Lenting
Bürger müssen mehr fürs Wasser zahlen

Abgabesatzung war das beherrschende Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung

08.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:27 Uhr

In diesem Haus ist die Wasserversorgung von Lenting untergebracht. Rund um die Wassergebühren drehte sich die Gemeinderatssitzung. Foto: Vogl

Auf die Lentinger kommt eine Kostensteigerung beim Trinkwasser zu. Über die neuen Gebühren rund um die Wasserversorgung informierte bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend Geschäftsleiter und Kämmerer Stephan Gmöhling. Ebenfalls ein Thema: der Satzungsbeschluss für den Generationenpark.

Nach der Kalkulation der Finanzverwaltung für die Jahre 2023 bis 2026 werden die Gebühren für die Wasserversorgung um 30 Prozent erhöht. Künftig müssen Bürger 2,34 Euro pro Kubikmeter Wasser bezahlen (bislang: 1,80 Euro). Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die kostendeckende Gebühr von 2,34 Euro, wie es in der Sitzung hieß. Ein Vergleich mit Nachbargemeinden zeigte allerdings, dass die Verbraucher dort ähnliche Gebühren zahlen – oder sogar mehr.

Die Kostensteigerung hat Gmöhling zufolge mehrere Gründe: Neu hinzugekommen seien Kosten für die Versuchsbohrung eines dritten Brunnens, die laut gesetzlichen Vorgaben auf die Verbraucher umgelegt werden müssen. Gestiegen seien ebenfalls die Personalkosten durch die Ausbildung eines neuen Wassermeisters. Auch bei den Sachverständigenkosten gab es nach Gmöhlings Worten eine Mehrung. In den vergangenen vier Jahren sei der Wasserverbrauch relativ konstant geblieben. 2021 lag die verkaufte Wassermenge bei 251621 Kubikmeter.

„Die Wassergebühren errechnen sich nach der tatsächlichen Nutzung und sind eine Aufgabe, der sich die Gemeinde nicht entziehen kann“, führte der Geschäftsleiter weiter aus. Die Gemeinde sei also gesetzlich verpflichtet, nach dem Kostendeckungsprinzip zu handeln. Die Gemeinderäte stimmten schließlich einstimmig für die neue Änderungssatzung, die zum 1. Januar 2023 in Kraft tritt.

Schnell und einstimmig auf den Weg gebracht wurde der Satzungsbeschluss zum Generationenpark Lenting. Wie Bürgermeister Christian Tauer (SPD) bekanntgab, war der sogenannte Durchführungsvertrag vorher in nicht-öffentlicher Sitzung vom Gemeinderat genehmigt worden. Da auch die Träger- und Öffentlichkeitsbeteiligung in früheren Sitzungen recht ausführlich behandelt worden war, hatte das Gremium keine Einwände zum Beschluss.

Mehr Diskussionspotenzial gab es diesmal bei den Bauanträgen. Gegen die Nutzungsänderung von einer Garage in eine Backstube an der Bahnhofsstraße hatte zwar niemand etwas einzuwenden – als problematisch sah Wilfried Holzapfel (SPD) aber die Zufahrt an der viel befahrenen Straße. An der Backstube werde es keinen Ladenverkauf geben, nur Lieferantenverkehr. Dennoch bat Holzapfel darum, das Straßenbauamt am Verfahren zu beteiligen, was ihm Rathauschef Tauer schließlich zusicherte. Bernd Vogl (FW), der im Bereich wohnt, sah auf der anderen Straßenseite allerdings ein höheres Risiko.

Ebenfalls in der Diskussion: ein Bauantrag für den Umbau und die Aufstockung eines Gebäudes an der Alten Landstraße. Das Besondere daran: der Eigentümer möchte auf seinem Gebäudeteil ein Pultdach errichten. Der benachbarte Anbau hat ein Satteldach. Nun sind unterschiedliche Dachformen im Gebiet durchaus zulässig. Aber soll es das auf demselben Gebäude geben?

Nein, meinte beispielsweise Rosa Hierl (SPD): „Das kann man doch da nicht hin bauen.“ Bernd Vogl (FW) bezeichnete sich zwar als Freund unterschiedlicher Dachformen, sah das Vorhaben aber ebenfalls als „schwierig“. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit schließlich abgelehnt. Außerdem wird im Bebauungsplan noch eine textliche Festsetzung ergänzt, die unterschiedliche Dachformen auf einem Gebäude künftig verbietet.

Einstimmig erfolgten die beiden Vergaben, die ebenfalls auf der Tagesordnung standen: mit der Firma Bayernwerk wurde ein Fünf-Jahresvertrag für die Wartung der Straßenbeleuchtungsanlagen abgeschlossen. Kostenpunkt: rund 20000 Euro. Vergeben wurde außerdem der Auftrag für den Straßenunterhalt 2022. Hier war die Firma Strabag aus Regensburg mit einer Angebotssumme von fast 55000 Euro der günstigste Bieter und erhielt den Auftrag. Das teuerste Angebot hatte bei fast 100000 Euro gelegen.