Manching/Baar-Ebenhausen
Bahnanschluss für die GSB

Sondermüllverbrennung soll über das Gleis von TD Ebenhausen für Züge erreichbar sein

22.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:59 Uhr

Drei Gleise verlaufen auf dem Werksgelände von TD Ebenhausen, wo auch eine kleine Rangierlok fährt. Ein Schienenanschluss soll über das Firmenareal hinaus verlängert werden, um auch die benachbarte GSB in Ebenhausen-Werk ans Bahnnetz anzuschließen. Fotos: Pehl

Es ist nur ein namenloser, kleiner Feldweg in der nordöstlichsten Ecke von Ebenhausen-Werk, gleich hinter der Firma TD Ebenhausen. Doch diese Flurnummer 759 der Gemarkung Pichl, gleich hinter dem Shredder und fast direkt am Betriebsgelände der GSB, ist für Manching enorm wichtig: Der Feldweg liegt nicht nur auf der Flur der Marktgemeinde, er gehört ihr auch. Und deshalb war er auch die zentrale Anlaufstelle für den Ortstermin am Beginn der letzten Manchinger Bauausschusssitzung. Die Sondermüllverbrennung will das bestehende Gleis zum Gelände von TD Ebenhausen über diesen Feldweg hinaus verlängern, um dort einen eigenen Bahnanschluss zu installieren.

Das Projekt erläuterten Alexander von der Giessen, kaufmännischer Geschäftsführer der GSB, und Wolfgang Nenno, Leiter der Instandhaltung. Ziel ist es, den Verkehr von und zur Anlage vom Lkw auf die Schiene zu verlagern. Planungsgrundlage ist laut Nenno eine Fracht von rund 60000 Tonnen im Jahr, was etwa 3000 Lkw-Fahrten entspricht. Davon sind an die 25000 Tonnen Schlacke aus der Verbrennung, die bisher schon in einer Untertagedeponie gelagert wird, die auch mit der Bahn erreichbar ist. Wie Nenno einräumte, werde wohl aber nicht sofort die gesamte Menge transportiert werden.

Zum benachbarten Shredder führt bereits ein Bahnschluss, der sich auf dem Gelände in drei Gleise aufteilt. Eines soll über die Anlage hinaus verlängert werden und sich auf dem Areal der GSB in drei oder vier Schienenstränge aufteilen. Laut Nenno bedeutet dies eine Kapazität von 11 Containerwagons oder 20 Kesselwagen, die beladen werden können. Flüssigkeiten würden dabei über fest installierte Rohrleitungen gepumpt werden. Die Gleise liegen in einer Wanne aus Stahlbeton.

Die ganze Anlage unterliegt dem Bahnrecht und dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Der Schlacketransport über die Bahn ist für die GSB nicht nur ein Beitrag zur Verkehrswende, sondern auch günstiger. Ein kleiner Nebeneffekt: Die Kesselwagen und Wagons stellen auch eine Art zusätzliches Zwischenlager dar, wobei der Abtransport in einem gewissen Rhythmus mit TD Ebenhausen kombiniert werden muss. Über die Gefahr durch eventuelle Hochwasser habe man schon mit dem Wasserwirtschaftsamt gesprochen. Ab einer gewissen Meldestufe müssten die Wagons entladen oder weggefahren werden. Eine Erhöhung der Verbrennungskapazität durch den Bahnanschluss schloss Nenno aus. Derzeit sei die GSB voll ausgelastet. Vor 2024 sei mit einem Baubeginn nicht zu rechnen.

Wie Bürgermeister Herbert Nerb sagte, stelle ein Gleisanschluss grundsätzlich eine Verbesserung dar, da so die Bundesstraße 16 und der Autobahnanschluss Manching vom Lkw-Verkehr entlastet würden – eine Auffassung, die alle anwesenden Ausschussmitglieder teilten. Allerdings bestanden fast alle Räte ebenso darauf, dass mit dem Gleisanschluss eine Erweiterung der GSB in jeglicher Form ausgeschlossen ist. Dies will sich die Gemeinde jetzt auch schriftlich zusichern lassen.

DK