Ingolstadt
Besucher sollen abstimmen

Angebot des Kulturreferenten im BZA Südwest: <?ZP?>Drei Namen für Bauerngerätemuseum stehen zur Wahl

23.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:59 Uhr

Überall hängen Plakate gegen eine Umbenennung des Bauerngerätemuseums. Foto: Schattenhofer

Der Weg zum Jugendheim Hundszell, wo am Dienstagabend der Bezirksausschuss (BZA) Südwest tagte, ist gepflastert mit Plakaten gegen die Umbenennung des städtischen Bauerngerätemuseums. Der Volkszorn hat sich, wie mehrfach berichtet, an diesem Thema entfacht – es wird sogar schon von einem „Schlag gegen die Landwirtschaft“ gesprochen.

BZA-Vorsitzende Claudia Majehrke übte in der Sitzung sachliche Kritik und erhielt viel Beifall: „Unser Votum ist klar: Der Name soll bleiben, denn wir hängen daran. Das ist eine Marke – so wie der Lokschuppen Rosenheim. Man muss nicht alles umbenennen.“ Ihr Appell an Kulturreferent Gabriel Engert: „Ich hoffe, dass Sie dieses Bürgeranliegen mitnehmen.“

Engert räumte vor den reichlich geladenen Hundszellern Fehler in der Vorgehensweise ein. Denn sowohl der BZA als auch der Freundeskreis des Museums sind übergangen worden. Dann unterbreitete er ein Friedensangebot: Man wolle eine Befragung durchführen, um ein Stimmungsbild zu erhalten.

Der Vorschlag zur Güte führt womöglich zu einem Run auf das Museum, sorgte jedoch abermals für Unmut: Denn laut Kulturreferent sollen nur Besucher des Museums und der überwiegend städtischen Veranstaltungen im Bauerngerätemuseum ihr Votum abgeben dürfen. Was ist dann mit dem traditionellen Erntedankfest Hundszell, das seit jeher im Oktober beim Blasibauern veranstaltet wird? Das sei eine Fremdveranstaltung, antwortete Engert. Daher keine Befragung dieser Gäste. Denn sonst habe man ja keine Kontrolle. „Wir wollen verhindern, dass Leute mehrmals abstimmen.“ Max Böhm, Leiter des Bauerngerätemuseums ergänzte, es handele sich um ein städtisches Haus und nicht um das Hundszeller Heimatmuseum.

Da ging den Hundszellern aber richtig der Hut hoch! Und der Lärmpegel stieg merklich. „Das wird weiter Bauergerätemuseum heißen, egal, wie es offiziell benannt wird“, sagte ein Bürger noch friedlich. So wie der Baggersee, den kein Schanzer Dreigroschenweiher nennt. Ein älterer Mann rief: „Dann kann man das neue Museum ja auch gleich umbenennen – in Museum für konkretes Geldausgeben!“

Geld war auch ein Thema. Denn dass die Umbenennung des Museums nichts kosten wird, mochten die Anwesenden nicht so recht glauben. Engert erklärte, auf Veranstaltungsprospekten sollen übergangsweise noch beide Namen auftauchen, und die paar Schilder seien für ein paar hundert Euro zu haben.

Das Ende der hitzigen Debatte: Engert will nur dann sämtliche Besucher abstimmen lassen, wenn dies namentlich geschieht. Ob das möglich ist, soll jetzt das Rechtsamt prüfen.

Drei Namen stehen zur Auswahl: Bauerngerätemuseum, Museum Landkultur oder Museum Landkultur beim Blasibauern.
Das Ergebnis der Abstimmung werde dem BZA Südwest im November präsentiert, versprach Engert.

DK