Rottmannshart
Vom Ratuni-Gehöft zum Landes-Hof

Manchinger Ortsteil blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück

04.08.2021 | Stand 08.08.2021, 3:33 Uhr
Eine verdiente Brotzeit für die Bedienstete anno 1929 am sogenannten Paarfeld bei Manching. −Foto: Sammlung Schmidtner

Rottmannshart - Wer von Manching kommt und auf der Staatsstraße 2335 Richtung Großmehring fährt, kommt kurz nach dem ehemaligen Bahnhofsgelände von Manching und dem Gewerbegebiet an der kleinen Einöde Rottmannshart vorbei.

Ein kleiner Ortsteil von Manching.

Das Gut ist seit 100 Jahren unzertrennlich mit dem Namen Landes verbunden. Dem Weiler, der sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat, sieht man die fast 1000-jährige und durchaus wechselvolle Geschichte nicht an.

Das Gehöft des Ratuni war von 1156 bis 1165 unter dem Namen Ratansharde im Besitz des Klosters Rohr. 1295 wurde der gesamte Besitz an das Katharinahospital Regensburg verkauft. 1465 ging die Einöde wieder in den Besitz des Klosters Rohr über. Im Dreißigjährigen Krieg verfiel das gesamte Areal vollkommen, so dass es 1697 an das Kloster Geisenfeld verkauft wurde. In den kommenden Jahren wechselte Rottmannshart, das aus zwei Teilen bestand, oftmals seinen Besitzer.

Der nördliche Hof Nr. 47 ging durch eine Zwangsversteigerung am 13. März 1889 an die Süddeutsche Bodenkreditbank München über. Diese verkaufte das Anwesen - bestehend aus Wohnhaus, Stall, Stadel, Hofraum und 31,558 ha Feld - samt lebendem Inventar und Vorräten am 10. September 1891 an die Ökonomieleute Michael und Salome Landes für 26000 Mark.

Den südlichen Hof Nr. 48, im Besitz der Bauersleute Josef und Maria Blüml, ersteigerte am 18. April 1896 im ehemaligen Gasthaus Kloiber zu Westenhausen die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, ebenfalls aus München, für 19200 Mark. Postwendend übergab die Bank nach der Versteigerung das gesamte Anwesen samt Schweineställen, Backofen und landwirtschaftlichen Flächen zum gleichen Preis weiter an Michael und Salome Landes, der nun beide Höfe besaß.

Erst einige Jahre später übergaben Michael und Salome Landes den nördlichen Hof ihrer an Kindesstatt angenommenen Großnichte, Christine und deren Ehemann Johannes Fellmann. Nach der Heirat deren Tochter Anna mit Peter Landes wurde der nördliche Hof wieder ein Landes-Hof.

Im Zuge der allgemeinen Gemeindereform wurde das Gut Rottmannshart am 1. Januar 1978, das verwaltungsmäßig zu der damals noch selbstständigen Gemeinde Westenhausen gehörte, zusammen mit Lindach nach Manching eingemeindet.

DK