Ingolstadt
Wenn der "Gockl" ruft: Pam Pam Ida mit Doppelkonzert

Band lockt Hunderte Besucher zur Landesgartenschau-Bühne

08.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:12 Uhr
Cocktail zum Konzert: Nico und Lucia gönnen sich einen kühlen Drink, während das Publikum noch ein bisschen Zeit braucht, um sich aufzuwärmen. Am Ende des Auftritts am Freitagnachmittag wünscht es sich dennoch drei Zugaben von Pam Pam Ida. −Foto: Stephan

Ingolstadt - Es war als einer der Höhepunkte des Landesgartenschauprogramms angekündigt: Am Freitag spielte Pam Pam Ida - nach eigenen Worten eine der ungewöhnlichsten Bands der deutschen Musiklandschaft - gleich zwei Konzerte am Aktionsplatz.

Nach der Aufwärmphase hielt es am Nachmittag spätestens beim "Gockl" kaum jemanden auf den Stühlen.

Vielleicht war es die Nachmittagssonne, die nach dem Regenschauer am Morgen träge machte. Vielleicht war es das Corona-Konzept mit den weißen Vierecken auf dem Rasen, die nicht übertanzt werden durften. Oder vielleicht war es für viele das erste Konzert nach der langen Pandemiepause, in der sie das Mitfeiern verlernt hatten. Jedenfalls dauerte es ein wenig, bis das Publikum vor der Bühne warm wurde. "Des is fei schwer, des aloa zu machen", stellte Sänger Andreas Eckert fest, als er die Arme schwenkte und zunächst kaum jemand mitmachte.

Die Band aus dem Schambachtal verzieh dem Publikum die anfängliche Lethargie rasch, war dem schelmischen Eckert doch bewusst, dass das "Sitz-Tanz-Konzert" eher etwas von einem "ZDF-Fernsehgarten-Charakter" hatte, zu dem auch viele Familien mit kleinen Kindern gekommen waren. So freute sich der Sänger, dass das Publikum Pam Pam Ida nach neun Monaten "Urlaub" nicht vergessen hatte, weshalb er den Zuschauern am Ende gleich zwei Lieder widmete, darunter sogar ein bisher unveröffentlichtes.

Dazwischen spielten die sechs Musiker - unterstützt von drei Streichern des Silberfischorchesters ("der Leberkas in der Leberkassemmel") - fast zwei Stunden lang viele ihrer bekannten Songs mit bairischen Texten und außergewöhnlichem Heimatsound. Es ging um Liebesnächte und Optimismus, um Freiheit und Verfolgungswahn, um Glauben und Lachen. Spätestens beim "Gockl" ließen sich die Gäste mitreißen und hüpften barfuß in ihren Vierecken. "Jetzt werden wir endlich heiß", freute sich Eckert.

Dafür gab die Band alles, hopste wie Schlagzeuger Julian Menz als "Dancing Man" wie wild über die Bühne und zauberte neben Horn, Posaune, Flöte sowie Akkordeon sogar eine Sirene aus ihrem Repertoire. Am Abend sollte Pam Pam Ida ein weiteres Konzert spielen, zu dem Eckert seinen Opa erwartete, den er "nicht blamieren will". Aber da mussten sich die Musiker gar keine Sorgen machen: Zum "Schultertanz" walzten sogar die Väter mit ihren Kindern über den benachbarten Spielplatz.

DK

Tanja Stephan