Gaimersheim
Ausdrucksstark und tonschön

Stimmungsvolles Weihnachtskonzert der Gaimersheimer Kantorei unter der neuen Leitung von Susanne Kölbl

17.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:14 Uhr

Großer Applaus für die Gaimersheimer Kantorei, das Bläserquartett BlechHilfsWerk und das Streicher-Ensemble um Kathrin Schiele-Kiehn unter der Gesamtleitung von Susanne Kölbl für das begeisternde Weihnachtskonzert in der Gaimersheimer Friedenskirche. Foto: Euringer

Die evangelische Friedenskirche war am 2. Advent bis auf den letzten Platz gefüllt, als um 18 Uhr der evangelische Kirchenchor, die Gaimersheimer Kantorei, wieder ein Konzert gab. Seit September hatte der Chor mit seinen 40 Mitgliedern unter der Leitung der Eichstätter Musikerin und Dirigentin Susanne Kölbl geprobt. Sie hat die Nachfolge des Chorgründers Günther Bernhardt angetreten.

Susanne Kölbl hat einen neuen Akzent gesetzt und das Konzertprogramm erstmals ohne adventliche Lesungen von Menschen aus Politik, Gesellschaft und Kirche konzipiert und somit die Musik noch stärker in den Vordergrund gerückt. Es ist ihr gelungen, eine interessante und ausgewogene Mischung zwischen anspruchsvollen und leichteren Chorstücken, Orchestermusik und Blechbläserquartett zu einem großen Ganzen zu vereinigen.

Glanzvolle Solistenstimmen

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Ulrich Eckert startete die Kantorei mit zwei Adventsliedern, bevor aus der der Kantate BWV 62 „Nun komm‘, der Heiden Heiland“ von Johann Sebastian Bach der Eingangschor erstrahlte, mit der Melodie im Sopran als breit vorgetragenem Cantus firmus. Das „große Geheimnis“ des Erscheinens Jesu Christi in der Welt besang der junge Tenor Jakob Schuld mit glanzvoller Stimme und virtuosen Koloraturen. Nach einem wunderbar einfühlsam von Lena Schlauderer (Sopran) und Kathrin Schlemmer (Alt) gesungenen Rezitativ erklang der ganz dem Gotteslob gewidmete Schlusschoral der Kantate.

Streicherensemble und Kantorei

Sodann wechselten sich das Bläserquartett BlechHilfsWerk, das Streicher-Ensemble um Kathrin Schiele-Kiehn und die Kantorei ab. Die Bläser brachten die „Fantasia Prima“ von Adriano Banchieri sowie ein „Ave Maria“ von Wolfram Menschick klar und sauber zu Gehör. Eine Streicher-„Pastorale“ von Paolo Salunini und zwei weitere Adventslieder des Chores unterstrichen die festlich-adventliche Stimmung.

Die zweite Hälfte des Konzerts war ganz von Antonio Vivaldis „Gloria in excelsis Deo“ in D-Dur geprägt. Unter dem klaren Dirigat von Susanne Kölbl brachten Orchester und Chor die in ihrer Tonsprache sehr unterschiedlichen Sätze des großen Werks, das ursprünglich für die Feier der heiligen Messe komponiert worden war, eindrucksvoll und tonschön zur Geltung. Dazwischen erklangen ausdrucksstarke Arien, die von der Sopranistin, wunderbar in der Zwiesprache mit der Oboe, und der Altistin, im innigen Dialog mit dem Chor, vorgetragen wurden. Der Chor überzeugte durch reine Intonation, beachtliche Virtuosität und Flexibilität, das höchst aufmerksam und musikalisch spielende Orchester war ihm dabei immer ein zuverlässiger Partner.

Nach dem abschließenden „Macht hoch die Tür“, bei dem das Publikum die letzte Strophe mitsang, erschallte lang anhaltender, begeisterter Applaus. Auch der sichtbar erfreute und ergriffene Günther Bernhardt gratulierte Susanne Kölbl zu diesem wunderschönen Konzert. Im Anschluss blieben noch viele Konzertgäste im Kirchinnenhof zu einem Glas Punsch und zu selbst gemachtem Gebäck, um den Abend in angeregten Gesprächen ausklingen zu lassen.