Von Norbert Dengler
Manching – Sechs Wochen harter Vorbereitung liegen hinter dem SV Manching – an diesem Sonntag (15 Uhr) geht es endlich um Punkte. Dann bestreitet die Elf um Trainer Serkan Demir ihr erstes Landesliga-Spiel seit 2255 Tagen. War man am 19. Mai 2018 beim SB DJK Rosenheim (1:3) noch in der Südost-Gruppe zu Gast, führt der Weg nun am 1. Spieltag der Südwest-Staffel bis an die württembergische Grenze zum FV Illertissen II. Die dortige Regionalliga-Reserve führt die „Ewige Tabelle“ der Landesliga Südwest an. In zwölf Jahren bestritt das Team 359 Spiele (170 Siege, 72 Unentschieden). Manching bleibt als Liga-Neuling also gleich zum Auftakt wohl nur die Rolle des Außenseiters.
Wie fit seid Ihr zum Saisonstart?
„Die Jungs wirken frisch. Sie haben Bock zu kämpfen und zu laufen“, sagt Demir. Der SVM-Coach hatte am 16. Juni zum ersten Training gebeten und seitdem intensiv mit der Mannschaft gearbeitet – sowohl im Kraft- als auch Konditionsbereich standen zahlreiche Übungen auf dem Programm. An den Spielformen und der Taktik wurde dagegen erst in den vergangenen Einheiten verstärkt gearbeitet. „Hier haben wir vor allem das offensive und defensive Umschalten geübt. Und da werden wir uns in naher Zukunft auch noch den Feinschliff holen“, verspricht der 38-Jährige. Insgesamt war Demir mit der Vorbereitung und den Testspielen sehr zufrieden. Es gab kaum verletzungsbedingte Ausfälle. Zum Auftakt muss der SV Manching allerdings auf ein Quartett verzichten: Pedro Da Silva Wiedl, Marcel Posselt und Cedric Sengl fehlen arbeitsbedingt, Furkan Kilik weilt noch im Urlaub. „Durch unseren breiten und qualitativ gut besetzen Kader werden wir diese Ausfälle verkraften“, sagt der SVM-Coach.
Was macht euch in dieser Saison stark?
Der Aufstiegskader blieb zusammen und wurde nur punktuell verstärkt. Hervorzuheben aus der Reihe der Neuzugänge ist der Regionalliga-erfahrene Dominik Schröder, der für den FC Ingolstadt II, den FC Pipinsried und den TSV Rain/Lech schon 57-mal in der vierthöchsten Spielklasse am Ball war. „Über seine fußballerischen Qualitäten brauchen wir sicher nicht zu diskutieren“, sagt Demir und hat noch ein Lob parat: „Dominik passt menschlich total zu uns, weil er auf und neben dem Platz ein super Typ ist.“ Die Freundschaften innerhalb des Teams sind für Demir ohnehin ein sehr großer Pluspunkt beim Aufsteiger. „Die Chemie innerhalb des Kaders stimmt. Jeder will für den anderen nur das Beste. Die Jungs sind gerne am Manchinger Sportpark zusammen und unternehmen auch danach privat noch etwas miteinander.“ Mit einem 4-2-3-1-System als taktische Grundformation soll in der neuen Liga dem einen oder anderen Favorit ein Bein gestellt werden. „Manchmal werden wir uns dem Gegner anpassen müssen. Aber grundsätzlich wollen wir uns schon auf unsere eigenen Stärken besinnen“, verspricht der Manchinger Coach.
Wie seht Ihr die Liga-Konkurrenz?
Dreimal schon spielte der SV Manching in der Landesliga, dreimal ging es sofort wieder eine Etage nach unten. Im 18er-Feld mit den beiden Absteigern TSV Dachau und FC Gundelfingen sowie den Mitaufsteigern TSV Wertingen und SV Cosmos Aystetten haben die Manchinger den Klassenerhalt als oberstes Ziel ausgerufen. In dieser Saison wird es zwei Direktabsteiger geben, drei Teams müssen in die Relegation. „Der Ligaverbleib hat absolute Priorität. Alles andere ist Zugabe“, sagt Demir, der die Landesliga Südwest aktuell noch schlecht einschätzen kann. Der Coach mag erst ein paar Spieltage abwarten, ehe er die einzelnen Teams beurteilen kann. „Dann wird man auch sehen, wohin unsere Reise geht“, sagt er und verrät, dass der TSV Dachau als Bayernliga-Absteiger ein Meisterschaftsfavorit sein könnte und sich auch der FSV Pfaffenhofen sehr gut verstärkt hat.
DK
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