Pförring
Der Pförringer Baggersee bebt

Obwohl die Lustigen Kumpels heuer das erste Mal Eintritt verlangten, war der Zulauf beim Open Air groß

25.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:47 Uhr

Rund 7000 Besucher haben am Freitag und Samstag beim Open Air am Pförringer Baggersee gefeiert. Am Freitag brachte der Oberpfälzer Rapper Bbou das Publikum in Bewegung. Fotos: Waltinger

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause war es am Wochenende wieder soweit: Am Pförringer Baggersee fand bei hochsommerlichen Temperaturen das 31. Pförringer Open Air der Lustigen Kumpels statt. Am Ende waren es – trotz erstmalig fälligem Eintritt – über 3000 Besucher alleine am Freitagabend. Am Samstag waren es rund 4000. „Klar, dass einige wegen des Eintritts nicht mehr kommen, aber bereits im Vorverkauf verkauften wir pro Tag über 1000 Eintrittskarten. Die Stimmung war am Freitag schon richtig gut, und es war Jung und Alt vertreten“, so das Resümee von Bernd Wölfl, dem Pressesprecher der Lustigen Kumpels.

Am Freitag standen bereits am frühen Abend Schlangen an der Abendkasse. Die Pförringer Musiker der Donautaler eröffneten traditionell das Festival. Wölfl führte durch den Abend. Bayerisch ging es weiter mit der Band Fenzl. Sie sorgte gleich für Stimmung. Ganz anders ging es dann weiter mit dem Oberpfälzer Rapper Michl Honig, besser bekannt als Bbou. Der „kulturelle Wolpertinger“ stammt aus Amberg. In seinen Tracks hörte man, dass er besonders die Oberpfalz repräsentiert und ein Urgestein in Bayerns Hip-Hop-Szene ist. In seinen Raps ging es unter anderem um „feierroade Hoar“ und um dem „Oxnsepp“.

Einer der Hauptacts am Freitagabend war die Wiener Band Turbobier. Sie bot Punk und österreichische Texte. Schon nach den ersten Klängen hatten sie ihr Publikum im Griff. Sie hatten ihr eigenes „Turbobier“ in der Dose mit dabei. Zum Schluss durften Parodien österreichische Coversongs der ersten Allgemeinen Verunsicherung oder Helene Fischers „Atemlos“ nicht fehlen.

Kurz vor Mitternacht ging es mit einer grandiosen Bühnenshow mit Feuerwerk und einer Fasslzeitmaschine weiter. Drei wackere bayerische Burschen mit großem Durst und unbeugsamen Willen – besser bekannt als Los Brudalos – betraten unter tosendem Applaus ihrer Fans die große Open-Air-Bühne. In bayerischer Rap-Manier präsentierten sie ihr Programm und eine musikalische Zeitreise. Ihre Talente sind nach eigenem Bekunden „Bier saufen, Preißn jong, Waller fischn und Eicher fahrn“.

Nach dem stimmungsvollen Freitagsprogramm feierten viele noch unter dem Fallschirm oder im großen Barzelt bis in die frühen Morgenstunden weiter.

Am Samstag ging es bereits um 17 Uhr weiter. Die Stimmung vom Freitag wurde übernommen, nur statt Mundart wurde es diesmal rockiger und härter auf der Bühne. Es war der Tag der Rock- und Metal- Fans. Das Publikum verjüngte sich gegenüber dem Freitag und auch die Kleidung. Statt bayerischer Lederhosen prägten schwarze Kutten mit Aufnähern die Szenerie. Die Highlightbands des Abend, Hämatom und Sacarium zogen ihre Fans an, die teils von weit anreisten, um am Pförringer Baggersee zu rocken.

Der Abend begann mit der regionalen Band Flaming Fenix. Ihr Musikstil wird als Backyard Rock beschrieben. Teils akustisch, aber auch eingängige Melodien und packenden Texte zeichneten sie aus. Nach einer kurzen Umbaupause – Gelegenheit für das Publikum, sich unter dem großen Fallschirm mit bei Grillspezialitäten wie der Open-Air Wurst oder einem gegrillten Fisch zu stärken – kam die Band Tame the Abyss auf die Bühne. Die Newcomerband aus München präsentiere auf der Baggerseebühne neue Songs. Motto: „It’s only Rock n Roll, but wie like it.“

Am Freitag noch im Schweizer Winterthur, spielte danach die Formation Jack Slamer am See in Pförring. Die Schweizer begeisterten das Publikum mit Rock, hartem Gitarrensound und herumfliegenden Rastalocken. Danach wurde die Bühne noch einmal kräftig umgebaut, während die Fans schon Hämatom-Sprechgesänge anstimmten. Das Highlight des Abends für viele Besucher stand an.

Nach einem anheizenden Intro war es dann soweit: Hämatom kamen auf die Bühne und die Fans waren nicht mehr zu halten. Stimmung pur. Schon alleine wegen der beeindruckenden Pyroeinlagen. Nach Mitternacht trat die Band Sacarium auf. Das Warten hatte sich für die Metal Fans gelohnt. Ihr carismatischer Frontman an der Rhythmusgitarre ist Tobias Regner, der 2006 das DSDS Finale gewann.

Das Vorstandsduo Dominik Theisen und Tobias Batz, sowie den Pressesprecher Bernd Wölf waren von der Stimmung der Fans begeistert. „Es war die richtige Entscheidung mit dem Eintritt. Aufgrund der Preissteigerungen war ein Umsonst-Festival nicht mehr möglich und schließlich sollte ja was übrig bleiben. Den gesamten Gewinn spenden wir sozialen Einrichtungen.“

Noch am Sonntag begannen die Aufräumarbeiten. In Pförring freut man sich jetzt auf das Baggersee Open Air 2023.