Höchste Zeit zu feiern
Doppelsause am Baggersee: Fischerfest und VdK-Sommerfest

03.07.2022 | Stand 03.07.2022, 21:15 Uhr

Für zünftige Festzeltstimmung sorgten am Samstag die Schanzer Musikanten beim Sommerfest des VdK am Baggersee. Draußen im Biergarten genoss eine Gruppe aus Leuten, die sowohl dem Fischereiverein, als auch dem VdK verbunden sei, wie sie sagte, das schöne Wetter bei Steckerlfisch und einer kühlen Maß Bier. Fotos: Brandl

Von Michael Brandl

Eine eng verwobene Festtradition konnte nach der Corona-Pause am endlich wieder wie gewohnt stattfinden: Das Fischerfest des Kreisfischereivereins Ingolstadt und das Sommerfest des VdK- Kreisverbands Ingolstadt-Eichstätt lockten am Samstag zum Fischerheim am Baggersee.



Seinen Auftakt erlebte das Fischerfest am Freitag mit dem Fassanstich durch OB Christian Scharpf und zünftigem Festzeltbetrieb mit Live-Musik. Weiter ging es am Sonntag in aller Frühe mit dem Hegefischen, einer Feldmesse mit Fahnenbandweihe, der Bekanntgabe des Fischerkönigs sowie geselliger Bierzeltstimmung bei Hendl und Steckerlfisch. Am Montag klingt das Fischerfest im Festzelt ab 18 Uhr mit dem Abend der Vereine und zünftiger Live-Musik aus. Steckerlfisch aus der Braterei gibt es ab 15 Uhr.

Voller Biergarten und volle Mägen

Der zarte, am Stock gegrillte Fang war freilich auch am Samstag buchstäblich in nahezu aller Munde, denn es ist kein Geheimnis, dass viele gerade auch wegen der frisch über glühender Holzkohle zubereiteten Spezialität den Weg an den See finden und sie vor Ort mit einer großen Breze genießen. Der Biergarten war entsprechend gut belegt, und auch das Zelt füllte sich gegen 14 Uhr zunehmend mit Gästen, die das Sommerfest des örtlichen Sozialverbandes miterleben wollten.

Nach dem musikalischen Einstand mit den Schanzer Musikanten ergriff Achim Werner, kommissarischer Vorsitzender des VdK, das Wort. Er hieß die Ehrengäste willkommen und dankte den Fischern für die Überlassung des Zeltes, das der Verband für sein Sommerfest nutzte. Nach zwei Jahren Pandemie-Beschränkungen sei es höchste Zeit geworden, wieder feiern zu können. „Ohne konnten wir es uns gar nicht vorstellen, aber es war die traurige Wirklichkeit“, sagte Werner. Er berichtete, der VdK könne auf einen „gigantischen Mitgliederzuwachs“ blicken. „In wenigen Tagen erwarten wir das 18.000. Mitglied“, sagte er und ergänzte: „Wir sind verdammt stolz darauf, ein so starker Sozialverband zu sein.“

VdK engagiert sich in der Stadt

Als aktiver Bestandteil der Stadtgesellschaft sei es dem VdK nicht egal, was vor Ort passiere, fuhr er fort und ging damit auf den bevorstehenden Bürgerentscheid am 24. Juli ein, bei dem auch über den Bau der Kammerspiele abgestimmt wird. Es sei nicht mehr akzeptabel, dass in der öffentlichen Auseinandersetzung versucht werde, Kultur und Soziales gegeneinander auszuspielen. „Beides gehört zusammen“, sagte Werner, der damit auf Plakate von Kammerspiele-Gegnern anspielte, die einen offenbar obdachlosen Jugendlichen zeigen.

Stadtrat Christian Höbusch (Grüne), der in Vertretung für den OB sprach, wies darauf hin, dass der VdK-Kreisverband seit über 70 Jahren die Interessen schwächerer und älterer Menschen vertrete. Der Verband führe jährlich rund 7000 Beratungen durch, die quer durch das Sozialrecht reichten. Daneben kämen auch Geselligkeit und gemeinsame Freizeitgestaltung nicht zu kurz. Um ein Zeichen für Inklusion zu setzen, hatte der VdK Bewohner des Wohnheims der Lebenshilfe zum Mitfeiern eingeladen. Die Gruppe kam samt ihrer Betreuenden der Einladung gerne nach.

Das Fischerfest ist „guter Brauch“

Draußen im Biergarten nahm ein älteres Ehepaar aus Kösching Platz und packte den Steckerlfisch aus. „Mein Mann ist Angler. Für uns ist es deshalb seit Jahren guter Brauch, zum Fischerfest zu kommen“, sagte die Frau. Nach zwei Jahren Pause freue sie sich darauf, wieder alte Bekannte zu treffen. „Das Fischfest ist für uns ein stehender Begriff“, sagte sie.
Zwar sei der Freitag wegen des kühlen und bis in den Abend hinein leicht regnerischen Wetters im Freien nicht so gut besucht gewesen, berichteten Roland Fritsch und Franz Groß vom Vorstand der Fischer. Im Zelt hätten aber viele Besucher Platz genommen. Glücklicherweise machte das Sommerwetter ab Samstag diese kleine Flaute zum Auftakt schnell wieder wett.

DK