Mehrere Infektionen im Ensemble
Coronabedingte Verschiebung: So geht es weiter mit den Festspielen in Vohburg

06.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:30 Uhr

Vorerst leer bleiben Zuschauertribüne und Theaterbühne: Coronabedingt fallen die ersten vier Aufführungen von „In 80 Tagen um die Welt“ auf dem Vohburger Burgberg aus. Foto: Konze

„Wir hatten Tränen in den Augen“, gibt Peter Schärringer, einer der beiden Festspielleiter, zu. Coronabedingt wurden am Dienstag die vier ersten Aufführungen der Freilicht-Festspiele auf dem Vohburger Burgberg (Landkreis Pfaffenhofen) abgesagt.



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Die Absage von „In 80 Tagen um die Welt“ kam nach einer Besprechung im Festausschuss und Rücksprache mit der Regisseurin. Die Freilicht-Festspiele beginnen nun eine Woche später – mit der Premiere am Donnerstag, 14. Juli, und drei öffentlichen Aufführungen von Freitag bis Sonntag (15. bis 17. Juli). Schärringer: „Immer vorbehaltlich der Entwicklung im Ensemble.“

„Es ist eine sehr emotionale Geschichte“

Im Gespräch mit der Heimatzeitung bleibt Schärringer ruhig, gibt aber zu: „Es ist eine sehr emotionale Geschichte, viele von uns spüren eine gewisse Leere.“ Und er schiebt nach: „Wir haben Tausende Stunden investiert.“ Wieviele Schauspielerinnen und Schauspieler sich infiziert haben, will Schärringer gar nicht präzisieren. Es sind zu viele. „Aber wir geben nicht auf.“

Am Montag ging es los. „Einer nach dem anderen hat abgesagt. Da hab ich mir gedacht: Huch, jetzt wird es kritisch.“ Zu Beginn hat das Ensemble mit zwei Ersatzschauspielern geprobt. Dann kam ein weiterer Fall dazu. „Eine wichtige Sprechrolle“, so Schärringer. „Wir wollten aber weiterkämpfen, haben uns überlegt, ob es geht, dass einige Leute vielleicht mit Textbuch auf der Bühne stehen. Das wäre zur Not gegangen, aber nur, wenn sich keine weiteren Coronafälle ergeben.“

Corona-Maßnahmen ab sofort wieder strenger

Dennoch: Absage. „Für mich die einzig richtige Entscheidung“, betont Schärringer. Das war auch gut so, stand kurz darauf fest: „Es kam eine weitere Absage. Dann hätte es eh nicht mehr funktioniert.“ Und das Allerwichtigste für Schärringer: „Wir wollen ja die Gesundheit der Schauspieler schützen, auch die Gesundheit der Besucher.“ Denn: „Manche unserer Schauspieler sind richtig krank.“

Ab sofort gelten wieder Corona-Maßnahmen wie Abstand halten, Maske tragen, desinfizieren. „Wir haben auch die Bereiche in der Umkleide und in der Maske entzerrt“, so Schärringer. Mit den nicht infizierten Schauspielern will man weiterproben. „Damit wir nächste Woche spielen können.“

Für Bürgermeister Martin Schmid gab es am Mittwochvormittag auch nur ein Thema: die Freilicht-Festspiele. Die Premiere am kommenden Donnerstag – wenn sie denn stattfinden kann – muss ohne Nachfeier auf dem Stadtplatz auskommen. „Es gehen neue Einladungen raus, die Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit“, so Schmid. Der Rathauschef hatte „bis in die Nacht hinein“ per Handy-Nachricht geladene Gäste über die Absage informiert.

Die Aufführungen einfach um eine Woche nach hinten zu verschieben, wird nicht klappen. Weil laut Festspielleiter Schärringer viele der Mitwirkenden dann schon andere Pläne haben. So sind momentan zwei zusätzliche Vorstellungen während der Woche eingeplant.

Rückerstattung, und dann neu buchen

Michael Katzenmüller, zweiter Festspielleiter, erklärt das Prozedere, was mit den Tickets für die drei ersten öffentlichen Vorstellungen (Freitag, 8. Juli, bis Sonntag, 10. Juli) passiert: „Die Karten können entweder in den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. Alternativ überweist ok-Ticket das Geld für die Karten zurück. Die Aktion ist am Mittwoch bereits angelaufen.“

Für die drei Vorstellungen sind zwei neue angesetzt, und zwar während der Woche: am Dienstag, 19. Juli, und Mittwoch, 20. Juli. „Für diese Termine können sich Interessierte bereits neue Tickets kaufen. Es gibt also keinen Ticket-Umtausch“, betont Katzenmüller. Peter Schärringer freut sich über die neuen Termine: „Die Wettervorhersagen für diese Tage sind super.“ Da noch keine Aufführung ausverkauft ist (auch die vor gut zwei Wochen geplante erste Zusatzvorstellung am Donnerstag, 21. Juli), sollten alle Interessierten die Möglichkeit haben, ein Ticket für das Theater-Spektakel zu bekommen.

Bis zum kommenden Montag macht das Schauspiel-Ensemble Pause. Katzenmüller: „Um die Infektionskette zu unterbrechen. Aber dann geht es weiter.“