Viele Themen im BZA
Bezirksausschuss Nordwest: Wunsch nach mehr Kunst und Kultur

Letzte Sitzung des BZA vor der Winterpause – „Mülltrennung muss verbessert werden“

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:28 Uhr
Anna Hafenrichter

Besonderer Ort der Begegnung: Der BZA Nordwest hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das Thema Social Sofa wieder aufzugreifen. Vor Kurzem wurde eine der künstlerisch gestalteten Betonbänke an der Gebrüder-Asam-Mittelschule aufgestellt. Foto: privat

Es gab einiges zu besprechen bei der Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Nordwest im Stadtteiltreff Piusviertel am Mittwoch. Neben den Messungen von zu hohen Geschwindigkeiten an der Gaimersheimer Straße und der Lehárstraße beklagten die Mitglieder die Baupläne im Ingolstädter Nordwesten.

Statt einer steigenden Wohnungsdichte wünschen sie sich mehr Angebote im Bereich Kunst und Kultur sowie Erholungsmöglichkeiten in der Natur.

Auch die Problematik der Rattenplage sowie des Müllaufkommens in der Rossini-straße wurde erneut thematisiert – dieses Mal mit einer offiziellen Stellungnahme der Südhausbau KG.

Illegal abgeladener Müll, Aufkommen von Ungeziefer sowie Ratten und verärgerte Anwohner – das war das große Themenspektrum der Sitzung im Oktober. Es beschäftigt die Anwohner sowie den BZA schon seit einem Jahr. Auch die Mitglieder hatten das Problem privat vor Ort bemerkt: Die Wertstoffinsel in der Rossini-straße wurde als „kostenfreie“ Müllhalde missbraucht, hieß es in der Sitzung.

Schlechte Mülltrennung begünstigt Rattenplage

Doch seitdem hat sich viel getan: Der BZA hat Kontakt zu den offiziellen Kümmerern für Stadtsauberkeit über die INKB hergestellt und auch die Südhausbau KG informiert. Letztere habe nun in einem offiziellen Schreiben Stellung bezogen. Grund für die Rattenproblematik ist demnach zum Teil die schlechte Mülltrennung, wodurch die Tiere ausreichend Nahrung finden. Die Südhausbau KG hat sich daher bereits in einem Schreiben zur korrekten Mülltrennung und zu Nutzungsbedingungen an die Anwohner gewendet. Auch wurden inzwischen neue gelbe Tonnen aufgestellt, außerdem ist die Stadt mittlerweile informiert worden.

Fazit: Durch die angeführten Maßnahmen sind zwar seit September erste Verbesserungen erreicht worden, für eine langfristige Lösung des Problems allerdings müssten sich auch die Anwohner beteiligen.

Kritisiert wurde der potenzielle Neubau einer Wohnanlage an der Hans-Stuck-Straße, ein Projekt der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG). „Während der Diskussion über die Kammerspiele wurden wir als Peripherie deklariert, nach dem Motto: Warum braucht das Piusviertel Kultur? Jetzt sollen wir weiter zugebaut werden“, sagte Manuel Depperschmidt, der Vorsitzende des BZA Nordwest. Aktuell sei die Wohnungs- und somit die Einwohnerdichte im Nordwesten bereits recht hoch. „Da muss ich mich nicht wundern, wenn wieder ein Brennpunktviertel entsteht“, argumentierte Depperschmidt. In der Sitzung beschloss man einstimmig, diesbezüglich das Gespräch mit dem Stadtrat zu suchen.

Social-Sofa als Ort der Begegnung

Für den Nordwesten würden sich die Mitglieder lieber einen Aktiv-Spielplatz wünschen oder einen Ort der Begegnung in Form eines Social-Sofa schaffen. Drei dieser Mosaik-Sofas gibt es bereits in Ingolstadt, initiiert wurde das Ganze von der Künstlerin Caroline Jung, jeweils in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Bis jetzt konnte man sich im Ingolstädter Nordwesten allerdings noch nicht auf einen Standort einigen. Der Stadtteiltreff ist mit seinen zeitlichen Kapazitäten am Ende, kann keine weiteren Standorte prüfen lassen, wodurch das Projekt zunächst aufs Eis gelegt wurde.

In seiner Sitzung am Mittwoch entschloss sich das Bürgergremium allerdings dazu, das Thema wieder aufzunehmen und zwei der alten Standort-Vorschläge, beispielsweise in der Nähe des offenen Kinder- und Jugendtreffs, erneut zu prüfen.