FCI-Leihkeeper aus Pfaffenhofen
Dank Markus Ponath hat Illertissen die beste Abwehr der Regionalliga

12.10.2024 |

Gewechselt, um zu spielen: Der Pfaffenhofener Markus Ponath ist nach zwei Jahren mit kaum Einsätzen beim FCI nun Stammkeeper beim FV Illertissen. Foto: Imago Images

Wie sehr sich Markus Ponath beim FC Ingolstadt wohlgefühlt hat, zeigt ein Blick auf seine Vita in der Schanz.

  

Vor zwölf Jahren wechselte der Keeper von seinem Heimatverein FSV Pfaffenhofen zu den Ingolstädtern, durchlief seither sämtliche Jugendmannschaften und schaffte den Sprung zu den Profis. Doch in diesem Sommer war die Zeit für eine Veränderung reif. Der 23-Jährige, zuvor mit Mittelfeldspieler Felix Keidel dienstältester Akteur aus dem aktuellen Profikader, ließ sich für eine Saison zu Regionalligist FV Illertissen verleihen. „Ich brauche einfach Spielpraxis, um in meiner fußballerischen Entwicklung weiterzukommen“, erklärt Ponath.

FC Ingolstadt: Ponath „musste“ wechseln

Doch diese bekam er bei den FCI-Profis nicht, für die er beim bislang letzten Zweitliga-Spiel der Schanzer im Mai 2022 (2:3 bei Hannover 96) debütiert hatte. In die folgende Drittliga-Saison startete Ponath nur, weil sich der damalige Neuzugang Marius Funk am Knie verletzt hatte, und hielt gegen die SpVgg Bayreuth den 1:0-Sieg fest. Bei Ponaths erstem Einsatz im DFB-Pokal eine Woche später zahlten der Keeper und seine Kollegen gegen Darmstadt 98 (0:3) Lehrgeld. Abgesehen von einigen Partien im Toto-Pokal stand Ponath fortan nur noch einmal im Tor der FCI-Profis (im April 2023 beim 0:2 in der 3. Liga gegen den VfB Oldenburg).

So reifte der Gedanke eines Vereinwechsels „schon am Ende der Vorsaison intensiv“, wie Ponath anmerkt, weil ihm auch die „punktuellen Einsätze“ in der zweiten Mannschaft der Schanzer (insgesamt 36 in vier Saisons) nicht ausreichten. „Als junger Spieler braucht man Spiele, Spiele und noch mal Spiele, um voranzukommen.“ Das sei auch die Ansicht des FCI gewesen.

Ponath zeigte sich für vieles offen. „Es kann im Fußball da und da hingehen, und damit muss man fein sein“, sagt der 1,88 große Keeper. Dass der FV Illertissen das Rennen machte, sei für Ponath, der während des Leihgeschäfts im knapp 30 Kilometer entfernten Ulm wohnt, umso schöner, „weil die Strecke es hergibt, an freien Tagen heimzufahren und meine Familie zu besuchen“.

FV Illertissen: Ponath ist nun Stammkeeper

In der ersten Mannschaft des FVI spielen Studenten, andere arbeiten nebenbei – und dann gibt es die „Ponaths“ des Teams, die sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren und neben den Mannschaftseinheiten in Kleingruppen undmittels Individualtraining schuften. „Der Verein treibt die Professionalisierung voran. Wir wollen den maximalen Erfolg. Der Wechsel nach Illertissen war die richtige Entscheidung“, bilanziert Ponath, der mit seiner Mannschaft nach gut einem Drittel der Saison aussichtsreich auf Platz vier der Tabelle liegt. „Es ist bislang sehr gut gelaufen. Das sind alles super Jungs.“

Als Stammkeeper kam er in bislang allen 13 Partien über die gesamten 90 Minuten zum Einsatz, kassierte dabei nur neun Gegentore (siebenmal zu Null) und hat einen großen Anteil daran, dass die bayerischen Schwaben über die beste Defensive der Liga verfügen. „Das tut mir selbst, aber auch uns als Mannschaft sehr gut. Das gibt Selbstvertrauen. Es ist sehr eklig, gegen uns ein Tor zu schießen“, sagt Ponath, der mit seinem neuen Klub und den beiden Ex-Schanzern Maximilian Neuberger und David Udogu „oben dranbleiben“ will.

Ponath traut FC Ingolstadt Aufstieg zu

Den Stotterstart des FCI in die Saison sieht Ponath gelassen und hält eine Rückkehr in die 2. Bundesliga im dritten Anlauf weiter für möglich: „Ich weiß, was die Jungs drauf haben. Es kann noch alles passieren.“ Möglich ist auch ein Duell zwischen seinen beiden Vereinen im Toto-Pokal. „Es wäre schön, die bekannten Gesichter mal wieder zu sehen“, findet er.

Wie es für Ponath (beim FCI mit Vertrag bis 2026) ab Sommer 2025 weitergeht, ist offen. Ab Mitte kommenden Jahres ist er wieder ein Schanzer – und ebenso läuft dann der aktuelle Kontrakt Funks aus. „Ich kann im Moment nur meine Trainings- und Spielleistung in Illertissen beeinflussen, ich konzentriere mich auf meine Aufgabe hier“, erklärt Ponath. Alles Weitere werde man sehen. Klar ist nur: Sein Hunger nach Einsätzen wird auch den nächsten Sommer überdauern.

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