Nach ihrer Beförderung zur Cheftrainerin der Profimannschaft des Fußball-Drittligisten FC Ingolstadt 04 musste die Lücke, die Sabrina Wittmann beim U19-Nachwuchs der Schanzer hinterließ, geschlossen werden. Dies ist nun geschehen. Wilko Bauer (Foto) wurde als neuer Coach für den letztjährigen Zweiten der Bundesliga Süd/Südwest verpflichtet.
Der gebürtige Stuttgarter stieg bereits in jungen Jahren ins Trainergeschäft ein. 2017 wechselte der 34-Jährige vom Jugendbereich der Stuttgarter Kickers in die Akademie von Red Bull Salzburg. Dort trainierte er bis Ende des vorigen Monats die U15-Junioren und errang mit seinem Team von 2021 bis 2024 jeweils die Meisterschaft in Österreich. Bauer, der seit kurzem den Uefa-Pro Lizenz-Lehrgang absolviert, ist ein Verfechter der Red-Bull-Fußballphilosophie: „Ich möchte mit meiner Mannschaft proaktiven Fußball mit viel Energie, großer Laufbereitschaft und hohem Tempo spielen.“
Der A-Lizenzinhaber kann sich Sabrina Wittmann durchaus als Vorbild vorstellen: „Mittelfristig ist es schon mein Ziel, im Herrenfußball zu trainieren. Aktuell bin ich dem Verein sehr dankbar für die Möglichkeit, in einer höheren Altersklasse hautnah an den Abläufen des Profifußballs zu sein.“ Zudem freue er sich sehr auf die Zusammenarbeit mit seiner Vorgängerin. Auch, um von ihr zu lernen.
Der Reform der U19- und U17-Juniorenliga (siehe eigenen Bericht) steht der Neu-Schanzer durchaus positiv gegenüber: „In Österreich wird dieses Konzept bereits seit längerem sehr erfolgreich praktiziert. Indem man sich nur mit den Besten misst, wird der Schritt in den Seniorenbereich deutlich kleiner. Viele der Nachwuchskicker in Österreich werden eher im Erwachsenenbereich eingesetzt und sammeln dort wertvolle Spielpraxis und Erfahrung.“ Bauer sei überzeugt, dass sich dieses Format auch im deutschen Fußball auf Dauer mit Erfolg durchsetzen wird.
Zu den Zielen für die neue Spielzeit, die für sein Team am 3. August beim FC Augsburg beginnt, äußert sich Bauer noch vorsichtig: „Natürlich wollen wir das Beste herausholen und wie alle Fußballer jedes Spiel gewinnen. Ziel muss es sein, nach der regionalen Vorrunde in der Liga A dabei zu sein.“
Neuer Modus für A- und B-Junioren-Bundesliga
Bereits im Sommer vergangenen Jahres beschloss der Vorstand des Deutschen Fußball Bundes die Reform der A- und B-Junioren-Bundesligen. Der bislang in jeweils drei Staffeln (Nord/Nordost, West und Süd/Südwest) eingeteilte Spielbetrieb wird zur neuen Saison von der DFB-Nachwuchsliga für U17- und U19-Junioren abgelöst. Alle Vereine mit einem Nachwuchsleistungszentrum (insgesamt 56), so auch der FC Ingolstadt 04, sind automatisch qualifiziert und können künftig nicht mehr absteigen. Hinzu kommen in der Premierensaison alle Vereine ohne Nachwuchsleistungszentrum, die in der zu Ende gegangenen Saison den sportlichen Klassenerhalt geschafft haben.
Die Saison ist künftig in zwei Phasen unterteilt. Nach einer regionalen Vorrunde in sechs Gruppen je acht Mannschaften verzweigt sich das Nachwuchsoberhaus für die zweite Saisonhälfte in eine Liga A und eine Liga B. In der Liga A werden die drei Erstplatzierten jeder Vorrundengruppe (insgesamt 24 Teams) auf vier Gruppen mit Hin- und Rückspiel verteilt. Die besten vier Teams je Gruppe ermitteln im Anschluss im K.o.-Modus den Deutschen Meister.
Zu den Teams der Liga B stoßen die elf besten Mannschaften aus den zweithöchsten Spielklassen unterhalb der DFB-Nachwuchsliga hinzu. In Liga B werden Gruppen zu jeweils maximal acht Teams gebildet. Auch hier sind, wie in der Vorrunde, 14 Spieltage vorgesehen. In der DFB-Nachwuchsliga sind künftig in drei Wechselfenstern und während der Trinkpausen bis zu sieben Einwechselungen pro Spiel erlaubt.
Die A-Junioren des FCI beginnen in der Vorrunden-Gruppe G und messen sich mit dem FC Augsburg, FC Bayern München, SSV Jahn Regensburg, SSV Ulm, Greuther Fürth, SpVgg Unterhaching und TSV 1860 München.
kuk, Foto: fci
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