Ingolstadt
Bezirksausschuss diskutiert über einen Park im Grünring

Auch mögliche Treffpunkte für Jugendliche auf der Agenda

15.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:42 Uhr

Austausch im Grünen: Entlang dieses Weges im zweiten Grünring könnten sich manche gut einen Park vorstellen. Der Bezirksausschuss Münchener Straße hat die Situation vor seiner jüngsten Sitzung in Augenschein genommen. Foto: Hauser

Den Bezirksausschuss Münchener Straße hat es vor seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend ins Grüne gezogen. Gremiumsmitglieder und einige Bürgerinnen und Bürger trafen sich, wo der zweiten Grünring auf die Münchener Straße trifft.

Der Feldweg, der hier über die Fluren die südlichen Stadtgebiete in Ost-West-Richtung verbindet, ist eine beliebte Route bei Spaziergängern und Radfahrern. Immer wieder mussten die BZA-Mitglieder bei ihrem kurzen Vor-Ort-Termin zur Seite treten, um einem Fahrrad Platz zu machen. Auf Online-Karten wird das Gebiet als „Grünzug an der Saindllohe“ bezeichnet.

Einige Bürgerinnen und Bürger würden den Streifen gerne umgestalten. Ihnen schwebt ein Park vor, mit Sitzgelegenheiten, schattenspendenden Bäumen und angelegten Wegen. Viel Hoffnung auf eine Realisierung dieser Wünsche konnte ihnen das Stadtteilgremium allerdings nicht machen. Der Kiesweg läuft entlang von Feldern, die von Landwirten betrieben werden, und es sei nicht zu erwarten, dass die Stadt diese Flächen – die sie wohl erst vor einigen Jahren verkauft hat – so bald wieder zurückkaufen wird. „Ich sehe da ehrlich gesagt kaum eine Möglichkeit“, befand BZA-Vorsitzender Martin Dick.

Obstbäume entlang der Münchener Straße vorgeschlagen

Vielleicht müsse man sich aber auch nicht zwischen „alles oder nichts“ entscheiden, befand unter anderem Josef Hirschbeck. Vielleicht könnte der Streifen entlang des Weges umgestaltet werden, lautete ein Vorschlag. Vielleicht wäre es möglich, dafür zumindest kleiner Flächenabschnitte zuzukaufen? Bei der anschließenden Sitzung konkretisierte der BZA diese Ideen zu einem Antrag an die Stadt. Dabei ging es schließlich vor allem um die teils überwucherten Areale direkt an der Münchener Straße, die offenbar noch in städtischem Besitz sind. Hier ließe sich mit wenig Aufwand viel erreichen, ist man im BZA überzeugt. Der Stadt wird nun vorgeschlagen, entlang der Straße Obstbäume zu pflanzen. So könnte eine Abgrenzung der viel befahrenen Verkehrsachse zum Grünring gelingen. Das Areal dahinter ließe sich etwa mit Bänken attraktiv gestalten. Der bestehende Weg könnte von ein paar schattenspendenden Bäumen gesäumt sein.

Zu wenig Platz für Jugendliche

Plätze, an denen sich vor allem Jugendliche gerne aufhalten, gibt es im Viertel zu wenig, finden die BZA-Mitglieder. Schon vor einiger Zeit haben sie deswegen vorgeschlagen, im Grünstreifen an der Straße am Lohgraben Tische und Bänke zu errichten. Eventuell auch eine Überdachung. Im Schreiben an die Stadt hat der BZA um weitere Vorschläge gebeten, wo Treffpunkte für junge Leute etabliert werden könnten. Das Antwortschreiben der Stadt wurde am Dienstag diskutiert. Dazu hat der BZA auch Luke Heinemann, den Vorsitzenden des Jugendparlamentes geladen.

Neben der Grünfläche am Lohgraben sieht man im Amt für Jugend und Familie auch in der Grünanlage Schwarzer Weg, am Angerläckerweg oder unweit des TSV Unsernherrn gute Möglichkeiten für Treffpunkte. Dem BZA gefiel die letzte Option am besten. Heinemann berichtete, dass die Stadt plane, im Haslangpark und im Fort Peyerl so genannte „Jugendcontainer“ aufzustellen. So etwas wünscht sich der BZA jetzt auch. Mario Granata vom TSV Unsernherrn konnte der Idee ebenfalls etwas abgewinnen. Allerdings plädierte er für einen Zaun, der das Sportgelände vor nächtlichen Eindringlingen schützen soll. Beim TSV hat man schmerzliche Erfahrungen mit Vandalismus gemacht.

Bushaltestelle an der Antonschule wird Baustelle

Zum Ende der Sitzung sprach Martin Köster noch ein Ärgernis an, das Fußgänger und Radfahrer an der Münchener Straße droht. Dort wird ab Montag die Bushaltestelle vor der Antonschule saniert. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, wird in dieser Zeit über die Lindbergh- und Mercystraße umgeleitet. Ein Umweg von mehreren hundert Metern. „Warum“, so fragt Köster. „wird nicht eine Spur der Münchener Straße verengt, um Platz für Radfahrer und Fußgänger zu machen? Stattdessen schickt man sie einmal um den Block.“ Hier zeige sich, dass Ingolstadt „halt doch noch vor allem eine Autostadt ist.“