Münchsmünster
Drei Plätze und noch viele Fragen

Sportstättenentwicklungskonzept Münchsmünster: Standorte in der Diskussion

10.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:43 Uhr

Bestehender Sportplatz: Die zur Verfügung stehende Fläche für einen Hallenneubau beträgt etwa 7000 Quadratmeter. Somit wären alle drei Hallenvarianten möglich.

„Wir wollen hier heute nicht über Standorte diskutieren. Es geht um den grundsätzlichen Bedarf und darum, was überhaupt machbar und sinnvoll ist“, betonte Münchsmünsters Bürgermeister Andreas Meyer (CWG) bei der Vorstellung des Sportstättenentwicklungskonzeptes, das das Büro IKPS in den vergangenen Monaten für den Ort erarbeitet hatte.

IKPS-Vertreter Wolfgang Schabert stellte neben einer Reihe weiterer Punkte Handlungsempfehlungen vor und gab einen Ausblick auf das mögliche weitere Vorgehen.

Bevor es konkret wurde, stand allerdings ein Rückblick auf den Planungsprozess, aus dem das Sportstättenentwicklungskonzept hervorgegangen war, auf der Tagesordnung: Neben einer Bürgerbefragung und Interviews mit Akteuren des lokalen Sports hatte dieser auch Workshops mit Experten aus Verwaltung und Politik sowie eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes beinhaltet. So konnten laut Schabert Handlungsempfehlungen entstehen, „die sehr genau auf Ihren Ort zugeschnitten sind“.

Neubau einer Sporthalle hat hohe Priorität

Als Maßnahmen von hoher Priorität sieht das Büro dabei den Neubau einer Sporthalle in Münchsmünster. Zudem sollte der Gasthof Rauscher in Gemeindebesitz gehalten werden. „Hier bedarf es einer Optimierung der Situation für Schützen und Billard. Zudem macht die Erstellung einer Gesamtgestaltungsplanung für den Sport- und Bürgerpark Westerfeld Sinn“, fand Schabert.

Wie genau eine neue Sporthalle in Münchsmünster allerdings aussehen könnte, wurde an diesem Abend ebenso wenig geklärt, wie ihr Standort. Vielmehr stellte Schabert drei mögliche Varianten (siehe Fotos) vor, die dem Gemeinderat künftig als Diskussionsgrundlage dienen können – von einer kleinen Variante mit einer reinen Zweifeldhalle (grobe Kostenschätzung vier bis fünf Millionen Euro) bis hin zur größten Variante mit einer Grundfläche von 3120 Quadratmetern inclusive Gymnastikräumen, Zuschauereinrichtung, Stüberl und Räumen für Schützenverein und Billard reichte das Angebot. „Im letzteren Fall würden die Kosten nach vorsichtigen Schätzungen zwischen acht und zehn Millionen Euro liegen“, so der Experte.

Unterschiedlicher Platzbedarf

Ebenso zur Diskussion stehen weiterhin die drei im Auftrag der Gemeinde untersuchten möglichen Standorte im Westerfeld, hinter dem Bürgersaal und in Münchsmünster Ost. „Ich sehe aus sportwissenschaftlicher Sicht an allen Standorten Vor- und Nachteile. Am Ende kommt es natürlich auch darauf an, wofür genau sie sich entscheiden. Denn allein schon der Platzbedarf fällt da sehr unterschiedlich aus“, sagte Schabert.

Wie es nun weitergeht, soll in den kommenden Wochen und Monaten auch in Zusammenarbeit mit Bürgen und Sporttreibenden entschieden werden. Klar ist aber, das zeigte auch das Konzept, dass es mit dem reinen Neubau einer Halle nicht getan sein wird: Als weitere sinnvolle Maßnahmen nannte Schabert etwa die bewegungsfreundliche Gestaltung des Schulhofs, die Optimierung bestehender Leichtathletikmöglichkeiten, die Erlebbarkeit des Elements Wasser für unterschiedliche Zielgruppen und die Schaffung eines Wald-, Natur- oder Industrielehrpfades.

Es bedarf auch eines Spielplatzkonzepts

Als Daueraufgaben sieht er die Erstellung eines Spielplatzkonzepts und die Überarbeitung der bestehenden Spielplätze, den Erhalt des bestehenden Reitplatzes, die Beibehaltung dezentrale Möglichkeiten für den Freizeitsport in den Ortsteilen wie auch die Berücksichtigung des Themenfeldes „Inklusion“. „Natürlich wird man das alles nicht an einem Tag umsetzten können, und das muss man auch nicht. Was Sie hier sehen, sind Anregungen, Denkanstöße und Möglichkeiten, die die Grundlage für weitere Entscheidungen sein sollen.“

DK