Kösching
Christian Wittmann und Theresa Heckl an der Spitze

Stützpunktwehr Kösching blickt auf Rekordjahr mit 14 046 Dienststunden zurück – Neuer Vorstand gewählt

04.02.2023 | Stand 17.09.2023, 4:01 Uhr

Sie lenken in den nächsten sechs Jahren die Geschicke des Feuerwehrvereins: Kommandant Jürgen Meier (von links), Vize-Kommandant Markus Würzburger, Kassenprüfer Michael Fichtner, Vorsitzender Christian Wittmann, Stellvertretende Vorsitzende Theresa Heckl, Schriftführerin Christine Mulinski und Kassier Christian Liebhard. Den neu- beziehungsweise wiedergewählten Funktionsträgern gratulierten Bürgermeister Ralf Sitzmann und Kreisbrandmeister Alois Girtner. Foto: Feuerwehr Kösching

Beeindruckende Kennzahlen und ein Ehrungsmarathon prägten die diesjährige Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kösching. Große Einigkeit herrschte darüber, wer die Geschicke des Vereins in den kommenden sechs Jahren lenken wird. So bestimmten die Floriansjünger bei den turnusmäßigen Neuwahlen Christian Wittmann und Theresa Heckl zu ihren Vorsitzenden.

„Auf ein derartiges Szenario kann dich kein Lehrgang dieser Welt vorbereiten.“ In seinem Rückblick bei der diesjährigen Generalversammlung der Feuerwehr Kösching erinnerte deren Kommandant Jürgen Meier an einen Großeinsatz während des jüngsten Bürgerfestes im Herzen der Marktgemeinde: Nachdem ein Festbesucher Pfefferspray in einem Partyzelt versprüht hatte, galt es, rund 50 Personen medizinisch zu versorgen. Diese Herausforderung sei von den Floriansjüngern – Hand in Hand mit dem Rettungsdienst – erfolgreich bewältigt worden.

117 Einsätze in 2022

Von den über 90 Zuhörern wurde diese Leistung ebenso mit Applaus honoriert wie die Kennzahlen, die ihnen der Kommandant darlegte. So wurden die ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschützer im vergangenen Jahr zu 117 Einsätzen gerufen. Diese reichten von der Rettung einer Krähe über mehrere Brandmeldealarme, die Befreiung eines Kleinkinds aus einem Pkw, vielfältige weitere technische Hilfeleistungen bis hin zu einem Feuer in einem Hotelkomplex, bei der sich Evakuierungs- und Löschmaßnahmen über mehrere Stunden hinzogen. Sehr viel Engagement bewies die Mannschaft auch bei Ausbildungen, der Gerätewartung, der Verwaltung und dem Bau des künftigen Übungsgeländes, das nach seiner Fertigstellung im Köschinger Steinbruch vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten bieten wird. Kommandant Jürgen Meier zeigte sich stolz auf seine Aktiven, die 14046 Dienststunden geleistet haben.

Mit vielen Zahlen wartete auch Kassier Christian Liebhard auf, der ein „verschmerzbares Minus“ bei den Vereinsfinanzen vermeldete.

Größter und aktivster Verein

Dass die Freiwillige Feuerwehr Kösching mit ihren 620 Mitgliedern nicht nur zu den größten, sondern auch rührigsten Vereinen im Landkreis Eichstätt gehört, machte Vorsitzender Christian Wittmann anhand zahlreicher Veranstaltungen deutlich. Neben Patenbitten, Sommernachtsfest, Bootsausflug und Christbaumaufstellen bezeichnete der Vereinschef den zurückliegenden Florianstag als eine „wahre Schau“: Nach dem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder in der Pfarrkirche, der Segnung einer neuen Tragkraftspritze und der Ehrung langjähriger Mitglieder heizten zwei Bands und ein DJ den zahlreichen Gästen beim erstmals durchgeführten Event „Festa de la Voigas“ ein.

In seinem Ausblick machte Wittmann auf das diesjährige Floriansfest mit großem Tag der offenen Tür am 30. April sowie der 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Mailing/Feldkirchen Ende Mai aufmerksam. Mit Freude übernehmen Köschings Feuerwehrler die Patenschaft beim großen Geburtstag der befreundeten Nachbarwehr.

Fundierte Nachwuchsarbeit

Jugendwart Michael Remmers berichtete von einer fundierten Nachwuchsarbeit. Mit Fackelwanderung, Kegelabend und einem Ausflug boten er und sein Team den jungen Feuerwehrleuten eine Abwechslung zur elementaren Feuerwehrausbildung. Dass sich seine Schützlinge gut bei der Wehr aufgehoben fühlen, lässt sich an zahlreichen Übertritten in die Einsatzabteilung erkennen. Viel Herzblut legen die Jugendlichen beim Bau ihres Jugendraums im Gerätehaus an den Tag.

Nach knapp 25 Jahren als Kreisbrandmeister wohnte Alois Girtner der diesjährigen Generalversammlung zum letzten Mal in dieser Funktion bei. Mit Erreichen der Altersgrenze scheidet der langjährige Funktionär im Sommer dieses Jahres aus dem aktiven Dienst aus. Zum Abschied hatte Girtner lobende Worte parat: „Keine meiner 15 Feuerwehren kann mit derartigen Zahlen aufwarten.“

Nach den turnusmäßigen Neuwahlen präsentiert sich der Vorstand der Stützpunktwehr mit bewährten Kräften und einem neuen Gesicht. So wurde Vorsitzender Christian Wittmann mit einem eindeutigen Ergebnis im Amt bestätigt. Da sein bisheriger Vize Stefan Lechermann nicht mehr kandidierte, bestimmte die Versammlung Theresa Heckl zur neuen Stellvertreterin. Mit einem klaren Votum ist sie damit die erste Frau in der 152-jährigen Geschichte der Wehr, die dieses Amt bekleidet. Ihre bislang ausgeübte Funktion als Schriftführerin gab Heckl an Christine Mulinski weiter. Eine Konstante bildete sich bei den „finanziellen Angelegenheiten“ des Vereins. So wurde Kassier Christian Liebhard ebenso bestätigt wie die beiden Kassenprüfer Michael Fichtner und Paul Fuchs.