“ Dass die Krankheit immer noch präsent ist, zeigt sich daran, dass der eigentliche Zelebrant, Dekan Thomas Schwarz, nicht da ist – er hat Corona. So verlesen Schürmann und die Vertrauensperson des Kirchenvorstands, Dieter Stelzer, die Geschichte des Neubaus. „Was wäre das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet?“ fragt Gott im Alten Testament. „Wir haben es gebaut, weil Menschen ein Haus benötigen, in dem sie Gott begegnen können.“ Musikalisch werden Gottesdienst und der anschließende Empfang von der A capella-Band Free Vocals umrahmt.

Nach dem Gottesdienst ist im Zelt der Empfang für die Ehrengäste. Die Reihe der Grußworte eröffnet die stellvertretende Landrätin Elke Drack (Manching), gefolgt von Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid. MdL Karl Straub überbrachte die Glückwünsche des Landtags. Der katholische Pfarrer von Geisenfeld, Andreas Ring, stellvertretender Dekan des Dekanats Pförring-Geisenfeld, sieht die Kirche auch im ökumenischen Geist. Pfarrer in Ruhe Reinhard Wemhöner lässt einen Brief verlesen, da er selbst derzeit in Vertretung in Sachsen-Anhalt eingesetzt ist. Natürlich hat jeder ein kleines Geschenk dabei, vor allem Schecks. Was der Kirche noch fehlt, sind nämlich die Glocken.

Der Weihetag endet mit einem Orgelkonzert. Am Pult zeigen abwechselnd Hans-Dieter Foth und Ann-Kathrin Müller, was die Orgel leistet. Zeitweise unterstützt Lukas Tutert mit der Trompete. Eine Großspende einer Vohburger Familie beim Förderverein der Evangelisch-Lutherischen Kirche hatte es ermöglicht, die Orgel zu finanzieren. Doch die Orgel hat keine einzige Pfeife, sie ist ein Wunderwerk der Elektronik. Vier verschiedene Klangfarben lassen sich einstellen. Die „Gloria Optimus 231“ kommt vom Orgelhaus Kisselbach in Augsburg. Was bekamen zu rund 50 Besucher zu hören? Da darf natürlich, zumal bei Evangelischen Johann Sebastian Bach nicht fehlen. Es folgt das Te Deum von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als Eurovisions-Erkennungsmelodie. Danach ist gut eine Stunde Orgelmusik vom 17. Jahrhundert bis heute zu hören, darunter weniger Bekanntes, aber auch zum Beispiel Amazing Grace. Standing ovations belohnen die Organisten zum Schluss, die dem Publikum Zugaben gewähren.

DK