Baar-Ebenhausen/Ingolstadt
Nach Massenschlägerei auf Fußballplatz: Verein weist Rassismus-Vorwürfe zurück

Keine "Ablenkung vom eigenen Fehlverhalten"

01.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:36 Uhr
Eine Schlägerei gab es während eines Fußballspiels am Sonntag in Baar-Ebenhausen. Der dortige TSV weist nun Rassismus-Vorwürfe zurück. −Foto: privat

Baar-Ebenhausen -Die Vorfälle beim Kreisliga-Spiel zwischen dem TSV Baar-Ebenhausen und Grün-Weiß Ingolstadt schlagen weiter hohe Wellen.

Die Partie am Sonntagnachmittag wurde wegen einer Massenschlägerei abgebrochen. Nun prallen Aussagen aufeinander - auch Rassismusvorwürfe.

Grün-Weiß-Abteilungsleiter Fatih Topcu hatte nach dem Spiel gegenüber dem DK erklärt, seine Spieler seien durchgängig Beleidigungen und rassistischen Aussagen ausgesetzt gewesen. Der TSV Baar-Ebenhausen weist diese Vorwürfe nun vehement zurück: "Wir haben unsere Aussagen gegenüber der Polizei getätigt und wollen uns grundsätzlich zum laufenden Verfahren nicht äußern." Die Aussage Topcus fordere nun allerdings eine öffentliche Stellungnahme, heißt es vom TSV: "Es gab weder ständige Beleidigungen noch fremdenfeindliche Aussagen. Wir haben sowohl im Herren- als auch im Jugendbereich einen deutlich zweistelligen Prozentsatz von Mitgliedern mit internationaler Geschichte." Zudem hätten beide geschädigte Spieler einen Migrationshintergrund. "Jeglichen Gedanken an Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verwehren wir uns, so etwas hat bei uns im Verein absolut keinen Platz - Rassismus ist ein ernstes und sensibles Thema und sollte nicht als Ablenkung vom eigenen Fehlverhalten missbraucht werden." Auch den Vorwurf Topcus, wonach die erste Handgreiflichkeit von einem TSV-Spieler ausgegangen sei, widerspricht der Verein: "Die Aussage entspricht definitiv nicht der Wahrheit."

Grün-Weiß-Abteilungsleiter Topcu hält indes an seinen Vorwürfen fest. Er bekräftigte auf Anfrage des DK nochmals, dass ein TSV-Spieler die Schlägerei ausgelöst hatte: "Er hat meinen Spieler zuerst geschubst. Auch Schubsen ist eine Handgreiflichkeit."

Abseits dessen laufen die Ermittlungen zum Tathergang an. Die Polizei Geisenfeld wartet derzeit noch auf den Bericht der Schiedsrichter. Mögliche Zeugen werden weiterhin gebeten, sich unter der Telefonnummer (08452) 7200 zu melden.

DK

Julian Meier