Interview
Die Braut, die sich nicht traut: Die Schauspielerin und Comedian Angela Ascher tritt in Ingolstadt auf

14.11.2023 | Stand 15.11.2023, 7:51 Uhr |

Dass sie Schauspielerin werden wollte, wusste sie, seit sie in der Schultheatergruppe am Dorfener Gymnasium zum ersten Mal Bühnenluft schnupperte. Geboren wurde Angela Ascher in Landshut, wuchs aber in Dorfen bei Erding auf. Ihre berufliche Reise begann aber jenseits von Bayern. Angela Ascher absolvierte ein Schauspielstudium in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater. Es folgten Engagements u.a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Thalia Theater und am Schauspielhaus Wien. Und: Sie stand vor der Kamera: In der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“, im „Tatort“, in den „Fraueng’schichten“, in der Serie „Oktoberfest 1900“. Auch in der neuen Serie von Franz Xaver Bogner ist sie mit von der Partie. Sie hatte legendäre Auftritte beim Nockherberg-Singspiel, als sie unter anderem als Double von Christine Haderthauer und Ilse Aigner auftrat. Jetzt hat sie sich mit ihrem ersten Comedy-Programm einen Traum erfüllt. „Verdammt, ich lieb’ mich“ heißt es – und Angela Ascher ist gerade damit auf Tour. Am Donnerstag spielt sie in Ingolstadt.

Frau Ascher, welche drei Dinge wissen Sie über Ingolstadt?
Angela Ascher: Es hat eine wunderschöne Altstadt, dort werden tolle Autos produziert, die mit A anfangen und udi aufhören, und Christine Haderthauer – die ich in meiner ersten Rolle beim Derblecken am Nockherberg spielen durfte – kommt aus Ingolstadt!

Mit Ihrem Bühnenprogramm „Verdammt, ich lieb’ mich“ gastieren Sie hier. Verraten Sie uns, worum es geht?
Ascher: Das Leben einer Frau Mitte Vierzig ist nicht immer einfach! Schon gar nicht, wenn man berufstätig ist, einen die eigenen Pubertiere in den Wahnsinn treiben, der Mann zuhause auch noch Bedürfnisse hat und die Sozialen Medien einen drängeln, noch schlanker, schöner und oberflächlicher zu werden. Um das alles leisten zu können, braucht es eine große Portion Liebe, im Allgemeinen und im Speziellen zu sich selbst. Anders ist das nicht zu stemmen.

Wie lange haben Sie an dem Programm gearbeitet und wovon haben Sie sich inspirieren lassen?
Ascher: Die Ideen habe ich über die letzten zwei Jahre gesammelt, dazu braucht man eigentlich nur mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, also nicht früh morgens in meinem Fall. Wir haben monatelang am Programm gearbeitet, bis es endlich in der Form vorlag, die ich mir gewünscht habe. Und dann geht es ja erst richtig los mit Text lernen, die Performance üben etc., das hat nochmal rund neun Monate gedauert, Es ist eine schwere Geburt, so ein Comedy-Programm.

War der Titel gleich da?
Ascher: Ja! Da muss ich aber ehrlicherweise sagen, er stammt nicht von mir. Als meine Managerin auf die Idee kam wusste ich sofort „Bingo“! Der ist es!
Auch Ihre pubertierenden Kinder kommen im Programm vor. Was sagen Ihre Kinder dazu?
Ascher: Meine Kinder waren noch nicht bei einer Show, und ich glaube, ich warte damit auch noch ein bisschen. Weil nämlich eine meiner Lieblingsnummern im Programm ist, dass ich ihrem Teenie-Genöle entgegentrete, indem ich beginne, mich noch schlimmer aufzuführen als sie!

Sie waren an großen Theatern in Hamburg und Wien engagiert, aber man kennt Sie auch aus dem Fernsehen. Gerade sind Sie in der neuen Franz-Xaver-Bogner-Serie „Himmel, Hergott, Sakrament“ zu sehen.
Ascher: Ja, ich spiele in Folge 6 eine Braut, die sich erst nicht traut sich zu trauen, durch ganz München läuft, dann vom taxifahrenden Pfarrer eingefangen wird und sich am Ende doch traut sich zu trauen. Eine tolle Produktion von Bogner, hat mir einen Riesenspaß gemacht.

Auf dem Nockherberg sind Sie schon in die Rollen von Christine Haderthauer und Ilse Aigner geschlüpft. Wie bereitet man sich auf solche Rollen vor?

Ascher: Anschauen, nachmachen und dann ganz wichtig: sich wieder lösen vom Vorbild und sein eigenes Ding machen. Dann wird es meiner Meinung nach einfach noch lustiger. Das Besondere am Nockherberg ist, dass man das Ganze nur einmal aufführt und das dann live übertragen wird. Man kann nichts wiederholen, es muss klappen. Ich werde nie vergessen, wie mir mal als Christine Haderthauer vor laufenden Kameras die Zahnprothese gebrochen und aus dem Mund gefallen ist. Nach einem kurzen Schockmoment habe ich sie Richtung Publikum geworfen und alles endete mit einem großen Lacher. Gottseidank.

DK

Die Fragen stellte Anja Witzke.



Angela Ascher tritt am 16. November in der Eventuelle in Ingolstadt auf, am 11. Januar 2024 in der Augsburger Kresslesmühle, am 28. Januar 2024 in der Alten Mälzerei in Regensburg und am 31. Januar 2024 im Münchner Schlachthof.

Artikel kommentieren