Nach vier Spieltagen in der Kreisklasse 1 gibt es kein Team mehr ohne Punktverlust. Aufstiegsfavorit Türkisch SV Ingolstadt musste sich gegen Buxheim mit einem 2:2 begnügen und der SV Denkendorf unterlag in einem aufregenden Spiel mit 3:4 in Lenting. Im Derby zwischen Stammham und Steinberg siegten die Hausherren mit 2:0.
TSV Etting - SV Lippertshofen 5:1 (2:1): In Etting freute sich TSV-Spielertrainer Alexander Thielmann am Freitagabend über einen „verdienten Sieg, auch wenn das Ergebnis mindestens zwei Tore zu hoch ausfällt“. Die Hausherren bestimmten das Geschehen in der Anfangsphase und gingen nach 25 Minuten durch Norbert Redl in Führung. Lippertshofen glich zehn Minuten später nach einem Ettinger Ballverlust durch Nico Heiß zum 1:1 aus (35.), ehe Arnold Azeem kurz vor dem Seitenwechsel die TSV-Führung wieder herstellte (42.). „Besonders erfreulich war, dass beide Tore nach einstudierten Eckballvarianten gefallen sind“, lobte Thielmann. Im zweiten Durchgang war Lippertshofen am Drücker, aber Etting machte „zum richtigen Zeitpunkt die Tore“, beschrieb Thielmann. Erst traf der Coach nach Flanke von Tobias Schiller selbst per Kopf (53.), dann erhöhte Felix Festner auf 4:1 (60.). Dass der TSV diesen Vorsprung halten konnte, hatte er Torwart Filip Festner zu verdanken, der mehrere SVL-Chancen vereitelte. Ein Konter, der von Thielmann zum 5:1 veredelt wurde, setzte den Schlusspunkt (74.).
Türkisch SV Ingolstadt - SV Buxheim 2:2 (0:0): „Ich muss Buxheim ein Kompliment aussprechen“, berichtete Türkisch SV-Abteilungsleiter Ertugrul Topçu. „Auch wenn wir heute den Sieg liegen gelassen haben, haben sie sehr gut gekämpft und sich den Punkt erarbeitet.“ In Ingolstadt begann das Toreschießen erst nach einer Stunde. Ein Doppelpack von Enis Kuqanaj brachte die Hausherren in Führung. Erst traf die Nummer sieben in der 60. Minute nach einem schnell ausgeführten Freistoß, dann erhöhte sie in der 78. Minute auf 2:0, nachdem der SVB den Ball bei einem Freistoß nicht entscheidend klären konnte. Die Buxheimer ließen nach den beiden Rückschlägen aber nicht locker und kamen ihrerseits durch Standardsituationen zurück. In der 82. Minute war Stefan Rössler bei einem Freistoß zur Stelle und in der 90. Minute kam die Kugel nach einem langen Schlag zu Michael Brems, der den 2:2-Endstand besorgte.
SV Stammham - SC Steinberg 2:0 (1:0): Der SV Stammham erkämpfte sich im Derby einen 2:0-Heimsieg, wenngleich „sich Steinberg sicherlich auch ein Unentschieden verdient gehabt hätte“, beschrieb Trainer Daniel Polster. „Sie haben früh gepresst, aber wir haben trotzdem spielerische Lösungen gesucht.“ Die Gastgeber profitierten in der 24. Minute beim 1:0 von einem Torwartfehler, als ein haltbarer Schuss von Simon Albert seinen Weg ins Tor fand. „Gerade nach der Pause hatte Steinberg mehrere Chancen und das Spiel bestimmt“, schilderte Polster. „In dieser Phase mussten wir auch umstellen, um nicht den Ausgleich zu kassieren.“ Die Stammhamer hielten den Angriffen stand und profitierten in der Schlussphase von einem Handspiel des SC im Strafraum. Den fälligen Strafstoß verwandelte Michael Wermuth in der 81. Minute zum 2:0. Der SVS überholte den Rivalen so in der Tabelle und feierte den ersten Sieg der noch jungen Saison.
