Öffentlichkeitsfahndung
Betrüger bringen Senioren in Ingolstadt um 80.000 Euro: Kripo sucht Zeugen

22.07.2022 | Stand 23.07.2022, 6:39 Uhr

Die Kriminalpolizei weißt erneut darauf hin, dass sich Polizeibeamte oder Staatsanwälte niemals telefonisch bei Angehörigen melden, um Kautionszahlungen zu fordern. −Foto: dpa-Bildfunk

Nach einem sogenannten „Schockanruf“ haben Betrüger am Donnerstag zwei Senioren in Ingolstadt insgesamt 80.000 Euro abgenommen. Nun fahndet die Polizei öffentlich nach den beiden Tätern und sucht Zeugen.



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Ein 82-jähriger Rentner aus Starnberg erhielt gegen 10 Uhr einen Anruf, indem ihm Betrüger vortäuschten, seine Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Als angebliche Kaution holte der Rentner Goldmünzen im Wert eines mittleren fünfstelligen Eurobetrags aus seinem Bankschließfach und fuhr damit nach Ingolstadt. Am Viktualienmarkt übergab er gegen 14.30 Uhr die Wertgegenstände an einen männlichen Tatverdächtigen. Dieser wird wie folgt beschrieben:

Der etwa 30-jährige Mann war rund 180 Zentimeter groß, schlank und trage kurze, wellige Haare und beige Kleidung. Er sprach bei der Übergabe Hochdeutsch.

Justizbeamtin erkennt Betrug

Im zweiten Fall war eine 65-jährige Ingolstädterin betroffen. Für ihren Sohn forderte ein angeblicher Polizist insgesamt 110.000 Euro Kaution, da dieser nach einem schweren Verkehrsunfall Fahrerflucht begangen hätte. Die Betroffene übergab gegen 15 Uhr in der Kanalstraße zwei fünfstellige Geldbündel an eine unbekannte Frau. Die Betrügerin entfernte sich laut Polizei in Richtung Schäffbräustraße. Der Betrug flog auf, als die 65-Jährige vom Anrufer zum Erhalt einer Zahlungsbestätigung vor das Gebäude der Staatsanwaltschaft bestellt wurde, wo sie eine tatsächliche Justizbeamtin aufgeklärte. Die Tatverdächtige wird wie folgt beschrieben:

Die Frau mit braunen Haaren und dunkler Haut war etwa 170 Zentimeter groß und habe ein gelbes, knielanges Kleid mit schwarzen Applikationen sowie eine große Sonnenbrille und ein Kopftuch getragen.

Kripo sucht Zeugen

Die Kriminalpolizei weißt erneut darauf hin, dass sich Polizeibeamte oder Staatsanwälte niemals telefonisch bei Angehörigen melden, um Kautionszahlungen zu fordern. Sie bittet nun Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden.

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− ajk