FC Gelbelsee - FC Arnsberg 2:2 (2:2): Der FC Gelbelsee kam trotz zweier Rückstände noch zum Remis. Trainer Hermann Krammel lobte: „Wir haben uns einige Chancen erspielt, nachdem Arnsberg vor allem in der ersten halben Stunde überlegen war.“ Bereits in der achten Minute gingen die Gäste durch Christian Liefke in Führung. „Die Arnsberger meinten, dass das heute sein einziger Saisoneinsatz war. Seine Qualität hat man auf jeden Fall gesehen.“ Liefke ist der aktuelle Athletik- und Rehatrainer des FC Ingolstadt und war früher für die SpVgg Hankhofen-Hailing in der Bayernliga aktiv. Der FCG antwortete in der 20. Minute durch Patrick Regler mit dem 1:1, ehe Oliver Bauer die Arnsberger wieder in Führung brachte (25.). Ein Fehler in der FCG-Defensive führte zum 2:1 für die Gäste. Mit einer gelungenen Kombination besorgte Gelbelsee durch Erick Pereira de Aroujo bereits in der 40. Minute den 2:2-Endstand. „Über 90 Minuten gesehen geht das in Ordnung“, schätze Krammel ein. „Es war ein umkämpftes Spiel aber nie unfair. Deswegen können wir mit dem Punkt leben.“
TSV Altmannstein - TSV Gaimersheim II 3:2 (1:1): Der TSV Altmannstein feierte im dritten Spiel den zweiten Sieg, musste für diesen gegen Gaimersheim aber dreimal in Führung gehen. „Außerdem war das Spiel nicht wirklich ein fußballerischer Leckerbissen“, meinte Altmannsteins Abteilungsleiter Christoph Maier. „Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber es gab nicht viele Chancen.“ Die ersten beiden Treffer vielen dann unmittelbar hintereinander. Erst erzielte Hannes Eichenseher das 1:0 (35.), dann glich Gästeakteur Moritz Heckl mit einem Schuss aus 18 Metern zum 1:1 aus (36.). Im zweiten Durchgang brachte Tobias Weber die Hausherren durch einen verwandelten Elfmeter wieder mit 2:1 in Führung (48.), dann glich Luca Moser erneut aus (59.). „Insgesamt wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber am Ende nehmen wir den Sieg natürlich gerne mit“, resümierte Maier. Wieder war es Weber, der in der 65. Minute mit dem 3:2 den Heimsieg sicherte und den TSV so auf Rang vier beförderte.
TSV Lenting - SV Denkendorf 4:3 (1:2): Das turbulenteste Spiel des Wochenendes fand in Lenting statt. Aufstiegskandidat Denkendorf musste gegen Lenting dreimal den Ausgleich hinnehmen und stand am Ende sogar mit komplett leeren Händen da. Denkendorfs Trainer Denis Dinulovic sprach von „Pleiten, Pech und Pannen“, wusste aber auch, „dass wir es trotzdem selbst in der Hand hatten“. Die Gäste erwischten einen Start nach Maß und gingen durch einen Distanzschuss von Johannes Lehner in Führung (2.). Auch Lentings Spielertrainer Metehan Kuscuoglu beschrieb: „Denkendorf war komplett überlegen.“ Dass der SVD dies nicht in drei Punkte ummünzen konnte, hatte neben vergebenen Chancen auch mit den Ereignissen in der 37. Minute zu tun. Nach einem Steilpass von Kuscuoglu, infolgedessen Bastian Schiweck allein auf das Denkendorfer Tor zulief, knickte SVD-Keeper Lukas Schießl beim Herauslaufen um und verletzte sich schwer. „Leider hat Lenting weitergespielt und das Tor gemacht“, haderte Dinulovic, der dann einen Feldspieler ins Tor stellen musste. Zwar trafen Marcel Jasmann (45.) und Marius Heß (75.) später für die Gäste, Lentings Dennis Volk glich jedoch zweimal nach Standards aus (67., 85.) und sorgte so für das zwischenzeitliche 3:3. „Am Ende haben wir dann auch vom Feldspieler im Tor der Denkendorfer profitiert“, schilderte Kuscuoglu. Eine Unsicherheit des Schlussmanns nach einem Freistoß sorgte dafür, dass der Ball bei Josef Hammer landete, der mit der letzten Aktion den 4:3-Siegtreffer erzielte. „Natürlich schmerzt die Niederlage“, gestand Dinulovic. „Aber Lukas‘ Verletzung tut viel mehr weh.“ Genesungswünsche kamen daher auch von Kuscuoglu: „Wir freuen uns über den Sieg, aber vor allem wünschen wir dem Torwart gute Besserung.“
DK
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